Die Hessenwahl sei keine kleine Bundestagswahl, sagte Sabine Kropp von der Freien Universität Berlin, sondern eher eine Landtagswahl mit zwei Dimensionen. Es gehe sehr wohl um landespolitische Themen wie Schulpolitik und den regionalen Wohnungsbau. Zudem würden die Wählerinnen und Wähler die Gelegenheit aber nutzen, die Bundesregierung für eine schlechte Regierungsarbeit abzustrafen. "Insofern kann man immer sagen, dass sich bundes- und landespolitische Motive bei Landtagswahlen durchmischen, wenn auch in unterschiedlichen Anteilen", sagte Sabine Kropp im Deutschlandfunk.
Druck herausnehmen
Mit ihren Bemerkungen, es gehe ja eigentlich nur um die Hessenwahl, hätten die Parteispitzen von Union und SPD, Angela Merkel und Andrea Nahles, versucht, den Druck auf die Bundesregierung etwas herauszunehmen. "Aber gleichwohl ist die Hessenwahl nach Bayern ein gewisser Lackmustest auf die Funktionsfähigkeit der Bundesregierung. Ich denke, man wird sich dem nicht gänzlich nach dem Sonntag entziehen können", sagte Kropp.
Bundeskanzlerin Merkel wolle unter allen Umständen vermeiden, dass die Nachfolgediskussion um ihr Amt bereits jetzt eröffnet werde.