Das muss ein umtriebiger Mann gewesen sein, dieser Giorgio Vasari. Lang ist die Liste seiner Arbeiten, die er hinterlassen hat. Groß die Zahl seiner Auftraggeber, darunter waren mehrere Päpste. Er reiste viel in Italien, war in Rom und Neapel, in Bologna oder Venedig. 20 Jahre lang lebte er unter Cosimo I. de' Medici als Hofkünstler in Florenz. Dort hatte er auch, stark von Michelangelo und Andrea del Sarto beeinflusst, eine Ausbildung als Maler und Architekt erhalten. Doch zeitlebens fühlte sich seiner Heimatstadt Arezzo verbunden.
"Die war sehr wichtig, er hat sehr starken Kontakt dazu gehalten, ist immer wieder zurückgekehrt, hat auch während seiner Zeit am Hof in Florenz hat er häufig für mehrere Wochen oder Monate in Arezzo gelebt, er hat permanent ein Haus gehabt und sich immer als Giorgio Vasari aus Arezzo, Giorgio Vasari Aretino bezeichnet."
Fabian Jonietz beschäftigt sich am deutschen Kunsthistorischen Institut von Florenz mit der Figur dieses künstlerischen Tausendsassas.
"Er war nicht nur eingesetzt als Architekt und als Maler, sondern er hat beispielsweise auch Dekorationen für Taufen und Hochzeiten gestaltet, und er hat sich darum bemüht auch das Ansehen seines Herrschers zu mehren, zum Beispiel indem er ihm Schriften wie die Vite, die Künstlerbiografien gewidmet hat."
Während eine äußerst sehenswerte Florentiner Ausstellung sich ganz auf den Hofkünstler und Baumeister der Uffizien konzentriert, feiert die Stadt Arezzo den manieristischen Maler, den Historiker und den Menschen Giorgio Vasari, der hier vor 500 Jahren geboren und nach seinem Tod 1574 in Florenz auch in Arezzo begraben wurde.
In der Stadt führt ein Rundgang zu seinem soeben restaurierten Geburtshaus, zu den Arbeiten in der Badia-Kirche oder zum teils zerstörten aber suggestiven Tafelbild mit der Kreuzesabnahme in der Santissima Annunziata. In der städtischen Kunstgalerie ist die Hauptausstellung mit rund 40 Gemälden und Zeichnungen zu sehen. Dazu kommen Werke von Zeitgenossen.
Und in der Unterkirche von San Francesco geht es um seine Biografien. Ihnen werden wie in einem Ritt durch die Kunstgeschichte Arbeiten von Cimabue bis Michelangelo zugeordnet . Vasari war ein gesuchter Künstler mit einer großen Werkstatt und ein erfolgreicher Unternehmer. Zugleich galt er als ein wichtiger Intellektueller, wie Alessandro Cecchi, der Kurator der Hauptausstellung, betont:
"Unter den Künstlern seiner Zeit war er zweifellos einer der am meisten Gebildeten. Er hatte gute Schulen besucht und konnte mit der Schreibfeder ebenso geschickt umgehen wie mit dem Malpinsel oder dem Zirkel. Zeitgenossen wie der Historiker Paolo Giovio oder der Literat Pietro Aretino lobten seine Texte. Und die Künstlerbiografien, deren erste Ausgabe 1550 erschien, begann er gleichsam nebenbei zum Zeitvertreib. Er sammelte bereits zehn Jahre vorher Material, ohne dass es einen Plan gab."
Und er konnte sich gut verkaufen. In den "Viten", den Lebensläufen der Künstler, deren Neuübersetzung am Kunsthistorischen Institut von Florenz erarbeitet wird, erzählt er, so ganz nebenbei, immer auch von sich. Dazu der Kunsthistoriker Fabian Jonietz:
"Das ist natürlich als Eigeninszenierung zu sehen. Tatsächlich ist es interessant zu sehen , wie er in anderen Viten über sein Verhältnis zu anderen Künstlern oder zu Herrschern und auch Päpsten spricht, das kann man auch schon in der ersten Ausgabe der Vite sehen, da kommt er relativ häufig doch in dritter Person auf Giorgio Vasari aus Arezzo zu sprechen und lobt ihn in gewisser Weise."
Man muss seine Texte also immer mit Vorsicht lesen. Aber der Rang nicht nur als Quellenwerk, sondern auch als ein authentisches Dokument über theoretisches Denken eines Renaissancekünstlers ist unbestritten. Vasaris malerische Arbeiten und die seiner perfekt organisierten Werkstatt sind über die Ausstellungen in Florenz und Arezzo hinaus besonders im Hinterland der Toskana zu entdecken, wo Landschaft und Kunst in der späten Renaissance eine einzigartige Symbiose eingehen.
"Die war sehr wichtig, er hat sehr starken Kontakt dazu gehalten, ist immer wieder zurückgekehrt, hat auch während seiner Zeit am Hof in Florenz hat er häufig für mehrere Wochen oder Monate in Arezzo gelebt, er hat permanent ein Haus gehabt und sich immer als Giorgio Vasari aus Arezzo, Giorgio Vasari Aretino bezeichnet."
Fabian Jonietz beschäftigt sich am deutschen Kunsthistorischen Institut von Florenz mit der Figur dieses künstlerischen Tausendsassas.
"Er war nicht nur eingesetzt als Architekt und als Maler, sondern er hat beispielsweise auch Dekorationen für Taufen und Hochzeiten gestaltet, und er hat sich darum bemüht auch das Ansehen seines Herrschers zu mehren, zum Beispiel indem er ihm Schriften wie die Vite, die Künstlerbiografien gewidmet hat."
Während eine äußerst sehenswerte Florentiner Ausstellung sich ganz auf den Hofkünstler und Baumeister der Uffizien konzentriert, feiert die Stadt Arezzo den manieristischen Maler, den Historiker und den Menschen Giorgio Vasari, der hier vor 500 Jahren geboren und nach seinem Tod 1574 in Florenz auch in Arezzo begraben wurde.
In der Stadt führt ein Rundgang zu seinem soeben restaurierten Geburtshaus, zu den Arbeiten in der Badia-Kirche oder zum teils zerstörten aber suggestiven Tafelbild mit der Kreuzesabnahme in der Santissima Annunziata. In der städtischen Kunstgalerie ist die Hauptausstellung mit rund 40 Gemälden und Zeichnungen zu sehen. Dazu kommen Werke von Zeitgenossen.
Und in der Unterkirche von San Francesco geht es um seine Biografien. Ihnen werden wie in einem Ritt durch die Kunstgeschichte Arbeiten von Cimabue bis Michelangelo zugeordnet . Vasari war ein gesuchter Künstler mit einer großen Werkstatt und ein erfolgreicher Unternehmer. Zugleich galt er als ein wichtiger Intellektueller, wie Alessandro Cecchi, der Kurator der Hauptausstellung, betont:
"Unter den Künstlern seiner Zeit war er zweifellos einer der am meisten Gebildeten. Er hatte gute Schulen besucht und konnte mit der Schreibfeder ebenso geschickt umgehen wie mit dem Malpinsel oder dem Zirkel. Zeitgenossen wie der Historiker Paolo Giovio oder der Literat Pietro Aretino lobten seine Texte. Und die Künstlerbiografien, deren erste Ausgabe 1550 erschien, begann er gleichsam nebenbei zum Zeitvertreib. Er sammelte bereits zehn Jahre vorher Material, ohne dass es einen Plan gab."
Und er konnte sich gut verkaufen. In den "Viten", den Lebensläufen der Künstler, deren Neuübersetzung am Kunsthistorischen Institut von Florenz erarbeitet wird, erzählt er, so ganz nebenbei, immer auch von sich. Dazu der Kunsthistoriker Fabian Jonietz:
"Das ist natürlich als Eigeninszenierung zu sehen. Tatsächlich ist es interessant zu sehen , wie er in anderen Viten über sein Verhältnis zu anderen Künstlern oder zu Herrschern und auch Päpsten spricht, das kann man auch schon in der ersten Ausgabe der Vite sehen, da kommt er relativ häufig doch in dritter Person auf Giorgio Vasari aus Arezzo zu sprechen und lobt ihn in gewisser Weise."
Man muss seine Texte also immer mit Vorsicht lesen. Aber der Rang nicht nur als Quellenwerk, sondern auch als ein authentisches Dokument über theoretisches Denken eines Renaissancekünstlers ist unbestritten. Vasaris malerische Arbeiten und die seiner perfekt organisierten Werkstatt sind über die Ausstellungen in Florenz und Arezzo hinaus besonders im Hinterland der Toskana zu entdecken, wo Landschaft und Kunst in der späten Renaissance eine einzigartige Symbiose eingehen.