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Kultusministerkonferenz
Bildungsstaatsvertrag: Das Ende der Kleinstaaterei?

Eines kann man den Kultusministern diesmal nicht vorwerfen: Dass sie die großen Themen, die Bildungsdeutschland zurzeit bewegen, nicht angehen. Bei ihrem Treffen Ende dieser Woche haben sie fast schon Revolutionäres beraten. Wie viel Gemeinsamkeit wollen die Länderminister überhaupt zulassen?

Moderation: Manfred Götzke |
    Schüler arbeiten im Unterricht mit einem Tablet
    Kann ein Nationaler Bildungsrat künftig mehr Einheitlichkeit herstellen? (dpa / Armin Weigel)
    Einen Bildungsstaatsvertrag, der mehr Einheitlichkeit in die Bildungskleinstaaterei bringen könnte – etwa bei der Lehrerausbildung und deren Bezahlung oder bei Regeln und Standards fürs Abitur und andere Bildungsabschlüsse. Denn vor allem beim Abitur sind die Anforderungen und Berechnungsmethoden je nach Bundesland vollkommen unterschiedlich – und die Hochschulreife entsprechend viel oder wenig wert. Auch bei den Großthemen Ganztagsschulen, Inklusion oder Digitalisierung wären länderübergreifende Lösungen notwendig.
    Helfen, gemeinsame Standards für vergleichbare Abschlüsse zu erarbeiten - und zwar unabhängig von politischer Ideologie und regionalen Präferenzen - soll ein neues Gremium: Der neue Nationale Bildungsrat. Über dessen Zusammensetzung haben die Kultusminister ebenfalls beraten. Das Gremium soll künftig Bund und Länder künftig wissenschaftsbasiert bei den Bildungsgroßthemen beraten.

    Kommt nun der große Wurf für eine Reform des Bildungsföderalismus? Wie (un-)fair ist das System aktuell – zum Beispiel bei je nach Bundesland völlig unterschiedlichen Abi-Anforderungen? Und: Kann ein Nationaler Bildungsrat künftig mehr Einheitlichkeit im Föderalismus-Dschungel herstellen?
    Gesprächsgäste:
    • Karin Prien, Bildungsministerin in Schleswig-Holstein
    • Tankred Schipanski, CDU-Bildungsexperte im Deutschen Bundestag
    • Robert Rauh, Gymnasiallehrer in Berlin und Föderalismus-Kritiker
    • Laura Böttcher, Abiturientin, die während ihrer Schulzeit von Hessen nach Sachsen-Anhalt gezogen ist