"Im Norden von Leipzig, nur wenige Meter von der Autobahn 14 entfernt, liegt das Porsche-Werk.
Karosserieteile gleiten an der Hallendecke zum nächsten Montagepunkt.
"Wir haben im Moment drei Baureihen am Start, in Leipzig. Unsere jüngste Baureihe ist der Macan",
sagt Siegfried Bülow, Geschäftsführer bei Porsche Leipzig, der zuversichtlich in die Zukunft blickt.
"Derzeit hat Porsche in Leipzig 2.800 Arbeitnehmer, mit dem Trend, dass wir weiter wachsen."
Weiterer Schwerpunkt der Wirtschaft im Freistaat ist die Produktion von Halbleitern in Dresden: Insgesamt gibt es im Dresdner Cluster, zu dem unter anderem Infineon und Globalfoundries zählen, 25.000 Beschäftigte.
Doch egal ob Autobau oder Mikro-Elektronik - es wird ein Dilemma der ostdeutschen beziehungsweise der sächsischen Wirtschaft deutlich:
Produziert wird im Osten, die Konzernzentralen sind im Westen oder im Ausland, erläutert Gerhard Heimpold vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle:
"Es fehlen vor allem die Großen, wo auch geforscht und entwickelt wird. Wo auch strategische Unternehmensfunktionen beheimatet sind."
Der Grund: schon nach 1945 habe es eine Abwanderung der Konzernzentralen nach Westdeutschland gegeben. Nach der Wiedervereinigung 1990 konnten und wollten sie sich nicht aus ihren Stammsitzen im Westen lösen, um zurückzukehren.
Das größte ostdeutsche Unternehmen, ist die Verbundnetzgas AG, mit Sitz in Leipzig. Doch derzeit ist aufgrund von einem Aktionärswechsel unklar, ob das auch so bleibt.
"Und wenn man noch mal weitergeht, und über strukturelle Schwächen spricht. Dann muss man auch noch erwähnen, dass diese Kleinteiligkeit, wenn sie viele keine Firmen haben, dann haben die auch Schwierigkeiten zu konkurrieren, vor allem auch in internationalen Märkten."
Erklärt IWH-Forscher Heimpold
Eine einschneidende Veränderung für die sächsische Wirtschaft wird die Einführung des gesetzlich festgesetzten Mindestlohns zum 1. Januar 2015. Wirtschaftsminister Sven Morlok, FDP, ist einer der schärfsten Kritiker dieser Entscheidung. Im Bundesrat hatte er gegen die Einführung gestimmt:
"Wir sind der Auffassung, dass hinsichtlich der Arbeitsplätze ein Mindestlohn nach Branchen und regional differenziert sein muss. Und weil dies auf der Bundesebene so nicht gesehen wurde, konnten wir den Vorschlägen auch nicht zustimmen."
Sowohl Forscher des Ifo-Instituts wie auch das Institut für Wirtschaftsforschung Halle befürchten Arbeitsplatzverluste. Ein Viertel aller sächsischen Beschäftigten verdienen derzeit weniger als 8 Euro 50 in der Stunde.