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Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern
SPD gewinnt, AfD liegt vor der CDU

Die AfD hat bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern aus dem Stand 20,8 Prozent der Wählerstimmen erreicht. Damit liegt sie vor der CDU, die bei 19,0 Prozent liegt. Stärkste Kraft ist demnach mit 30,6 Prozent die SPD. Die Wahlbeteiligung stieg im Vergleich zu 2011 um fast zehn Prozent auf 61,6 Prozent.

    Der Spitzenkandidat der SPD, Ministerpräsident Erwin Sellering, winkt am 04.09.2016 in Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) nach der Bekanntgabe der ersten Ergebnisse zu den Landtagswahlen den Anhängern.
    Erwin Sellering, Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern. (dpa / picture alliance / Bernd Wüstneck)
    Die Linke erreichte dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zufolge 13,2 Prozent . Die Grünen gehören mit 4,8 Prozent künftig nicht mehr dem Landtag an. Auch die NPD wird aus dem Schweriner Schloss ausziehen: Sie erhielten laut der Hochrechnung 3,0 Prozent der Stimmen. Auch die FDP scheiterte mit 3,0 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde.
    SPD-Chef Sigmar Gabriel will nach der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Thema soziale Sicherheit Wähler für seine Partei gewinnen.
    Er sagte in Berlin, nötig sei ein Solidarpakt für auskömmliche Renten, bezahlbare Wohnungen, Gesundheit und Pflege. Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry wertete es nicht als Problem, dass ein Teil der Wähler von der NPD zu ihrer Partei gewandert ist. Sie erklärte, die AfD habe aus allen Parteien Stimmen für sich gewinnen können. Dies sei ein deutliches Signal gegen die bisherigen Landtagsparteien.
    Linken-Chef Bartsch: "Bitteres Ergebnis"
    CDU-Generalsekretär Peter Tauber rief die SPD in Mecklenburg-Vorpommern auf, die große Koalition mit der CDU fortzusetzen und für stabile Verhältnisse zu sorgen. Linken-Chef Dietmar Bartsch sprach von einem bitteren Ergebnis für seine Partei und beschuldigte die AfD, das Land zu spalten. Der Grünen-Co-Vorsitzende Cem Özdemir betonte, alle demokratischen Parteien hätten die Flüchtlingspolitik gemeinsam getragen und müssten ihren Teil der Verantwortung für das Abschneiden der Rechtspopulisten übernehmen.
    Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zu 2011 deutlich gestiegen. Damals hatte sie mit insgesamt 51,5 Prozent einen historischen Tiefpunkt erreicht. Diesmal waren 61,6 Prozent der Stimmberechtigten zur Wahl gegangen.
    Insgesamt waren gut 1,3 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. 17 Parteien und sieben Einzelbewerber bewarben sich um die 71 Sitze im Schweriner Parlament.
    (cvo/tzi)