Aufregung in Deborah's Haus. Über 50 Menschen drängen sich auf Plastikstühlen in dem kleinen Wohnzimmer. Sie alle haben sich als freiwillige Helfer zum ersten Kapstädter Maboneng Festival angemeldet. Maboneng bedeutet übersetzt Ort des Lichtes. Es ist eine Metapher für das Licht, das Festivaldirektor Siphiwe Ngwenya mit dem Kunstfestival auf das Township Gugulethu werfen will. Für ihn ist das Festival viel mehr als ein reines Kunsterlebnis.
"Das Township wird richtig herausgeputzt, da kommen die unterschiedlichsten Menschen zusammen, Nachbarn, die sich nicht kennen, besuchen sich gegenseitig. Die Frauen kochen Essen für alle. Das fördert den Tourismus, die Kultur und die Gemeinschaft der Bewohner. Und die Künstler stellen hier lieber aus als in einer Galerie."
Die meisten Townships bestehen aus einfachen Hütten, manche aus Stein, viele aber auch nur aus Blech und Holz. Kunst spielt hier normalerweise kaum eine Rolle, abgesehen von bunten Bemalungen an Kindergartenwänden. An diesem Festivalwochenende aber verwandelt sich die Armensiedlung: Auf den Straßen präsentieren Designer ihre Mode, Musiker spielen in Vorgärten und bildende Künstler zeigen ihre Bilder in privaten Wohnzimmern. Der Streetartkünstler Atang Tshikare hofft, dass Künstler dadurch die Townships mehr für sich entdecken.
"Viele sehen Townships nicht als einen Ort, wo man Geld verdienen kann. Deshalb bleiben sie lieber in der Innenstadt, wo das Geld ist. Das würden wir gerne ändern. Vor allem etablierte Künstler sollten da eine Vorbildrolle für andere übernehmen. Wenn erstmal ein paar wenige ins Township gehen, werden schon mehr folgen und nicht immer nur dieselben."
Atang Tshikare wird beim Festival die Wände eines Tuk Shops, eine Art Tante-Emma-Laden im Township, mit Graffiti besprühen. Die Besitzerin hofft dadurch auf einen höheren Umsatz in ihrem Laden.
So wie alle Bewohner der Straße NY 144 hat auch Deborah Mfiki ihr Haus für das Festival zur Verfügung gestellt.
"Viele Menschen hier arbeiten nicht. Sie würden sich nie trauen, einen Weißen anzusprechen, weil sie Angst haben. Aber während des Festivals wird sich das ändern. Sie werden mit vielen Fremden sprechen, egal ob weiß, schwarz oder farbig. Sie werden lernen, ihre Hemmungen abzulegen. Die große Frage ist doch, wie können wir die Besucher unterhalten. Nicht, indem wir sie ausrauben, sondern wir müssen sie mit Liebe unterhalten."
Schwarz und Weiß – auch fast 20 Jahre nach der Apartheid noch sehr wichtige Merkmale in Südafrika. Festivaldirektor Siphiwe Ngwenya fände es gut, wenn nicht nur weiße Touristen, sondern auch weiße Einheimische kämen. Die meisten weißen Kapstädter halten sich ausschließlich in der Innenstadt und in den Vororten auf, in einem Township waren sie noch nie – zumeist aus Angst vor Kriminalität.
"Für manche ist es das erste Mal, dass sie ein Township sehen und sie sind geschockt davon, in welcher Armut Menschen leben und trotzdem glücklich und herzlich dabei sind. Dieses Erlebnis verändert ihre Sichtweise. Das ist eine sehr emotionale Erfahrung für sie."
"Das Township wird richtig herausgeputzt, da kommen die unterschiedlichsten Menschen zusammen, Nachbarn, die sich nicht kennen, besuchen sich gegenseitig. Die Frauen kochen Essen für alle. Das fördert den Tourismus, die Kultur und die Gemeinschaft der Bewohner. Und die Künstler stellen hier lieber aus als in einer Galerie."
Die meisten Townships bestehen aus einfachen Hütten, manche aus Stein, viele aber auch nur aus Blech und Holz. Kunst spielt hier normalerweise kaum eine Rolle, abgesehen von bunten Bemalungen an Kindergartenwänden. An diesem Festivalwochenende aber verwandelt sich die Armensiedlung: Auf den Straßen präsentieren Designer ihre Mode, Musiker spielen in Vorgärten und bildende Künstler zeigen ihre Bilder in privaten Wohnzimmern. Der Streetartkünstler Atang Tshikare hofft, dass Künstler dadurch die Townships mehr für sich entdecken.
"Viele sehen Townships nicht als einen Ort, wo man Geld verdienen kann. Deshalb bleiben sie lieber in der Innenstadt, wo das Geld ist. Das würden wir gerne ändern. Vor allem etablierte Künstler sollten da eine Vorbildrolle für andere übernehmen. Wenn erstmal ein paar wenige ins Township gehen, werden schon mehr folgen und nicht immer nur dieselben."
Atang Tshikare wird beim Festival die Wände eines Tuk Shops, eine Art Tante-Emma-Laden im Township, mit Graffiti besprühen. Die Besitzerin hofft dadurch auf einen höheren Umsatz in ihrem Laden.
So wie alle Bewohner der Straße NY 144 hat auch Deborah Mfiki ihr Haus für das Festival zur Verfügung gestellt.
"Viele Menschen hier arbeiten nicht. Sie würden sich nie trauen, einen Weißen anzusprechen, weil sie Angst haben. Aber während des Festivals wird sich das ändern. Sie werden mit vielen Fremden sprechen, egal ob weiß, schwarz oder farbig. Sie werden lernen, ihre Hemmungen abzulegen. Die große Frage ist doch, wie können wir die Besucher unterhalten. Nicht, indem wir sie ausrauben, sondern wir müssen sie mit Liebe unterhalten."
Schwarz und Weiß – auch fast 20 Jahre nach der Apartheid noch sehr wichtige Merkmale in Südafrika. Festivaldirektor Siphiwe Ngwenya fände es gut, wenn nicht nur weiße Touristen, sondern auch weiße Einheimische kämen. Die meisten weißen Kapstädter halten sich ausschließlich in der Innenstadt und in den Vororten auf, in einem Township waren sie noch nie – zumeist aus Angst vor Kriminalität.
"Für manche ist es das erste Mal, dass sie ein Township sehen und sie sind geschockt davon, in welcher Armut Menschen leben und trotzdem glücklich und herzlich dabei sind. Dieses Erlebnis verändert ihre Sichtweise. Das ist eine sehr emotionale Erfahrung für sie."