Regionale Produkte gelten allgemeinhin als nachhaltig. Lebensmittel, die eingeflogen werden müssen, hinterlassen dagegen häufig einen größeren CO2-Fußabdruck. Die Lebensmittelwirtschaft kann beim Verkaufen also auch den Energieaspekt in den Fokus rücken. Diese Entwicklung sieht der Deutsche Bauernverband mit Sorge. Viele Landwirte seien inzwischen mehr als irritiert, sagt der frühere Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Helmut Born. Geht es um das Thema nachhaltige Produkte, würden sie von den Lebensmittelherstellern ständig mit den neuen Vorstellungen und Kriterien konfrontiert.
"Man macht es immer kleinteiliger. Dem einen ist der Wasserschutz wichtig, dem anderen ist der CO2-Fußabdruck wichtig, dem Dritten ist der Wasserverbrauch wichtig und dann kommt noch der Tierschutz hinzu. Also das wird dann ein so breites Kriteriensammelsurium, das der Verbraucher damit überhaupt nichts mehr anfangen kann."
Dabei seien es doch gerade die Landwirte, die generationenübergreifend wirtschafteten und somit per se mit Rücksicht auf Natur und Umwelt nähmen. In der Tierhaltung habe man bereits Anfang 2000 das QS-System, ein System zur Sicherung der Qualität von Lebensmitteln. Wenn dann aber beim Kartoffelanbau Unternehmen wie Unilever den Bauern wieder eigene Regeln diktierten, sei das kontraproduktiv, sagt Born. Das gehe vielen Bauern auf den Geist.
"Es ist ganz wichtig, dass die Landwirtschaft eben nicht eine verlängerte Werkbank von Unilever oder von Nestlé ist, das wollen wir nicht. Wir wollen, dass die Bauern vor Ort entscheiden, was angebaut wird, wie angebaut wird, und in welcher Richtung sich die Landwirtschaft dann auch entwickeln kann."
Als nachhaltig gilt für den Deutschen Bauernverband vor allem ein Faktor: Man dürfe nie mehr entnehmen, als in der Natur nachwachse, sagt Born. Dieses Prinzip müssten die Bauern einhalten. Denn wer Ressourcen schonen wolle, müsse effizienter arbeiten.
"Das Wichtigste ist, mit weniger mehr erzeugen. Das ist das Effizienzkriterium, was gerade bei einer Umwelteffizienz wichtig ist. Dass wir also mit weniger Ressourcenverbrauch, mit weniger Verbrauch an Fläche, an Nährstoffen, an Erträgen von Getreide bis zum Grasland hin, mehr erzeugen, um eine wachsende Weltbevölkerung einfach auf den Ressourcen ernähren zu können, die uns zur Verfügung stehen. Und das ist das Kernelement."
Aus einer kürzlich vorgestellten OECD-Studie geht zwar hervor, dass die deutschen Landwirte Phosphor und Pestizide inzwischen viel bewusster einsetzen. Doch bei der Zugabe von Stickstoff sei das anders. Auch das Umweltbundesamt kritisiert die hohen Stickstoffeinträge in die Böden. In Verbindung mit den hohen Tierbeständen werde zu viel Gülle auf den Äckern ausgefahren. Gerd Billen, Chef des Verbraucherzentrale Bundesverband, moniert, dass viele Landwirte die ökologischen Leitplanken, die der nationale Nachhaltigkeitsrat festgelegt hat, noch immer nicht einhielten. Das betreffe vor allem die Artenvielfalt, sagt Billen.
"Die Bilanz sieht nicht gut aus. Das hat zu tun mit intensiver Landnutzung. Das hat zu tun mit Monokulturen. Das hat damit zu tun, ob man Hecken stehen lässt am Wegesrand oder nicht. Und von daher hat hier die Landwirtschaft, jedenfalls nach den Kriterien des Nachhaltigkeitsrates, Nachholbedarf. Deswegen, wenn es um die Frage wie nachhaltig ist Landwirtschaft heute in Deutschland unter ökologischen Gesichtspunkten geht, gibt es ein paar Hausaufgaben, die die Landwirtschaft noch machen muss."
In einem aber waren sich der Deutsche Bauernverband und der Verbraucherschützer einig. Bei dem komplexen Thema Nachhaltigkeit bedarf es einer Vereinheitlichung, damit die Bauern, der Handel und die Verbraucher damit leben können.
"Weil wir sonst eine Situation wie jetzt haben, dass es viele private Siegel gibt, dass einzelne Firmen ihre Siegel machen, dass die Anforderungen nicht vergleichbar sind. Und viele Verbraucher, die sich jetzt nicht intensiv jeden Tag damit beschäftigen, schlicht nicht wissen, was und wem sie nun glauben sollen."
"Man macht es immer kleinteiliger. Dem einen ist der Wasserschutz wichtig, dem anderen ist der CO2-Fußabdruck wichtig, dem Dritten ist der Wasserverbrauch wichtig und dann kommt noch der Tierschutz hinzu. Also das wird dann ein so breites Kriteriensammelsurium, das der Verbraucher damit überhaupt nichts mehr anfangen kann."
Dabei seien es doch gerade die Landwirte, die generationenübergreifend wirtschafteten und somit per se mit Rücksicht auf Natur und Umwelt nähmen. In der Tierhaltung habe man bereits Anfang 2000 das QS-System, ein System zur Sicherung der Qualität von Lebensmitteln. Wenn dann aber beim Kartoffelanbau Unternehmen wie Unilever den Bauern wieder eigene Regeln diktierten, sei das kontraproduktiv, sagt Born. Das gehe vielen Bauern auf den Geist.
"Es ist ganz wichtig, dass die Landwirtschaft eben nicht eine verlängerte Werkbank von Unilever oder von Nestlé ist, das wollen wir nicht. Wir wollen, dass die Bauern vor Ort entscheiden, was angebaut wird, wie angebaut wird, und in welcher Richtung sich die Landwirtschaft dann auch entwickeln kann."
Als nachhaltig gilt für den Deutschen Bauernverband vor allem ein Faktor: Man dürfe nie mehr entnehmen, als in der Natur nachwachse, sagt Born. Dieses Prinzip müssten die Bauern einhalten. Denn wer Ressourcen schonen wolle, müsse effizienter arbeiten.
"Das Wichtigste ist, mit weniger mehr erzeugen. Das ist das Effizienzkriterium, was gerade bei einer Umwelteffizienz wichtig ist. Dass wir also mit weniger Ressourcenverbrauch, mit weniger Verbrauch an Fläche, an Nährstoffen, an Erträgen von Getreide bis zum Grasland hin, mehr erzeugen, um eine wachsende Weltbevölkerung einfach auf den Ressourcen ernähren zu können, die uns zur Verfügung stehen. Und das ist das Kernelement."
Aus einer kürzlich vorgestellten OECD-Studie geht zwar hervor, dass die deutschen Landwirte Phosphor und Pestizide inzwischen viel bewusster einsetzen. Doch bei der Zugabe von Stickstoff sei das anders. Auch das Umweltbundesamt kritisiert die hohen Stickstoffeinträge in die Böden. In Verbindung mit den hohen Tierbeständen werde zu viel Gülle auf den Äckern ausgefahren. Gerd Billen, Chef des Verbraucherzentrale Bundesverband, moniert, dass viele Landwirte die ökologischen Leitplanken, die der nationale Nachhaltigkeitsrat festgelegt hat, noch immer nicht einhielten. Das betreffe vor allem die Artenvielfalt, sagt Billen.
"Die Bilanz sieht nicht gut aus. Das hat zu tun mit intensiver Landnutzung. Das hat zu tun mit Monokulturen. Das hat damit zu tun, ob man Hecken stehen lässt am Wegesrand oder nicht. Und von daher hat hier die Landwirtschaft, jedenfalls nach den Kriterien des Nachhaltigkeitsrates, Nachholbedarf. Deswegen, wenn es um die Frage wie nachhaltig ist Landwirtschaft heute in Deutschland unter ökologischen Gesichtspunkten geht, gibt es ein paar Hausaufgaben, die die Landwirtschaft noch machen muss."
In einem aber waren sich der Deutsche Bauernverband und der Verbraucherschützer einig. Bei dem komplexen Thema Nachhaltigkeit bedarf es einer Vereinheitlichung, damit die Bauern, der Handel und die Verbraucher damit leben können.
"Weil wir sonst eine Situation wie jetzt haben, dass es viele private Siegel gibt, dass einzelne Firmen ihre Siegel machen, dass die Anforderungen nicht vergleichbar sind. Und viele Verbraucher, die sich jetzt nicht intensiv jeden Tag damit beschäftigen, schlicht nicht wissen, was und wem sie nun glauben sollen."