Vom Atlantik her drückt die Flut Meerwasser in die Lagune, von der Landseite bringen eine ganze Reihe kleiner Flüsschen Süßwasser in die Ria de Aveiro. Das Wasser vermischt sich, abhängig von den Gezeiten und der Uferform, und so bietet die knapp 50 Kilometer lange Lagunenlandschaft südlich von Portugal Lebensraum für viele verschiedene Fische und Meeresfrüchte: Tintenfische, Krabben, Doraden, Seezungen und vieles andere.
In Netzen, die sie hinter sich herziehen, sammeln junge Frauen Muscheln, die sie aus dem Schlick graben, waschen sie in stehen gebliebenen Pfützen. So wie Marisa Valente:
"Ich habe studiert und dann in einer Anwaltskanzlei gearbeitet - aber ich bin zur Fischerei zurückgekommen, denn es ist immer schwieriger, Arbeit zu finden. Die Fischerei war für mich eine gute Lösung in dieser Krise."
So wie Marisa sind in den vergangenen Jahren um die 3000 junge Leute wieder zu ihren Familien an der Ria de Aveiro und in andere Fischereigegenden zurückgekommen, sagt Anabel Tavares, vom Fischerei-Frauenverband:
"Bis vor ein paar Jahren sind die jungen Leute weggegangen, um zu arbeiten - aber jetzt, wo die Krise immer schlimmer wird, besonders für die großen Familien, kommen die jungen wieder zurück zur Fischerei."
Muscheln, Schnecken, Fische und anderes holen sie aus dem Wasser - reich wird man damit nicht, aber pro Tag kann man bis zu 30 Kilo Tintenfisch fangen - das Kilo bringt im Verkauf nicht ganz drei Euro.
Antonio José Seguira bekommt für seine Ware 60 Cent pro Kilo. Er sammelt Pinienzapfen, die nach Spanien und Italien exportiert werden. Die Kiefernwälder, in denen er sammelt, sind Privatbesitz - aber den Eigentümern ist die Arbeit zu mühsam. Der Deal ist einfach: Antonio pflegt die Waldwege und darf dafür die Zapfen ernten. Er wünschte sich, die Regierung würde mehr tun, damit junge Menschen Arbeit finden:
"Die Regierung müsste neue Initiativen fördern, damit Arbeit geschaffen wird. Und wir müssen flexibel sein, viele unterschiedliche Sachen machen."
Silvia Mendes ist eigentlich Textilingenieurin, aber die Bekleidungsindustrie in Portugal ist extrem geschrumpft - doch die junge Frau hat eine Nische gefunden, in der sie gemeinsam mit ihrem Mann sogar ein kleines Unternehmen aufgebaut hat: Die beiden exportieren Rosen. Und sind im eigenen Betrieb Mädchen für alles:
"Ich mache von allem etwas: Pflanzen, beschneiden, verpacken - inzwischen macht der Vertrieb auch einen großen Teil der Arbeit aus, die Kontakte zu den Abnehmern zu pflegen. Aber ich mache immer noch alles."
Fünf Hektar groß ist der Betrieb nördlich von Porto inzwischen, 90 Prozent der Rosen gehen in den Export. Zurück in die Textilindustrie zu gehen, könnte sich Silvia kaum vorstellen:
"Eines Tages zurückzugehen - nein, ich glaube nicht. Dieses Gewerbe ist viel interessanter, und wir sind auf einem guten Weg zu wachsen, wir werden dabei bleiben."
In Netzen, die sie hinter sich herziehen, sammeln junge Frauen Muscheln, die sie aus dem Schlick graben, waschen sie in stehen gebliebenen Pfützen. So wie Marisa Valente:
"Ich habe studiert und dann in einer Anwaltskanzlei gearbeitet - aber ich bin zur Fischerei zurückgekommen, denn es ist immer schwieriger, Arbeit zu finden. Die Fischerei war für mich eine gute Lösung in dieser Krise."
So wie Marisa sind in den vergangenen Jahren um die 3000 junge Leute wieder zu ihren Familien an der Ria de Aveiro und in andere Fischereigegenden zurückgekommen, sagt Anabel Tavares, vom Fischerei-Frauenverband:
"Bis vor ein paar Jahren sind die jungen Leute weggegangen, um zu arbeiten - aber jetzt, wo die Krise immer schlimmer wird, besonders für die großen Familien, kommen die jungen wieder zurück zur Fischerei."
Muscheln, Schnecken, Fische und anderes holen sie aus dem Wasser - reich wird man damit nicht, aber pro Tag kann man bis zu 30 Kilo Tintenfisch fangen - das Kilo bringt im Verkauf nicht ganz drei Euro.
Antonio José Seguira bekommt für seine Ware 60 Cent pro Kilo. Er sammelt Pinienzapfen, die nach Spanien und Italien exportiert werden. Die Kiefernwälder, in denen er sammelt, sind Privatbesitz - aber den Eigentümern ist die Arbeit zu mühsam. Der Deal ist einfach: Antonio pflegt die Waldwege und darf dafür die Zapfen ernten. Er wünschte sich, die Regierung würde mehr tun, damit junge Menschen Arbeit finden:
"Die Regierung müsste neue Initiativen fördern, damit Arbeit geschaffen wird. Und wir müssen flexibel sein, viele unterschiedliche Sachen machen."
Silvia Mendes ist eigentlich Textilingenieurin, aber die Bekleidungsindustrie in Portugal ist extrem geschrumpft - doch die junge Frau hat eine Nische gefunden, in der sie gemeinsam mit ihrem Mann sogar ein kleines Unternehmen aufgebaut hat: Die beiden exportieren Rosen. Und sind im eigenen Betrieb Mädchen für alles:
"Ich mache von allem etwas: Pflanzen, beschneiden, verpacken - inzwischen macht der Vertrieb auch einen großen Teil der Arbeit aus, die Kontakte zu den Abnehmern zu pflegen. Aber ich mache immer noch alles."
Fünf Hektar groß ist der Betrieb nördlich von Porto inzwischen, 90 Prozent der Rosen gehen in den Export. Zurück in die Textilindustrie zu gehen, könnte sich Silvia kaum vorstellen:
"Eines Tages zurückzugehen - nein, ich glaube nicht. Dieses Gewerbe ist viel interessanter, und wir sind auf einem guten Weg zu wachsen, wir werden dabei bleiben."