Unter 100 Dollar für das Fass Öl der Nordseesorte Brent scheint es schnell wieder Nachfrage zu geben. Jedenfalls steht der Preis am Mittag wieder bei knapp über 100 Dollar nach am Morgen 99,55 Dollar. Auch ist der seit März zu beobachtende Preisverfall gestoppt. Der war den Saudis zu verdanken: Saudi-Arabien hatte bei hohen Preisen zusätzliches Öl gefördert, um die spekulative Nachfrage zu bremsen. Und dann gab es plötzlich ein Überangebot, weil die Konjunktur weltweit abknickte.
Doch seit Ende Juni steigen die Preise wieder – vor allem, weil Iran damit gedroht hat, die Straße von Hormus zu blockieren: Etwa ein Viertel des Weltölverbrauchs geht durch diese Meerenge. Die Drohungen haben wesentlich zum Preisanstieg etwa gestern von immerhin gut drei Prozent beigetragen. Experten lassen sich aber nicht beirren, verweisen auf die beständig wachsende Militärpräsenz der Amerikaner in den Gewässern. Josef Auer, Rohstoffspezialist der Deutschen Bank, glaubt deshalb, die preistreibende Wirkung der iranischen Politik werde nicht von Dauer sein:
"Nach unserer Meinung handelt es sich zum aktuellen Zeitpunkt um Säbelrasseln. Wir halten allerdings die Wahrscheinlichkeit, dass es wirklich zu einem militärischen Konflikt kommt, für geringe als 50 Prozent. Und von daher dürfte der Ölpreis auch wieder runterkommen, weil eben die Weltkonjunktur derzeit eher zur Schwäche neigt."
Freilich: Immer wenn es nach Entspannung aussieht, treten Käufer auf. Sie kommen aus China, wo Rohstoffe wegen des absehbar großen Bedarfs notfalls gekauft und gelagert werden, wenn der Kaufpreis günstig scheint. Und sie kommt von Spekulanten, die natürlich wissen, wie gut sie mit Rohstoffen in der Vergangenheit verdient haben: Zwischen 2002 und 2012 waren mit Termingeschäften auf den Preis der Ölsorte Brent 21 Prozent Rendite drin – Jahr für Jahr. Sie würden auf dem ganz falschen Fuß erwischt, wenn die Weltkonjunktur deutlicher als bisher lahmen würde. Josef Auer:
"Wenn die Weltkonjunktur unter ein Sozialproduktswachstum von 2,5 Prozent angelangen würde, dann würde wahrscheinlich der Nachfrageeinbruch so stark sein, dass das Angebot nicht nachkommt. Und dann könnte es sein, dass der Ölpreis wieder ähnlich einbricht wie in den Jahren 1998, 2001 und 2008, also Richtung 50 US-Dollar."
Doch damit rechnet niemand. Nicht maue 2,5 Prozent globales Wirtschaftswachstum wird für 2012 erwartet, sondern 3,2 Prozent. Und nächstes Jahr 3,5 Prozent – weit weg von krisenhaften Zuspitzungen, weit weg von Tiefstpreisen beim Öl von 40, 50 Dollar das Fass. Doch die Preissteigerungen der letzten Tage, sollten auch nicht anhalten.
"Der Öltankbesitzer ist wahrscheinlich sehr gut beraten, sofern er nicht schon letzte Woche getankt hat, vielleicht doch noch zwei, drei Wochen zuzuwarten. Wenn sich die Krise entspannt im Iran, dürften wie wieder etwas niedrigere Ölpreise haben. Und dann sollte er allerdings auch tätig werden, weil die nächste Heizperiode kommt sicherlich."
Freilich: Wenn der Rohölpreis fällt, fällt der Heizölpreis nicht in gleichem Umfang. Denn Rohöl wird in Dollar gehandelt, und der Euro neigt derzeit eher zur Schwäche. Die Folge: Als der Rohölpreis zuletzt um ein Viertel nachgab, verbilligte sich Heizöl nur um zwölf Prozent.
Doch seit Ende Juni steigen die Preise wieder – vor allem, weil Iran damit gedroht hat, die Straße von Hormus zu blockieren: Etwa ein Viertel des Weltölverbrauchs geht durch diese Meerenge. Die Drohungen haben wesentlich zum Preisanstieg etwa gestern von immerhin gut drei Prozent beigetragen. Experten lassen sich aber nicht beirren, verweisen auf die beständig wachsende Militärpräsenz der Amerikaner in den Gewässern. Josef Auer, Rohstoffspezialist der Deutschen Bank, glaubt deshalb, die preistreibende Wirkung der iranischen Politik werde nicht von Dauer sein:
"Nach unserer Meinung handelt es sich zum aktuellen Zeitpunkt um Säbelrasseln. Wir halten allerdings die Wahrscheinlichkeit, dass es wirklich zu einem militärischen Konflikt kommt, für geringe als 50 Prozent. Und von daher dürfte der Ölpreis auch wieder runterkommen, weil eben die Weltkonjunktur derzeit eher zur Schwäche neigt."
Freilich: Immer wenn es nach Entspannung aussieht, treten Käufer auf. Sie kommen aus China, wo Rohstoffe wegen des absehbar großen Bedarfs notfalls gekauft und gelagert werden, wenn der Kaufpreis günstig scheint. Und sie kommt von Spekulanten, die natürlich wissen, wie gut sie mit Rohstoffen in der Vergangenheit verdient haben: Zwischen 2002 und 2012 waren mit Termingeschäften auf den Preis der Ölsorte Brent 21 Prozent Rendite drin – Jahr für Jahr. Sie würden auf dem ganz falschen Fuß erwischt, wenn die Weltkonjunktur deutlicher als bisher lahmen würde. Josef Auer:
"Wenn die Weltkonjunktur unter ein Sozialproduktswachstum von 2,5 Prozent angelangen würde, dann würde wahrscheinlich der Nachfrageeinbruch so stark sein, dass das Angebot nicht nachkommt. Und dann könnte es sein, dass der Ölpreis wieder ähnlich einbricht wie in den Jahren 1998, 2001 und 2008, also Richtung 50 US-Dollar."
Doch damit rechnet niemand. Nicht maue 2,5 Prozent globales Wirtschaftswachstum wird für 2012 erwartet, sondern 3,2 Prozent. Und nächstes Jahr 3,5 Prozent – weit weg von krisenhaften Zuspitzungen, weit weg von Tiefstpreisen beim Öl von 40, 50 Dollar das Fass. Doch die Preissteigerungen der letzten Tage, sollten auch nicht anhalten.
"Der Öltankbesitzer ist wahrscheinlich sehr gut beraten, sofern er nicht schon letzte Woche getankt hat, vielleicht doch noch zwei, drei Wochen zuzuwarten. Wenn sich die Krise entspannt im Iran, dürften wie wieder etwas niedrigere Ölpreise haben. Und dann sollte er allerdings auch tätig werden, weil die nächste Heizperiode kommt sicherlich."
Freilich: Wenn der Rohölpreis fällt, fällt der Heizölpreis nicht in gleichem Umfang. Denn Rohöl wird in Dollar gehandelt, und der Euro neigt derzeit eher zur Schwäche. Die Folge: Als der Rohölpreis zuletzt um ein Viertel nachgab, verbilligte sich Heizöl nur um zwölf Prozent.