25 bis 30 Jahre könnten die Aufräumarbeiten dauern, heißt es in der Studie. Dagegen ist die Reinigung des Golfs von Mexiko im vergangenen Jahr ein Klacks.
Die Experten empfehlen, für das Niger-Delta einen Sonderfonds einzurichten – in Höhe von einer Milliarde Dollar. Eine saftige Rechnung für einen jahrzehntelangen Raubbau an der Natur. Beteiligen sollten sich sowohl Ölunternehmen wie auch die nigerianische Regierung – denn beide trügen Schuld an dem Desaster. Ibrahim Thiaw vom UNO-Umweltprogramm in Nigeria in der BBC:
"Wir waren sehr überrascht, festzustellen, dass die Ölindustrie nicht ihre eigenen Normen umsetzt, sie liegen unter ihren eigenen Standards. Das ist sehr bedenklich. Wir haben außerdem entdeckt, dass die Regierungen, die Regulierer, sich nicht an ihre Richtlinien halten. Das ist ebenfalls schlimm – und das setzt die Dörfer Gefahren aus."
Die Gefahren sind enorm: In mindestens zehn Gemeinden im Ogoniland ist der Studie zufolge das Trinkwasser durch Öl so verschmutzt, dass es gesundheitsschädlich ist.
Dabei könnte es hier so schön sein. Ohne das Öl könnte es im Ogoniland aussehen wie in den Everglades von Florida – ein verwunschenes Labyrinth von Wasseradern mit Mangrovensümpfen und einer reichen Tierwelt.
Doch vielerorts liegt ein dicker, schokoladenbrauner Ölfilm auf dem Wasser, Vögel sterben, Fische gibt es hier längst nicht mehr. Klebrige Ölklumpen schwappen auf die Felder, es stinkt nach Petroleum. Eine Katastrophe für die Bevölkerung, die traditionell von Fischfang und Landwirtschaft lebt.
Das Öl stammt aus rund 6000 Kilometer Ölpipelines. Einige sind seit dem Bau in den 50er-Jahren nicht mehr erneuert worden. Schuld an den Lecks sind aber auch Sabotageakte. Diebe zapfen die Pipelines illegal an, auch dabei gelangt Öl ins Grundwasser.
Die UN-Experten kritisieren insbesondere den Ölkonzern Shell. Zwar fördert Shell in der Gegend seit 18 Jahren kein Öl mehr. Das Unternehmen ist aber der führende Partner des Unternehmens SPDC, das die Pipelines kontrolliert.
Doch der US-amerikanische Journalist Peter Maass warnt davor, nur bei der Ölindustrie den Buhmann zu suchen. Nigerias Elite verdiene ebenfalls – und von diesem Reichtum komme nichts bei den Bürgern an – außer giftigem Ölschlamm. Maass in einem Interview 2010:
"Wenn diese Regierung wollte, dann könnte sie die Firmen zwingen, bei der Ölförderung entsprechende Umweltstandards einzuhalten. Und wenn diese Regierung eine bessere wäre, dann wäre auch Schluss mit dieser furchtbaren Korruption, die Millionen und Abermillionen Dollar verschlingt."
Der neue Präsident Nigerias, Goodluck Jonathan, hat versprochen, es besser zu machen. Er stammt selbst aus dem Delta, kennt die Probleme aus erster Hand. Doch, das hat die Studie klargemacht – es braucht nicht nur Milliarden, um den Sumpf des Niger-Deltas zu reinigen, den Menschen wieder eine Perspektive zu geben. Um den Korruptionssumpf auszutrocknen, dafür braucht es auch einen eisernen politischen Willen.
Die Experten empfehlen, für das Niger-Delta einen Sonderfonds einzurichten – in Höhe von einer Milliarde Dollar. Eine saftige Rechnung für einen jahrzehntelangen Raubbau an der Natur. Beteiligen sollten sich sowohl Ölunternehmen wie auch die nigerianische Regierung – denn beide trügen Schuld an dem Desaster. Ibrahim Thiaw vom UNO-Umweltprogramm in Nigeria in der BBC:
"Wir waren sehr überrascht, festzustellen, dass die Ölindustrie nicht ihre eigenen Normen umsetzt, sie liegen unter ihren eigenen Standards. Das ist sehr bedenklich. Wir haben außerdem entdeckt, dass die Regierungen, die Regulierer, sich nicht an ihre Richtlinien halten. Das ist ebenfalls schlimm – und das setzt die Dörfer Gefahren aus."
Die Gefahren sind enorm: In mindestens zehn Gemeinden im Ogoniland ist der Studie zufolge das Trinkwasser durch Öl so verschmutzt, dass es gesundheitsschädlich ist.
Dabei könnte es hier so schön sein. Ohne das Öl könnte es im Ogoniland aussehen wie in den Everglades von Florida – ein verwunschenes Labyrinth von Wasseradern mit Mangrovensümpfen und einer reichen Tierwelt.
Doch vielerorts liegt ein dicker, schokoladenbrauner Ölfilm auf dem Wasser, Vögel sterben, Fische gibt es hier längst nicht mehr. Klebrige Ölklumpen schwappen auf die Felder, es stinkt nach Petroleum. Eine Katastrophe für die Bevölkerung, die traditionell von Fischfang und Landwirtschaft lebt.
Das Öl stammt aus rund 6000 Kilometer Ölpipelines. Einige sind seit dem Bau in den 50er-Jahren nicht mehr erneuert worden. Schuld an den Lecks sind aber auch Sabotageakte. Diebe zapfen die Pipelines illegal an, auch dabei gelangt Öl ins Grundwasser.
Die UN-Experten kritisieren insbesondere den Ölkonzern Shell. Zwar fördert Shell in der Gegend seit 18 Jahren kein Öl mehr. Das Unternehmen ist aber der führende Partner des Unternehmens SPDC, das die Pipelines kontrolliert.
Doch der US-amerikanische Journalist Peter Maass warnt davor, nur bei der Ölindustrie den Buhmann zu suchen. Nigerias Elite verdiene ebenfalls – und von diesem Reichtum komme nichts bei den Bürgern an – außer giftigem Ölschlamm. Maass in einem Interview 2010:
"Wenn diese Regierung wollte, dann könnte sie die Firmen zwingen, bei der Ölförderung entsprechende Umweltstandards einzuhalten. Und wenn diese Regierung eine bessere wäre, dann wäre auch Schluss mit dieser furchtbaren Korruption, die Millionen und Abermillionen Dollar verschlingt."
Der neue Präsident Nigerias, Goodluck Jonathan, hat versprochen, es besser zu machen. Er stammt selbst aus dem Delta, kennt die Probleme aus erster Hand. Doch, das hat die Studie klargemacht – es braucht nicht nur Milliarden, um den Sumpf des Niger-Deltas zu reinigen, den Menschen wieder eine Perspektive zu geben. Um den Korruptionssumpf auszutrocknen, dafür braucht es auch einen eisernen politischen Willen.