"Die Bauern müssen die Möglichkeit haben, auf ihren eigenen Beinen zu stehen und aktiv darüber zu entscheiden, was sie wie produzieren wollen, um mit dem Monster Klimawandel fertig zu werden."
Oliver Kirui kennt die Sorgen afrikanischer Bauern aus erster Hand: Er ist selbst Sohn eines Bauern. Seine Familie kommt aus dem kenianischen Hochland, und dort hat sich das Klima ebenso verändert wie in den anderen Regionen Afrikas auch:
Oliver Kirui kennt die Sorgen afrikanischer Bauern aus erster Hand: Er ist selbst Sohn eines Bauern. Seine Familie kommt aus dem kenianischen Hochland, und dort hat sich das Klima ebenso verändert wie in den anderen Regionen Afrikas auch:
"Sie können heute in irgendein Dorf gehen und die alten Bauern fragen, was sich in 40, 50 Jahren verändert hat: Und Sie werden immer hören, dass heute die Regenzeit kürzer ist und dass es mehr Überschwemmungen gibt."
Sie erzählen auch, dass es heißer geworden ist, dass Schädlinge zunehmend die Ernten bedrohten und dass es mehr Tierkrankheiten gebe, berichtet Oliver Kirui. Er forscht am Zentrum für Entwicklungsforschung ZEF in Bonn an einem Projekt, das in 13 Ländern Afrikas nach innovativen Lösungen für die Probleme der Bauern sucht.
"Wir wollen herausfinden, wie die Bauern ihre Arbeit verbessern und an den Klimawandel anpassen können, damit ihre Höfe für Generationen bestehen bleiben. Dafür besuchen wir im Rahmen unseres Projekts Dörfer und hören, was die Bauern zu sagen haben. Diese Informationen arbeiten wir dann in Modellrechnungen ein, mit denen wir bessere Handlungsoptionen entwickeln wollen. Weil wir die Bauern mit einbeziehen und mit ihnen Lösungen entwickeln, bleiben wir immer in Kontakt mit der Realität."
Und die Realität zeigt, dass sich das ganze landwirtschaftliche System verändern muss, um zukunftsfest zu werden. Beispiel: Mais. Der verlangt viel Regen zur richtigen Zeit und reift langsam. Für das afrikanische Klima ist er nicht sonderlich geeignet.
"Die Bauern versuchen glücklicherweise, ihre Produktpaletten zu erweitern und auf traditionelle Feldfrüchte umzusteigen, die weniger Wasser brauchen und dürretoleranter sind.
Sie erzählen auch, dass es heißer geworden ist, dass Schädlinge zunehmend die Ernten bedrohten und dass es mehr Tierkrankheiten gebe, berichtet Oliver Kirui. Er forscht am Zentrum für Entwicklungsforschung ZEF in Bonn an einem Projekt, das in 13 Ländern Afrikas nach innovativen Lösungen für die Probleme der Bauern sucht.
"Wir wollen herausfinden, wie die Bauern ihre Arbeit verbessern und an den Klimawandel anpassen können, damit ihre Höfe für Generationen bestehen bleiben. Dafür besuchen wir im Rahmen unseres Projekts Dörfer und hören, was die Bauern zu sagen haben. Diese Informationen arbeiten wir dann in Modellrechnungen ein, mit denen wir bessere Handlungsoptionen entwickeln wollen. Weil wir die Bauern mit einbeziehen und mit ihnen Lösungen entwickeln, bleiben wir immer in Kontakt mit der Realität."
Und die Realität zeigt, dass sich das ganze landwirtschaftliche System verändern muss, um zukunftsfest zu werden. Beispiel: Mais. Der verlangt viel Regen zur richtigen Zeit und reift langsam. Für das afrikanische Klima ist er nicht sonderlich geeignet.
"Die Bauern versuchen glücklicherweise, ihre Produktpaletten zu erweitern und auf traditionelle Feldfrüchte umzusteigen, die weniger Wasser brauchen und dürretoleranter sind.
Doch viele dieser traditionellen Feldfrüchte sind so lange nicht beachtet worden, dass sie schwierig zu vermarkten sind. Die Verbraucher glauben, dass ihnen etwas fehlt, wenn sie sich mit Kassava, Süßkartoffeln, Sorghum oder Hirse ernähren."
Rückkehr zu traditionellen Feldfrüchten
Inzwischen belegen die Daten der Welternährungsorganisation FAO, dass sich ein erster Trend zurück zu den traditionellen Feldfrüchten abzeichnet. Dass die Bauern selbst aktiv nach Lösungen suchen, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken, hat auch ein Wettbewerb gezeigt, den Oliver Kiruis und seine Kollegen in acht Ländern durchgeführt haben. Dabei wurden die besten landwirtschaftlichen Innovationen prämiert. Eine Bäuerin in Malawi etwa hatte ein Mittel zur Behandlung einer durch die Hitze verstärkt grassierenden Augenkrankheit bei Ziegen, Schafen und Kälbern entdeckt. Zunächst tränen die Augen der Tiere, werden trüb und schließlich blind.
"Die Bäuerin stellt eine Paste aus den Blättern eines bestimmten Baums her und streicht sie auf die erkrankten Augen, die dann heilen. Eine andere Bäuerin aus Sambia hat beobachtet, dass wilde Schweine die immer häufigeren Dürren viel besser überstehen als ihre eigenen Tiere - und zwar, weil sie in der schlechten Zeit eine Wildpflanze fressen, die sie dann für ihre eigenen Schweine kleingeschnitten und unters Futter gemischt hat. Und auch sie wuchsen dann besser und waren gesünder."
Nun arbeiten zwei Forschungsinstitute in Malawi und Sambia daran, beide Pflanzen näher zu untersuchen, um mehr über die Wirkstoffe darin zu erfahren.
"Wenn sich daraus ein vermarktungsfähiges Produkt ergibt, wird das Copyright bei den Bauern selbst liegen. Deshalb prüfen wir in den Dörfern nach, ob der Gewinner des Wettbewerbs auch wirklich die Person ist, die die Idee hatte. Wir wollen, dass die Bauern den Lohn für ihre Innovation bekommen, genauso wie Forschungsinstitute oder Unternehmen auch."
"Die Bäuerin stellt eine Paste aus den Blättern eines bestimmten Baums her und streicht sie auf die erkrankten Augen, die dann heilen. Eine andere Bäuerin aus Sambia hat beobachtet, dass wilde Schweine die immer häufigeren Dürren viel besser überstehen als ihre eigenen Tiere - und zwar, weil sie in der schlechten Zeit eine Wildpflanze fressen, die sie dann für ihre eigenen Schweine kleingeschnitten und unters Futter gemischt hat. Und auch sie wuchsen dann besser und waren gesünder."
Nun arbeiten zwei Forschungsinstitute in Malawi und Sambia daran, beide Pflanzen näher zu untersuchen, um mehr über die Wirkstoffe darin zu erfahren.
"Wenn sich daraus ein vermarktungsfähiges Produkt ergibt, wird das Copyright bei den Bauern selbst liegen. Deshalb prüfen wir in den Dörfern nach, ob der Gewinner des Wettbewerbs auch wirklich die Person ist, die die Idee hatte. Wir wollen, dass die Bauern den Lohn für ihre Innovation bekommen, genauso wie Forschungsinstitute oder Unternehmen auch."