Zehn Jahre nach ihrem letzten Titel stehen die Los Angeles Lakers wieder an der Spitze der wichtigsten Basketball-Liga der Welt. Im letzten Finalspiel gegen die Miami Heat waren die Lakers zu jeder Zeit überlegen, ganz anders als noch bei der Niederlage am letzten Freitag.
Für LeBron James war diese Nacht ein doppelter Erfolg: Vier mal hat der NBA-Superstar jetzt den Titel geholt, zweimal mit den Miami Heat, einmal mit Cleveland und jetzt mit den Lakers. Der Doppelsieg in seinem 10. NBA-Finale war diese Nacht aber nicht das Wichtigste für den 35jährigen:
"Wir haben als Team mit einer Stimme gesprochen haben, ob es um soziales Unrecht geht, Polizeigewalt oder Rassismus. Diese Einigkeit im Team, da werden wir uns noch lang dran erinnern. Das Allerwichtigste aber: Nicht ein positiver Coronatest in den drei Monaten hier."
Deutlicher als jede andere US-Liga und Sportart haben die Superstars in der NBA in diesem Sommer Stellung bezogen, zu großen gesellschaftlichen Entwicklungen, zu tödlicher Polizeigewalt gegen Afro-Amerikaner in den USA.
Wegen des Coronavirus wurde die NBA-Saison im März unterbrochen, bis zum Finale waren die Lakers auf dem Gelände von Disney World in Florida kaserniert. Die Blase funktionierte, kein Spieler erkrankte am Virus. Aber es sei schwer gewesen, sagte LeBron James in dieser Nacht, 95 Tage weg von der Familie.
"Kobes Stimme ist immer in meinem Kopf"
Einer fehlte bei der Siegesfeier der Superstars mit Champagner und Zigarren, irgendwie war er aber trotzdem da: Lakers-Legende Kobe Bryant, im Januar war er mit seiner Tochter bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen.
Lakers-Manager Rob Pelinka: "Kobes Stimme ist immer in meinem Kopf, jede Minute. Dass wir den Titel geholt haben, nimmt nicht den Schmerz, den Verlust."
Vorab hatte der Bürgermeister von Los Angeles mit Blick auf die Corona-Pandemie aufgefordert, den Sieg des Heimteams zu Hause zu feiern. Rund Tausend Fans feierten trotzdem auf der Straße. Nachdem Einzelne angefangen hatten, Gebäude zu beschädigen und Geschäfte zu plündern, nahm die Polizei 76 Menschen fest, acht Polizisten wurden verletzt.