In kritischen Bereichen befinde man sich teilweise in der Nähe der Erpressbarkeit, sagte Lambsdorff der "Welt am Sonntag". Das gelte sowohl für das Beschaffen von Rohstoffen und Vorprodukten als auch für den Absatz bestimmter Unternehmen. Als Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit nannte er die eingeschränkte Lieferbarkeit von Medikamenten oder den Mangel an Masken in der ersten Phase der Pandemie. An solche Themen müsse man nun ran, forderte der künftige deutsche Botschafter in Russland. Für die Politik folge daraus, dass man etwa mit Handelsabkommen neue Märkte für die Wirtschaft öffnen müsse. Dabei müsse man wieder zum Kern von Handelsabkommen zum Austausch von Waren und Dienstleistungen zurückkehren, anstatt andere Länder bevormunden und ihnen die eigenen Standards überstülpen zu wollen. Allein schon Länder wie Indien würden sich das mit Nachdruck verbitten.
Lambsdorff soll im Sommer die Nachfolge des scheidenden Botschafter Deutschlands in Moskau, von Geyr, antreten.
Diese Nachricht wurde am 02.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.