Sie durften ihre Bilder ausstellen und verkaufen. Ein "Haus der Künstler" wurde geschaffen, das zugleich ein Zentrum für Kunst und Psychotherapie sein sollte. Navratils Nachfolger, der Psychiater und Bildhauer Johann Feilacher, betreute es auch nach Schließung der psychiatrischen Anstalt weiter.
Heute ist Gugging ein Art Brut Center mit Wohnhäusern, Galerie, offenem Atelier und einem Museum. Derzeit leben und arbeiten im "Haus der Künstler" zwölf Bewohner, die therapeutisch und sozial betreut werden.
Die Gugginger Künstler sind inzwischen mit Namen wie Johann Hauser, Oswald Tschirtner und August Walla weltweit in Museen und Sammlungen vertreten. Die autodidaktische Kunst von Psychiatriepatienten gilt bis heute als einzigartig in ihrer Wirkung auf den Betrachter.