Berlin ist die Verkörperung eines epochalen Planungsfehlers. Denn man hätte im 12. Jahrhundert keinen ungeeigneteren Platz für die Gründung einer Stadt wählen können als diese Sand- und Sumpfgegend an der Spree, deren Boden so nass und locker ist, dass jede Baugrube voll Wasser läuft und jeder Stützpfeiler wackelt. Schon der Name Berlin bedeutet ja genau dies: 'Stelle im Sumpf' – und spätere Bezeichnungen wie Armabersexy oder Regierungsdesaster oder Skandalstadt sind bloß volkstümliche Ausdrücke für die Unvereinbarkeit von Untergrund und Überbau, von Mitteln und Zwecken, von Wesen und Anspruch.
Das Stadtschloss beispielsweise, diese Geschichts-Schimäre, mit der Berlin den Rest der Republik seit Jahrzehnten wuschig macht, soll auf einem in jeder Hinsicht unsicheren Grund wiedererrichtet werden: weder weiß man, wie viel die Sache kostet, noch wer sie bezahlt, noch wozu sie dient. Sicher ist nur, dass sie teurer wird und länger dauert als bisher angekündigt. Denn in einer Stadt, in der jede Grube voll Wasser läuft und jeder Pfeiler wackelt, wird alles teurer und dauert länger, was hoch oder tief gebaut wird: von den Abgeordnetenhäusern an der Dorotheenstraße über diverse Bahntunnel bis zur Staatsoper, deren Sanierung sich auch wegen der Bodenbeschaffenheit hinzieht.
Die Bodenbeschaffenheit ist allerdings ein Zauberwort in der Baubranche. Wenn bei einem Projekt die Kosten aus dem Ruder laufen, gibt es für die Verantwortlichen eine Rettungsluke in den Verträgen, nämlich den Verweis auf die Bodenbeschaffenheit. Das ist der Joker, mit dem man Kohle macht. Insofern zeugt es von besonderem Hochtief-Humor, dass die Firma gerade im Boden unter dem Stadtschloss Kohle gefunden hat. Noch wurde nicht mitgeteilt, um was für Kohle es sich handelt, ob um fossile Braun- oder Steinkohle oder um Holzkohle aus der kaiserlichen Schlossküche oder um den Kayalstift von Auguste Viktoria. Auf alle Fälle ist es ein Bodenschatz von symbolischem Wert: ein Energieträger, etwas Begehrtes und Brauchbares und somit ganz Unberlinisches.
Die Kohle stört bloß beim Gießen des Betonfundaments; deshalb muss sie entfernt werden. Macht 1000 Extra-Bohrungen und eine Baustopp-Forderung der Grünen, doch das kann einen Stiftungsvorstand nicht erschüttern: die Mehrkosten seien bereits eingeplant und auch die Bauzeit werde sich nicht verlängern, lässt er verlauten. Natürlich gibt es jetzt kein Halten mehr; einmal das Prinzip erkannt, braucht die Stiftung keine finanziellen Sorgen mehr zu haben. Mit etwas Fracking unterm Stadtschloss werden sich auch Öl und Gas gewinnen lassen.
Das Stadtschloss beispielsweise, diese Geschichts-Schimäre, mit der Berlin den Rest der Republik seit Jahrzehnten wuschig macht, soll auf einem in jeder Hinsicht unsicheren Grund wiedererrichtet werden: weder weiß man, wie viel die Sache kostet, noch wer sie bezahlt, noch wozu sie dient. Sicher ist nur, dass sie teurer wird und länger dauert als bisher angekündigt. Denn in einer Stadt, in der jede Grube voll Wasser läuft und jeder Pfeiler wackelt, wird alles teurer und dauert länger, was hoch oder tief gebaut wird: von den Abgeordnetenhäusern an der Dorotheenstraße über diverse Bahntunnel bis zur Staatsoper, deren Sanierung sich auch wegen der Bodenbeschaffenheit hinzieht.
Die Bodenbeschaffenheit ist allerdings ein Zauberwort in der Baubranche. Wenn bei einem Projekt die Kosten aus dem Ruder laufen, gibt es für die Verantwortlichen eine Rettungsluke in den Verträgen, nämlich den Verweis auf die Bodenbeschaffenheit. Das ist der Joker, mit dem man Kohle macht. Insofern zeugt es von besonderem Hochtief-Humor, dass die Firma gerade im Boden unter dem Stadtschloss Kohle gefunden hat. Noch wurde nicht mitgeteilt, um was für Kohle es sich handelt, ob um fossile Braun- oder Steinkohle oder um Holzkohle aus der kaiserlichen Schlossküche oder um den Kayalstift von Auguste Viktoria. Auf alle Fälle ist es ein Bodenschatz von symbolischem Wert: ein Energieträger, etwas Begehrtes und Brauchbares und somit ganz Unberlinisches.
Die Kohle stört bloß beim Gießen des Betonfundaments; deshalb muss sie entfernt werden. Macht 1000 Extra-Bohrungen und eine Baustopp-Forderung der Grünen, doch das kann einen Stiftungsvorstand nicht erschüttern: die Mehrkosten seien bereits eingeplant und auch die Bauzeit werde sich nicht verlängern, lässt er verlauten. Natürlich gibt es jetzt kein Halten mehr; einmal das Prinzip erkannt, braucht die Stiftung keine finanziellen Sorgen mehr zu haben. Mit etwas Fracking unterm Stadtschloss werden sich auch Öl und Gas gewinnen lassen.