Zu diesem heute höchst kurios erscheinenden Schluss kam er, nachdem Isaac Newton mit Hilfe des Gravitationsgesetzes das Massenverhältnis von Erde und Mond bestimmt hatte. Damals glaubte man, alle Planeten und Monde im Sonnensystem bestünden aus dem gleichen Material und hätten dementsprechend die gleiche Dichte. Die Newtonschen Berechnungen ließen sich dann nur erklären, wenn die Erde kein massiver Körper wäre, sondern hohl.
Edmund Halley sah in den sich drehenden Kugeln auch die Ursache für die Schwankungen im Erdmagnetfeld, die er beobachtet hatte. Starke Polarlichter im Jahr 1716 schrieb er Licht zu, das aus dem Inneren der Erde durchscheine.
Auch literarisch fand die Idee einer hohlen Erde großen Anklang. Jules Verne schreibt in seiner Reise zum Mittelpunkt der Erde, wie man durch Öffnungen an den Polen tief ins Innere unseres Planeten gelangen könnte.
Arno Schmidt griff diese Idee in seiner Satire "Tina oder über die Unsterblichkeit" auf. Demnach leben Verstorbene im Innern der Erde weiter, solange sich an der Oberfläche jemand an sie erinnert.
Schließlich erkannten die Forscher, dass die Erde doch eine massive Kugel ist – und dass die Dichte des Mondes deutlich geringer ist als die des Erdmaterials. Für Hohlräume in der Erde wurde es damit eng – sie existieren nicht. Die Theorie der hohlen Erde war ein wissenschaftlicher Irrtum.