Reporter ohne Grenzen
Lage der Pressefreiheit weltweit verschlechtert sich

Die Lage der weltweiten Pressefreiheit hat sich nach Angaben von Reporter ohne Grenzen im vergangenen Jahr deutlich verschlechtert. In ihrer Rangliste für 2024 ordnet die Journalistenorganisation 36 Länder der schlechtesten Kategorie zu, so viele wie seit zehn Jahren nicht.

    Raum einer Pressekonferenz in Nigeria, Abouja
    Raum einer Pressekonferenz in Nigeria, Abouja (IMAGO / photothek / Ute Grabowsky)
    Insbesondere verzeichnete Reporter ohne Grenzen mehr Übergriffe im Umfeld von Wahlen. Dabei komme es zu Beschimpfungen und Gewalt gegen Journalisten sowie zu Festnahmen. Die Geschäftsführerin der Organisation, Anja Osterhaus, sprach von einer erschreckenden Entwicklung. Besonders mit Blick auf das "Superwahljahr 2024" sei dies besorgniserregend. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung werde dieses Jahr an die Urnen gebeten.

    Deutschland verbessert sich auf Platz 10

    Deutschland verbesserte sich in der Rangliste der Pressefreiheit von Platz 21 auf Platz 10. Grund sei unter anderem die geringere Zahl physischer Übergriffe auf Medienschaffende im vergangenen Jahr, hieß es. Die Verbesserung sei allerdings auch darauf zurückzuführen, dass andere Länder sich verschlechtert hätten. Betrachte man die Gesamtpunktzahl im Ranking, habe sich Deutschland nur geringfügig verbessert.
    Neues Schlusslicht der Rangliste, die zum heutigen Internationalen Tag der Pressefreiheit veröffentlicht wurde, ist Eritrea auf Platz 180. Das Land sei eine "Informationswüste", sämtliche existierenden Medien stünden unter direkter Kontrolle des Informationsministeriums. Davor liegen Syrien (179), Afghanistan (178), Nordkorea (177) und der Iran (176). Auf Platz eins liegt zum achten Mal in Folge Norwegen, gefolgt von Dänemark, Schweden, Niederlande und Finnland.
    Diese Nachricht wurde am 03.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.