
Als die Phonoindustrie Ende des 19. Jahrhunderts in Schwung kam, gehörten selbstverständlich auch Opernarien von Wagner mit zum Repertoire. Allerdings zwangen die anfänglich sehr begrenzten technischen Möglichkeiten des Aufnahmeverfahrens zu einschneidenden Bearbeitungen, die heute überaus kurios anmuten, etwa wenn ein großes Militärorchester den "Pilgerchor" aus dem "Tannhäuser" schmettert oder der "Lohengrin" als Kurz-Oper nur noch 34 Minuten dauert. Für eingefleischte Wagnerianer geradezu haarsträubend muten Bearbeitungen für Orgel, Violoncello und Klavier oder Xylofon und Orchester an. Ein origineller Spaß ist auch Paul Hindemiths Persiflage der "Holländer'-Ouvertüre" - Wagner hätte so etwas wohl kaum amüsant gefunden.