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Lahm-Rücktritt
"Auch Löw sollte jetzt zurücktreten"

ARD-Fernsehsatiriker Tom Theunissen nörgelt: Die WM-Leistungen der DFB-Elf würden in einem zu positiven Licht gesehen. Bis zum Halbfinale seien die Spiele gar nicht so überzeugend gewesen. Nach dem Rücktritt von Philipp Lahm drohe der Nationalmannschaft die Entzauberung.

Tom Theunissen im Gespräch mit Jessica Sturmberg | 19.07.2014
    Philipp Lahm beim WM-Finale gegen Argentinien mit erhobenem Zeigefinger.
    Philipp Lahm beim WM-Finale gegen Argentinien. Es war wohl sein letztes Länderspiel. (picture alliance / dpa)
    ARD-Fernsehsatiriker Tom Theunissen sieht den Rücktritt von Kapitän Philipp Lahm als großes Problem für Joachim Löw an. "Ich kann Joachim Löw jetzt auch nur raten zurückzutreten".
    Weit und breit sei kein Ersatz für den Außenverteidiger zu erkennen, gibt Theunissen zu bedenken. "Da muss jetzt aus dem Nichts einer kommen, oder Alaba muss statt Österreicher jetzt Deutscher werden".
    Nach dem überraschenden Rücktritt des DFB-Kapitäns drohe eine "Entzauberung" der WM-Leistungen der deutschen Elf. Löw sei jetzt an einer Grenze angekommen, sagt der Fernsehautor, der während der WM die ARD-Kolumne "Mich fragt ja keiner" verfasste.
    Die Freude über den Pokal sei jetzt trügerisch. Bald schon könnte das wieder rumpelig werden. Es brauche nur eine Mannschaft, die entdecke, dass man das Team links in der Verteidigung gut knacken könne. Und dann werde man sich fragen - Huch? Während der WM hat doch alles geklappt, wieso geht das jetzt nicht mehr?
    Satiriker und Berufs-Nörgler Theunissen kritisierte auch, dass die Leistungen bei der WM bis zum Halbfinale "ziemlicher Müll" gewesen seien. Das möge auch daran gelegen haben, dass fast alle Spieler erst einmal auf allen möglichen Positionen, nur nicht ihre gewohnten hätten spielen müssen. Und wenn man mal ehrlich sei: Als Manuel Neuer im Finale "wie eine Eisenbahn über Higuain gefahren" sei, hätte der "vor Blindheit geschlagene" Schiri Rot und Elfmeter geben müssen.
    Schön sei aber, wie die Spieler sich auf der Fanmeile als Fans ihrer selbst inszenierten hätten.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 19. Januar 2015 als Audio-on-demand abrufen.