"Kulturelles Gedächtnis"
Kulturwissenschaftler Jan Assmann gestorben

Der Ägyptologe und Kulturwissenschaftler Jan Assmann ist tot. Er starb im Alter von 85 Jahren in Konstanz, wie die Universität Heidelberg mitteilte.

    Die Kulturwissenschaftler Aleida Assmann und Ehemann Jan Assmann.
    Jan Assmann und seine Frau Aleida Assmann. Das Ehepaar erhielt gemeinsam den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. (dpa/Corinna Assmann)
    Von 1976 bis 2003 war er Professor für Ägyptologie in Heidelberg. Danach war er Honorarprofessor an der Universität Konstanz, wo seine Frau Aleida Assmann Professorin für englische Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft war.
    Assmann forschte unter anderem zur Entstehung des Monotheismus und entwickelte gemeinsam mit seiner Frau den Begriff des kulturellen Gedächtnisses. Dabei geht es um die Frage, welche Faktoren zu Identitäts- und Bewusstseinsbildung menschlicher Kulturen und Gesellschaften beitragen.
    Für sein Wirken erhielt das in Konstanz lebende Ehepaar zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2018 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Jan Assmann habe internationale Debatten um Grundfragen zu den kulturellen und religiösen Konflikten der heutigen Zeit angestoßen, hieß es damals zur Begründung.
    Diese Nachricht wurde am 21.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.