Wenn die Arbeit den spanischen Maler Joaquín Sorolla nach Paris oder London führte, dann ging er in die Modegeschäfte und suchte Roben für seine Frau und seine drei Kinder aus. Begeistert telegrafierte er ihnen und bat um die Körpermaße. Wieder zu Hause hat Joaquín Sorolla seine Frau und die Kinder in den neuen Kleidern gemalt. Aus dem großen Porträtmaler wurde so laut Paul Ingendaay ein Chronist der Mode und der gesellschaftlichen Veränderungen.
Erstmals waren Knöchel zu sehen
Zwischen 1820 und 1920 gingen die korsettgestützten Roben in leichtere Kleider über. Die Röcke wurden kürzer, erstmals waren Knöchel und Füße zu sehen. Die Erotisierung des Schuhs begann. Die Entwicklung geht hin bis zu den frühen Stadien einer Freizeitgesellschaft und Freizeitindustrie, der sich alle anpassen müssen. In der Ausstellung in Madrid, die an zwei Orten zu sehen ist - im Museum Thyssen-Bornemisza und Sorolla-Museum - werden sowohl die Gemälde als auch die dazugehörigen Kleider gezeigt. Die Schau lasse uns neu über Mode und über Kunst nachdenken, sagt Paul Ingendaay.
Eine Ausstellung in Toledo ist dem Landschaftsmaler Joaquín Sorolla gewidmet. Er malte im Baskenland, in Andalusien, Granada, aber auch in Valencia. Berühmt wurden seine Küsten- und Seebilder, in denen er sich als Meister des Lichts zeigte. Sorolla hat also viele spanische Regionen abgebildet und damit die vielteilige Identität von Spanien deutlich gemacht. Beide Ausstellungen zusammen bilden nach Meinung von Paul Ingendaay ein wunderbares Kompendium dieses großen Impressionisten.