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Land der Freien

Jetzt reiten sie wieder, die Helden von Cormac McCarthy, verirrt zwischen Welten und Zeiten. Und die weiten Horizonte der texanischen Weiden und mexikanischen Sierras verdunkeln sich so beklemmend wie bei diesem Autor seit je. Sogar apokalyptischer Feuerschein flackerte in seinen Romanen schon manches Mal über den schwarzen Himmel. Doch bislang sind Billy Parham und John Grady Cole ihrem Untergang entkommen, wenn auch nur mit knapper Not und einigen Blessuren. Nun, im "Land der Freien", so der Titel von McCarthys neuem Roman, wird die Geschichte von beiden erstmals zusammengeführt. Sie arbeiten als Cowboys auf derselben Ranch.

Eberhard Falcke | 10.06.2001
    Es war noch dunkel, als John Grady ihn weckte. Er war angezogen und schon in der Küche gewesen, hatte mit den Pferden gesprochen und stand, einen Becher Kaffee in der Hand, in der Tür von Billys Schlafkammer. He, Cowboy, sagte er.

    Billy stöhnte.

    Auf geht's. Schlafen kannst du im Winter. Verflucht.


    Mit diesem Buch, dessen Originalausgabe 1998 erschien, kommt die Border- oder auf deutsch: Grenzland-Trilogie zum Abschluß und die beiden Helden Billy und John gelangen an das dunkle Ende ihres Weges.

    1992 hatte Cormac McCarthy die Trilogie eröffnet mit dem Roman "All die schönen Pferde". Darin erzählt er von John Grady Cole, dem 16-jährigen Sohn einer Rancher-Dynastie. Der muß erleben, daß gerade in dem Moment, als er die Tradition seiner Familie fortsetzen will, alles um ihn her zerfällt. Der Großvater ist soeben gestorben, der Vater kehrt als gebrochener Mann aus dem Zweiten Weltkrieg zurück, die Mutter verkauft die Ranch und macht sich in die Scheinwelt des Theaters davon. Heimlich verläßt auch John Grady mit einem Freund die Gegend. Sie hauen ab wie Diebe, die sich ihr eigenes Leben stehlen wollen. Entlang der Highways reiten sie über die Grenze nach Mexiko. Dort erleben sie erst das Paradies, dann die Hölle. Auf einer Hacienda kann John Grady sein einfühlsames Geschick bei der Zähmung all der schönen wilden Pferde beweisen. Und er lernt mit der Tochter des Hacendados die Liebe kennen. Doch weil das eine verbotene Liebe ist, geraten die Jungen in eine grausame Mühle der Gewalt, der John Grady nur knapp wieder entkommt.

    "All die schönen Pferde" kam auf die Bestsellerlisten, der Autor wurde berühmt. Es war ein später Ruhm für den 1933 Geborenen, der in Tennesee aufwuchs und seit langem in der Region lebt, wo viele seine Geschichten spielen: im texanischen El Paso. Schon sechs Romane hatte er seit den sechziger Jahren veröffentlicht, darunter so grandiose, düstere Werke wie "Blood Meridian oder Die Abendröte im Westen" und "Suttree", dessen deutsche Fassung "Verlorene" heißt. Das "umfassende Dunkel der Welt", wie er es einmal nannte, ist McCarthys zentrales Thema. Immer wieder ist es fesselnd, zu beobachten, wie er als Erzähler aus dem Zwielicht des Daseins die Momente reinster Finsternis herausfiltert.

    1994 erschien der zweite Teil der Border-Trilogie "The Crossing"; im Deutschen wurde daraus "Grenzgänger". Darin figuriert Billy Parham als Protagonist. Er kommt von einer kleinen Farm in den Weiten Neu-Mexikos. Und wie John Grady absolviert auch er einen abenteuerlichen Ritt durch die Abgründe der Niedertracht. Anstatt eine gefangene Wölfin zu erschießen, will Billy sie zurück in die mexikanische Sierra bringen. Doch fiese Wegelagerer nehmen ihm das Tier weg, quälen und töten es. Als er nach Hause kommt, sind seine Eltern von Viehdieben ermordet und alle Pferde nach Mexiko entführt. Mit seinem Bruder bricht er auf, ihren Besitz zurückzuholen. Aber nach einer mehrjährigen Odyssee ist es allein dieser Bruder, den er wieder zurückbringt - auf den heimischen Friedhof.

    Man muss diese Vorgeschichten nicht kennen, um den neuen Roman zu lesen und seine Qualitäten zu ermessen. Aber für den Charakter der Trilogie sind die Wege der beiden Helden, ihre Entwicklung und Erlebnisse natürlich ausschlaggebend. Allerdings verändern sich, so kann man nun erkennen, weder die Helden nennenswert noch die Bedingungen, unter denen sie handeln. Stattdessen zeigt McCarthy die Unabänderlichkeit ihres Schicksals in immer neuen Konstellationen. Wenn er anhebt zu erzählen, verwandelt sich die Welt in eine Wildnis, gleich ob seine Figuren durch das Weichbild einer Großstadt streunen wie Suttree oder in anachronistischen Westernszenerien ihre Haut zu Markte tragen. Es gehe, so sagte McCarthy einmal, um die Bilanz endgültiger Verluste:

    Wir sind wie primitive Stämme, die aus ihrer Kultur vertrieben sind und ihre Orientierung, ihre Identität, ihre Lebensfähigkeit verloren haben.

    So reiten sie also wieder, John Grady und Billy Parham, Anfang der fünfziger Jahre, in den allerletzten Tagen und Winkeln des Westens.

    Er rauchte. Die Pferde hoben die Köpfe und schauten sich um. John Grady zog die Schlaufe seines Lassos auf und knüpfte sie neu. Was meinst du, hättst du gern in den alten Zeiten gelebt?, fragte er.

    Nein. Als junger Kerl allerdings schon. Da hab ich geglaubt, 'n paar Stück dürres Vieh durch irgendein abgelegenes Land treiben, das käm dem Himmel so nah, wie man ihm nur kommen kann. Heut gäb ich dafür nicht mehr viel.

    Das Land hier ist sowieso nicht mehr das, was es mal war. Und das gilt für alles, was es hier gibt. Der Krieg hat alles verändert. Ich glaub, die Leute haben das noch gar nicht gemerkt.

    Nach Westen zu verdunkelte sich der Himmel, ein kalter Wind wehte. Vierzig Meilen weiter konnten sie die Aura der Lichter der Stadt entstehen sehen.


    Die Stadt, das ist eine der "Cities of the Plain", die der amerikanische Originaltitel anspricht. Gemeint sind die durch den Grenzfluß Rio Grande getrennten Nachbarstädte El Paso und Ciudad Juárez. Dorthin schweifen immer wieder die Blicke der Cowboys wenn sie über die Viehweiden reiten oder in den felsigen Anhöhen Kojoten jagen. Mit dem deutschen Titel "Land der Freien" ist es dagegen, das verrät jede Seite des Romans, nicht weit her. Die Übersetzung von Nikolaus Stingl jedoch verdient großes Lob, besonders die geglückte Übertragung der zahlreichen Dialoge mit ihrem dialektal angehauchten Tonfall.

    Für Billy und mehr noch für John Grady kommt ihre Rancharbeit einem paradiesischen Zustand gleich. So etwas gibt es bei McCarthy immer wieder, damit das Drama der Austreibung stattfinden kann. Ihre bitteren Initiationserlebnisse haben den beiden dennoch nichts von ihrer Aufrichtigkeit genommen. John Grady, 19-jährig, ist die Verkörperung der Unschuld, eine Mischung aus Simplicissimus und einer reinen Seele. "Der Junge" wird er genannt, was er mit etlichen anderen Protagonisten von McCarthy gemeinsam hat. Denn auch die traurige Geschichte von der Zerstörung der Unschuld findet sich bei diesem Autor immer wieder. "Er ist der beste", wird Billy über John Grady sagen, wenn alles vorbei ist.

    John Grady ist ein genialer Zureiter, doch keiner von der gewalttätigen Art. Er folgt dem sanften Gesetz von Beobachtung und Einfühlung und fast ließe sich sagen, er habe bei solchem Umgang mit Pferden seine Erziehung des Herzens genossen.

    Wenn einer Pferde wirklich verstehen würd, sagte John Grady, könnt er eins ausbilden, indem er's praktisch nur anguckt. Wär gar nichts dabei. Ein Pferd mit dem Kettenstrang zu bearbeiten, davon ist meine Art 'n ganzes Stück weg. Mit einem hast du allerdings Recht, sagte er. Sie sind meistens schon kaputt, bevor sie hierher kommen. Sie werden beim ersten Aufsatteln kaputtgemacht. Ach was, schon vorher. Die besten Pferde sind die, die mit Kindern zusammen waren. Oder vielleicht noch eher Wildpferde frisch von der Weide, die noch nie 'nen Menschen gesehen haben. Die müssen sich nichts abgewöhnen. Davon wirst du aber niemand so leicht überzeugen können. Ich weiß.

    Immerhin lässt Mac, der Besitzer der Ranch, John Grady wohlwollend gewähren. Man geht respektvoll miteinander um, wie es verletzte Seelen manchmal tun. Auch Mac ist ein Geschlagener, er hat früh seine Frau verloren, eine wunderbare Persönlichkeit. Überhaupt herrscht auf der Ranch eine melancholische Stimmung von Ende und Abschied. Jene, die ihn noch erlebt haben, trauern dem alten Westen nach. Doch auch die Zukunft der Ranch ist vorbei: Die Technosaurier der modernen Zeit liegen auf der Lauer: In "All die schönen Pferde" waren es die Ölfördertürme, hier ist es die Armee, die das Gelände für ihre Atomtests beansprucht. Einem schlechteren Schriftsteller könnten solche schwermütigen Stimmungswerte leicht zum sentimentalen Rührstück mißraten. Bei McCarthy dagegen werden sie von einem konzisen, lapidaren Stil zur leisen Andeutung sublimiert, so wie eine verwehte Wolke über einer kargen Landschaft. Anders jedoch als in den vorausgegangenen Romanen sind hier die charakteristischen Bildschöpfungen dieses Autors in ihrer krassen, gewaltträchtigen oder endzeitlichen Wucht viel seltener. Die Ranch jedenfalls, das ist die eine Welt, die andere, der Gegenpol, das sind die Städte in der Ebene, El Paso und Ciudad Juárez. Dazwischen der Grenzfluß.

    Am Tor bezahlte er seine zwei Penny, schob sich durch das Drehkreuz und ging weiter über die Brücke. Auf den Fluß-ufern unter der Brücke hielten kleine Jungen an Stangen genagelte Blecheimer hoch und bettelten um Geld. Am anderen Ende der Brücke geriet er in ein Meer von Straßenverkäufern.

    Wenn sie Bars und Bordelle ansteuern, gehen die Cowboys auf die mexikanische Seite. Dort sah John Grady sie zum ersten Mal, ihr Spiegelbild zwischen den Gläsern hinter dem Barmann. Während seine Kumpel nach den üppigen und runden Mädchen Ausschau hielten, entdeckte er sie auf einem Sofa, schmal, scheu, schwarzes Haar, blutjung wie er selbst. Dann war sie plötzlich verschwunden, aber der Eindruck saß schon tief. Kurzum: John Grady suchte sie bei nächster Gelegenheit in allen Bordellen der Stadt, fand sie, verbrachte eine Nacht mit ihr, machte ihr einen Heiratsantrag, der angenommen wurde, und sie dachten sich einen Fluchtplan aus. In den Kategorien von McCarthys Erzählkonzeption heißt das: John Grady beschloß, von der Liebe gelenkt, das gefallene Mädchen zu erretten, herauszuholen aus der Hölle, hinüber in sein Paradies. Auf der Hacienda in "All die schönen Pferde" war er der Eindringling, der sich an der Tochter des Hausherrn vergriff und wieder vertrieben wurde. Nun konnte er die Rettung bieten, die ihm damals verweigert wurde. Er konnte eine Ausgestoßene aufnehmen, die noch dazu den biblischen Hurennamen Magdalena trägt und an der heiligen Krankheit Epilepsie leidet. So unterstreicht McCarthy die quasi heilbringende Dimension des Vorhabens. Doch, leider, die Verhältnisse, sie sind nicht so.

    Glaubst du, wir haben solche wie dich noch nie gesehen? Ich habe solche wie dich schon oft gesehen. Schon viele Male. Meinst du, ich kenne Amerika nicht? Ich kenne Amerika.

    Der so spricht, das ist Magdalenas Zuhälter, ein schlangenhaft gewandter, pomadisierter Kerl, der dem Mädchen lieber die Kehle durchgeschnitten hat, als sie herzugeben. Ikonographisch betrachtet, repräsentiert er den Boten aus der Unterwelt. Nun umkreisen sich mit den Klingen in der Hand dieser Messerstecher und John Grady, der beste aller Jungen, der gekommen ist, um seine Auserwählte zu rächen. Und der Bordell-Mephisto fährt fort, den naiven Yankee zu verlästern:

    Sie wandern aus ihrem verkommenen Paradies ab, weil sie auf der Suche nach etwas sind, was bei ihnen bereits ausgestorben ist. Etwas, wofür sie vielleicht gar keinen Namen mehr haben. Und als Bauernjungen suchen sie natürlich als allererstes in einem Hurenhaus.

    Mit einem Mal stand er tief geduckt vor John Grady. Fast kniend. Fast wie ein Bittsteller. Der Junge konnte nicht sagen, wie er da hingekommen war, doch als Eduardo zurückwich und wieder im Kreis zu gehen begann, klaffte John Gradys Oberschenkel von einem tiefen Schnitt, und das warme Blut rann ihm am Bein herunter.

    Dieses Mal kommt John Grady nicht mit dem Leben davon, obwohl er seinen Gegner noch ins Jenseits vorangehen läßt. Sein Versuch, die Welt wieder in Ordnung zu bringen, die Verderbnis rückgängig zu machen, ist erneut gescheitert. Auch Billy Parham war es so ergangen, als er in "Grenzgänger" seine gefangene Wölfin wieder in ihr Revier zurückbringen wollte. Da kann sich natürlich leicht die Frage erheben, ob dieser McCarthy nicht ein verknöcherter Traditionalist ist, der gegen die vermeintliche Dekadenz der Moderne und der Metropolen zu Felde zieht. Er ist es nicht, so lange die Trauer über Vergangenes und Verlorenes nicht zu den reaktionären Affekten zählt. Und er ist es nicht, weil er keine rückwärtsgewandten Rezepturen empfiehlt, sondern den Verlustschmerz als eine humane existentielle Kategorie betrachtet. In "All die schönen Pferde" heißt es über John Grady:

    Er stellte sich den Schmerz der Welt als ein formlos schmarotzendes Wesen vor, das die Wärme der menschlichen Seele suchte, um dort zu nisten.

    Cormac McCarthy erzählt von diesem Schmerz, von Verlusten und den Reaktionen darauf, den dämonisch-bösartigen wie in "Blood Meridian" und den unschuldig-hoffnungsvollen wie in der Border-Trilogie. Während der Blick seiner Figuren die Signale der neuen Zeiten entziffert, verwandelt sich der Boden unter ihren Füßen schon in die Trümmerlandschaft des Vergangenen. Weil die sozialen Verlierer dafür das schärfste Sensorium besitzen sind sie auch bei McCarthy die wahren poetischen Helden. Und ihre Reviere liegen immer im Abseits.

    Aber kann das auch für Mexiko gelten, wo sich die Lebensabenteuer von John Grady und Billy Parham abspielen? Durchaus! Jedenfalls für die fiktionale Konstruktion namens Mexiko, die ja für die Grenzgängerei in der Border-Trilogie von entscheidender Bedeutung ist. Auch darüber weiß der diabolisch intelligente Zuhälter seinem ehemaligen Kunden Wesentliches zu sagen:

    Im Sterben wird der Freier vielleicht erkennen, dass es seine Gier nach Geheimnissen war, die ihn vernichtet hat. [...] Das ist es, was dich hierher geführt hat und was euch immer hierher führen wird. Ihr könnt es nicht ertragen, dass die Welt nichts Außergewöhnliches hat. Dass sie nichts enthält außer dem, was vor einem steht. Aber die mexikanische Welt ist nur eine Welt des Dekors und darunter ist sie wirklich sehr schlicht. Während eure Welt - er ließ die Klinge wie ein Weberschiffchen hin und her gehen - eure Welt auf einem schwankenden Labyrinth unausgesprochener Fragen fußt.

    Mexiko, das ist bei McCarthy eine Welt, in der Rettung und Verdammnis noch nahe beieinander liegen, wo solche Vorstellungen überhaupt noch existieren, die im Norden von der zivilisatorischen Rationalität verdrängt wurden. Da gibt es Straßen, die Calle de Noche Triste heißen, Straße der traurigen Nacht. Darüber ließe sich noch manches sagen, aber klar ist zweifellos: Nur in diesem poetischen Mexiko - das übrigens mit dem von Octavio Paz oder Malcolm Lowry manche Gemeinsamkeiten hat -, nur dort können die existentiellen Westerndramen stattfinden, die McCarthy seinen Helden zugedacht hat. Und sein symbolisch und parabelhaft durchwirkter Realismus findet dort besonders reichliches Material.

    In Mexiko, das ist eine der sarkastischen Pointen der Border-Trilogie, stehen John Grady und Billy Parham mitten im Leben, auch wenn es grausam ist. In ihrem eigenen Land dagegen verlieren sie den Boden unter den Füßen, sind sie nur isolierte Außenseiter, verloren in den leeren Randzonen der Gesellschaft. Schuld sind die veränderten, modernen Zeiten. So sieht denn auch der lange trübselige Weg aus, den Billy Parham nach dem Tod seines Freundes geht.

    Lange vor Tagesanbruch zog er im Dunkeln los und ritt dann den Sonnenaufgang und den Sonnenuntergang hindurch. In den kommenden Jahren suchte eine schreckliche Dürre den Westen von Texas heim. Er zog weiter. Nirgendwo in jenem Land gab es Arbeit. Weidegatter standen offen, Sand wehte auf die Straßen; nach ein paar Jahren sah man kaum noch irgendwelches Vieh; er zog weiter. Tage der Welt. Jahre der Welt. Bis er alt war.

    Ende einer Epoche der amerikanischen Geschichte - auch das. Im Epilog erhält Billy noch so etwas wie eine Weisheitslehre der Verzweiflung - unter der Brücke eines Highways, von Vagabund zu Vagabund. Solche kompliziert zusammengebauten Welterklärungsparabeln sind die einzigen Textarten, in denen McCarthy kein Meister ist. Alles in allem aber ist die Border-Trilogie insgesamt und in ihren Teilen ein bewundernswertes, eigentümliches Werk: eine große erzählerische Reflexion über Vergänglichkeit, Gewalt, Schmerz und die Unmöglichkeit der Erlösung. Trotz ihres entschiedenen Pessimismus sind die drei Romane vielschichtig, bildkräftig, voller präzisester Genreszenen und schlichtweg spannend. Und, nebenbei gesagt: Cormac McCarthy ist es damit gelungen, Figuren, Landschaften und Fabeln des Western wieder für die Literatur zurückzugewinnen - noch dazu auf höchstem Niveau. Denn der Film hatte ja in Western-Angelegenheiten die Literatur praktisch arbeitslos gemacht.