In einem der größten Kunstfälscherprozesse wurden zwei von drei Angeklagten, ein ehemaliger Galerist und sein Geschäftspartner, zu drei Jahren beziehungsweise zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Rund 1.500 Werke wurden in einem Depot gefunden, der Beweis für eine Fälschung konnte aber nur in sechs Fällen erbracht werden. Auch wegen Verjährung mussten einige der gefälschten Bilder aus der Anklageliste gestrichen werden.
Zu den Geschädigten, so Dlf-Kulturedakteur Stefan Koldehoff, zählten aber nicht nur die Käufer, sondern auch die Künstler selbst. "Wenn Sie heute mit einem echten Werk von Popova oder Malewitsch oder anderen Künstler der russischen Avantgarde in ein Auktionshaus oder eine Galerie gehen, dann werden Sie dort erstmal mit allergrößtem Misstrauen empfangen werden."
Solange allerdings Geschäftemacherei über Sorgfalt gehe; solange so viel Geld, auch Schwarzgeld, im Kunstmarkt vorhanden sei; solange auch der Kunsthandel nicht gezwungen sei, die Herkunft der Werke offen zu legen, hätten Fälscher auch in Zukunft leichtes Spiel. "Viele Käufer wollen an Status gewinnen", erklärt Kunstkritiker Stefan Koldehoff den Erfolg der Betrüger.