Die digitale Staatsbürgerschaft, das muss nicht unbedingt Zukunftsmusik sein: China möchte bis 2020 ein System aufbauen, das seine Bürger durchleuchtet und ihr Verhalten bewertet: Wie zahlen die Chinesen? Was kaufen sie ein? Wie verhalten sie sich sozial?
Aber was bedeutet Staatsbürgerschaft in einer Welt, in der wir alle jeden Tag digital reisen? In der wir mit Menschen aus der ganzen Welt kommunizieren und arbeiten können – ohne dabei eine echte Staatsgrenze mit unserem analogen Körper zu überqueren?
X als Platzhalter für wechselnde Zugehörigkeiten
Diesen Fragen geht das Projekt "Digital X-Ship" nach – das ist eine digitale Staatsbürgerschaft – ein Kunstprojekt und Ergebnis der Jahreskonferenz der "Berliner Gazette".
IT-Spezialist und Programmierer Michael Prinziger hat diese Idee mitentwickelt. "Die algorihmische Staatsbürgerschaft ist intransparent", kritisierte er im Dlf. Man wüsste nicht genau, wie sie aussähe, was gespeichert und davon abgeleitet würde.
Deswegen brauche es eine X-Ship. "Das X steht als eine Art Platzhalter, dass sie sich entscheiden können, welcher 'Ship' sie angehören möchten: eine Queer-Ship, eine Nomad-Ship und so vieles mehr."
Das Gespräch können Sie nach der Sendung mindestens sechs Monate lang als Audio-on-demand abrufen.
Wir haben noch länger mit Michael Prinziger gesprochen -
hören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs