Szenisch ist das anfangs etwas kompliziert, aber es ist auch sehr einfach. Eine Frau will nach oben. Vom Barmädchen zur Lady, von der Spelunken-Diva zur Dame der Gesellschaft. Der Weg führt über einen schwärmerischen Revoluzzer aus Spanien, einen Botschafter seiner Majestät, des Königs von England, bis zum Admiral, dem einarmigen Sieger von Trafalgar.
Amy Lyons, alias Lady Hamilton – diejenige, die Goethe traf in Italien an der Seite des Sir Hamilton und die ihm erschien als ein verlebendigtes Idealbild einer antiken Statue – ist die hier nicht. Eduard Künneke macht in seiner Operette von anno 1926 daraus einen Vamp. Sie drückt den Männern ihre Gesetze auf, und die Männer umschwärmen sie wie Motten das Licht.
Anfangs, als Sir Hamilton sie aufstöbert in einem englischen Landgasthaus, ist sie ein schüchternes Mädchen, noch nicht sicher ihrer Schönheit. Nur Don Alfredo, der spanische Seeoffzier, in den sie sich zuerst verliebt, himmelt sie an sogleich.
Und dass sie nicht mit ihm ihr Glück macht, ist geschuldet einer Intrige. Hamilton liebt sie nicht eigentlich. Er benutzt sie, versteckt sie vor der Gesellschaft, als er mit ihr nach Neapel geht. Und nur durch einen Trick ihrer Zofe wird sie in einer Nacht- und Nebel-Heirat Lady Hamilton.
Da aber hat sie sich schon wieder verguckt in einen Neuen, Admiral Nelson. Als Gipsstatue ist der hier präsent, hat schon lange ein Auge auf sie geworfen. Dabei will sie ihn zunächst nur um die Gunst bitten, ihren als Kriegsgefangenen eingebuchteten Alfredo freizulassen.
Doch der Sieger über Napoleon besiegt auch sie. Sie wird seine Geliebte. Mit ihm segelt sie los, militärisch korrekt – ins Glück?
Etwas schwer tut sich Regisseur Andreas Geier. Er musste einspringen in eine schon angelegte Inszenierung. Aber so recht will der Funken nicht springen. Zumal im ersten Akt, wenn sich Nummer an Nummer reiht und die dramaturgischen Zusammenhänge noch etwas wirr bleiben. Gespielt wird in einem leicht modernisierten Tischbein-Italien von Norbert Ziermann.
Und auch wenn die Musik Künnekes die Brüchigkeit eines Kurt Weill nie erreicht, sie hat ihre unbestreitbaren Qualitäten. Sie verbindet reizvoll das Portrait einer emanzipierten Frau des 18.Jahrhunderts mit dem musikalisch Neuen des Pop der Zwanziger Jahre, dem Jazz.
Marion Costa ist in dieser Kieler Wiederentdeckung die Lady mit dem anfangs langen rotblonden, dann platinblonden und schließlich schwarz-gelocktem Haar. Darstellerisch souverän, stimmlich etwas schmal muss sie sich behaupten gegen das von Simon Rekers etwas überheizte Orchester.
Musikalisch den Kürzeren ziehen bei Künneke die Männer. Den beiden späten Knaben, William Hamilton und Horatio Nelson, hat der Komponist listigerweise nur Sprechrollen zugebilligt. Emilys erster Geliebter, Alfredo, darf ihr mit schmelzendem Tenor immerhin musikalisch das Händchen reichen, wenn auch bewusst etwas von gestern.
Amy Lyons, alias Lady Hamilton – diejenige, die Goethe traf in Italien an der Seite des Sir Hamilton und die ihm erschien als ein verlebendigtes Idealbild einer antiken Statue – ist die hier nicht. Eduard Künneke macht in seiner Operette von anno 1926 daraus einen Vamp. Sie drückt den Männern ihre Gesetze auf, und die Männer umschwärmen sie wie Motten das Licht.
Anfangs, als Sir Hamilton sie aufstöbert in einem englischen Landgasthaus, ist sie ein schüchternes Mädchen, noch nicht sicher ihrer Schönheit. Nur Don Alfredo, der spanische Seeoffzier, in den sie sich zuerst verliebt, himmelt sie an sogleich.
Und dass sie nicht mit ihm ihr Glück macht, ist geschuldet einer Intrige. Hamilton liebt sie nicht eigentlich. Er benutzt sie, versteckt sie vor der Gesellschaft, als er mit ihr nach Neapel geht. Und nur durch einen Trick ihrer Zofe wird sie in einer Nacht- und Nebel-Heirat Lady Hamilton.
Da aber hat sie sich schon wieder verguckt in einen Neuen, Admiral Nelson. Als Gipsstatue ist der hier präsent, hat schon lange ein Auge auf sie geworfen. Dabei will sie ihn zunächst nur um die Gunst bitten, ihren als Kriegsgefangenen eingebuchteten Alfredo freizulassen.
Doch der Sieger über Napoleon besiegt auch sie. Sie wird seine Geliebte. Mit ihm segelt sie los, militärisch korrekt – ins Glück?
Etwas schwer tut sich Regisseur Andreas Geier. Er musste einspringen in eine schon angelegte Inszenierung. Aber so recht will der Funken nicht springen. Zumal im ersten Akt, wenn sich Nummer an Nummer reiht und die dramaturgischen Zusammenhänge noch etwas wirr bleiben. Gespielt wird in einem leicht modernisierten Tischbein-Italien von Norbert Ziermann.
Und auch wenn die Musik Künnekes die Brüchigkeit eines Kurt Weill nie erreicht, sie hat ihre unbestreitbaren Qualitäten. Sie verbindet reizvoll das Portrait einer emanzipierten Frau des 18.Jahrhunderts mit dem musikalisch Neuen des Pop der Zwanziger Jahre, dem Jazz.
Marion Costa ist in dieser Kieler Wiederentdeckung die Lady mit dem anfangs langen rotblonden, dann platinblonden und schließlich schwarz-gelocktem Haar. Darstellerisch souverän, stimmlich etwas schmal muss sie sich behaupten gegen das von Simon Rekers etwas überheizte Orchester.
Musikalisch den Kürzeren ziehen bei Künneke die Männer. Den beiden späten Knaben, William Hamilton und Horatio Nelson, hat der Komponist listigerweise nur Sprechrollen zugebilligt. Emilys erster Geliebter, Alfredo, darf ihr mit schmelzendem Tenor immerhin musikalisch das Händchen reichen, wenn auch bewusst etwas von gestern.