Reuning: Herr Schlenker, haben Sie denn tatsächlich einen Zusammenhang gefunden zwischen Erderwärmung und Getreideproduktion?
Schlenker: In unserer Studie haben wir untersucht, wie Wetter sich auf jährliche Erträge auswirkt, und haben dann simuliert, was die Erträge mit und ohne Klimaerwärmung wären. Und wir haben festgestellt, dass vor allem für Mais und Weizen wir in den letzten 28 Jahren große Temperaturanstiege in den meisten Ländern gefunden haben und diese sich negativ auf die Erträge ausgewirkt haben.
Reuning: Das heißt, nur bei diesen beiden Feldfrüchten?
Schlenker: Ja, bei den anderen zwei, die wir untersucht haben, Reis und Sojabohnen, gab es sowohl Gewinner wie auch Verlierer, wenn auch in verschiedenen Ländern. Und die haben sich ungefähr aufgehoben.
Reuning: Sie haben die Situation weltweit betrachtet, es gibt Gewinner und Verlierer. Welche Länder, welche Regionen zählen denn dazu?
Schlenker: Ob ein Land positiv oder negativ beeinflusst wird, hängt von zwei Faktoren ab. Erst einmal, wie Temperaturen die Erträge beeinflussen. Und zweitens, ob sich Temperaturen oder der Niederschlag verändert haben. Und wir haben festgestellt, wie man es so erwartet, dass sehr kalte und sehr warme Temperaturen schädlich sind und die besten Temperaturen im mittleren Bereich liegen. Das heißt, ein Land, das jetzt schon warm ist, ist viel mehr von weiterer Erwärmung beeinträchtigt als ein Land, das momentan noch kalt ist. Zweitens haben wir festgestellt, dass die Temperaturtrends in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich waren. Die USA zum Beispiel haben erstaunlicherweise kaum eine Klimaerwärmung über die letzten 29 Jahre erlebt, während vor allem Europa, Brasilien, auch der Norden von China sehr starke Erwärmungen gehabt haben. Daher haben wir dann festgestellt, dass es gerade Länder in Europa, oder auch Mexiko und Brasilien sind, die sehr stark hier eine Beeinträchtigung ihrer Erträge haben.
Reuning: Was beeinflusst das Wachstum der Pflanzen stärker, eine Änderung in der Temperatur oder im Niederschlag?
Schlenker: Generell sind beide sehr wichtig für die Erträge, aber in unserer Studie haben wir gefunden, dass die Temperaturanstiege viel stärker sind als die Veränderung der Niederschläge, dass halt in den letzten 28 Jahren die Temperaturanstiege mehr ins Gewicht gefallen sind als die Änderung des Niederschlags.
Reuning: Welche Empfehlungen können Sie denn aufgrund dieser Ergebnisse für die Zukunft geben? Kann man sich an diese Entwicklung des Klimas anpassen oder wird man auch in der Landwirtschaft mit Verlusten leben müssen?
Schlenker: Das ist etwas Besorgnis erregend, wenn wir in die Zukunft schauen, wo es allgemein wärmer werden soll. Aber es gibt auch einige Sachen, die wir nicht simuliert haben, mit dem man dem Ganzen entgegenkommen kann: Zum Beispiel, indem man andere Saatgüter verwendet, oder vor allem, indem man in anderen Gebieten anbaut, die in der Zukunft vielleicht bessere Konditionen haben. Das ist allerdings leider alles noch sehr ungewiss, zum Beispiel in Amerika, wenn wir uns jetzt zum Beispiel mal Nordamerika anschauen, wo im Moment die größte Produktion in den USA liegt. Viele spekulieren, dass man das vielleicht nach Kanada verschieben könnte. Die Böden sind allerdings nicht so gut, aber weil Kanada wärmer werden soll in der Zukunft, das bessere Anbaubedingungen sind. Die haben allerdings leider auch weniger Sonnenlicht, dadurch, dass die weiter vom Äquator weg sind. deswegen ist da noch große Unsicherheit, inwieweit man sich dem ganzen entgegenstemmen kann. Das Hauptresultat unserer Studie ist: Dass wir in den letzten 30 Jahren bereits Klimaerwärmung gesehen haben und diese Klimaerwärmung sich auch auf die Erträge niedergeschlagen hat. Und dass wir deswegen sogar im Moment schon einen großen Anreiz haben, nach Adaptionsmöglichkeiten gegen diese negativen Auswirkungen Ausschau zu halten, durch möglicherweise neues Saatgut, das besser gegen die Hitze isoliert ist, oder durch neue Anbaumöglichkeiten.
Schlenker: In unserer Studie haben wir untersucht, wie Wetter sich auf jährliche Erträge auswirkt, und haben dann simuliert, was die Erträge mit und ohne Klimaerwärmung wären. Und wir haben festgestellt, dass vor allem für Mais und Weizen wir in den letzten 28 Jahren große Temperaturanstiege in den meisten Ländern gefunden haben und diese sich negativ auf die Erträge ausgewirkt haben.
Reuning: Das heißt, nur bei diesen beiden Feldfrüchten?
Schlenker: Ja, bei den anderen zwei, die wir untersucht haben, Reis und Sojabohnen, gab es sowohl Gewinner wie auch Verlierer, wenn auch in verschiedenen Ländern. Und die haben sich ungefähr aufgehoben.
Reuning: Sie haben die Situation weltweit betrachtet, es gibt Gewinner und Verlierer. Welche Länder, welche Regionen zählen denn dazu?
Schlenker: Ob ein Land positiv oder negativ beeinflusst wird, hängt von zwei Faktoren ab. Erst einmal, wie Temperaturen die Erträge beeinflussen. Und zweitens, ob sich Temperaturen oder der Niederschlag verändert haben. Und wir haben festgestellt, wie man es so erwartet, dass sehr kalte und sehr warme Temperaturen schädlich sind und die besten Temperaturen im mittleren Bereich liegen. Das heißt, ein Land, das jetzt schon warm ist, ist viel mehr von weiterer Erwärmung beeinträchtigt als ein Land, das momentan noch kalt ist. Zweitens haben wir festgestellt, dass die Temperaturtrends in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich waren. Die USA zum Beispiel haben erstaunlicherweise kaum eine Klimaerwärmung über die letzten 29 Jahre erlebt, während vor allem Europa, Brasilien, auch der Norden von China sehr starke Erwärmungen gehabt haben. Daher haben wir dann festgestellt, dass es gerade Länder in Europa, oder auch Mexiko und Brasilien sind, die sehr stark hier eine Beeinträchtigung ihrer Erträge haben.
Reuning: Was beeinflusst das Wachstum der Pflanzen stärker, eine Änderung in der Temperatur oder im Niederschlag?
Schlenker: Generell sind beide sehr wichtig für die Erträge, aber in unserer Studie haben wir gefunden, dass die Temperaturanstiege viel stärker sind als die Veränderung der Niederschläge, dass halt in den letzten 28 Jahren die Temperaturanstiege mehr ins Gewicht gefallen sind als die Änderung des Niederschlags.
Reuning: Welche Empfehlungen können Sie denn aufgrund dieser Ergebnisse für die Zukunft geben? Kann man sich an diese Entwicklung des Klimas anpassen oder wird man auch in der Landwirtschaft mit Verlusten leben müssen?
Schlenker: Das ist etwas Besorgnis erregend, wenn wir in die Zukunft schauen, wo es allgemein wärmer werden soll. Aber es gibt auch einige Sachen, die wir nicht simuliert haben, mit dem man dem Ganzen entgegenkommen kann: Zum Beispiel, indem man andere Saatgüter verwendet, oder vor allem, indem man in anderen Gebieten anbaut, die in der Zukunft vielleicht bessere Konditionen haben. Das ist allerdings leider alles noch sehr ungewiss, zum Beispiel in Amerika, wenn wir uns jetzt zum Beispiel mal Nordamerika anschauen, wo im Moment die größte Produktion in den USA liegt. Viele spekulieren, dass man das vielleicht nach Kanada verschieben könnte. Die Böden sind allerdings nicht so gut, aber weil Kanada wärmer werden soll in der Zukunft, das bessere Anbaubedingungen sind. Die haben allerdings leider auch weniger Sonnenlicht, dadurch, dass die weiter vom Äquator weg sind. deswegen ist da noch große Unsicherheit, inwieweit man sich dem ganzen entgegenstemmen kann. Das Hauptresultat unserer Studie ist: Dass wir in den letzten 30 Jahren bereits Klimaerwärmung gesehen haben und diese Klimaerwärmung sich auch auf die Erträge niedergeschlagen hat. Und dass wir deswegen sogar im Moment schon einen großen Anreiz haben, nach Adaptionsmöglichkeiten gegen diese negativen Auswirkungen Ausschau zu halten, durch möglicherweise neues Saatgut, das besser gegen die Hitze isoliert ist, oder durch neue Anbaumöglichkeiten.