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Künstliche Intelligenz
„Es gibt einiges an Nachholbedarf“

In Popkultur und Medien ist es omnipräsent: das Thema künstliche Intelligenz. Doch handelt es sich dabei um einen Hype oder eine tatsächliche Revolution? Zukunftsszenarien seien rein spekulativ, sagte Medienwissenschaftler Andreas Sudmann im Dlf. Wichtiger sei es, die Gegenwart zu analysieren.

Andreas Sudmann im Corsogespräch mit Christoph Reimann |
    Illustration Künstliche Intelligenz
    Künstliche Intelligenz (imago)
    Die Tragweite, die Künstliche Intelligenz (KI) auf unser Leben haben könne, sei im Moment womöglich noch nicht voll abzusehen, erklärte Andreas Sudmann von der Bochumer Ruhruniversität. Er ist Co-Herausgeber des Sammelbands "Machine Learning".
    Debatten um KI begleiteten unsere Gesellschaft schon seit Jahrzehnten, hätten aber zurzeit wieder Konjunktur. Grund dafür seien Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Neuronalen Netzwerke.
    Mangelnde Expertise in der Politik
    Statt in eine spekulative Zukunft zu blicken, müsse man die Gegenwart betrachten: "Ich plädiere unbedingt dafür, dass man sich jetzt erst mal mit dem Stand der Technologie im Hier und Heute auseinandersetzt." Dort gebe es Nachholbedarf. Avancierte Forschung mit neuronalen Netzwerken betrieben in Deutschland etwa nur sehr wenige Unternehmen.
    Wir haben noch länger mit Andreas Sudmann gesprochen – hören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs.
    Besonders in nicht-technischen Bereichen wie der Politik oder dem Recht mangele es zudem an Expertise. Dort müsse man sich zunächst einmal mit der Technologie "vernünftig auseinandersetzen".
    Christoph Engemann, Andreas Sudmann (Hg.): "Machine Learning. Medien, Infrastrukturen und Technologien der Künstlichen Intelligenz"
    Transcript, Bielefeld. 329 Seiten, 32,99 Euro.