Erreichen der Klimaziele
Landwirtschaftsminister Özdemir: "Der Wald hilft uns nicht mehr so, wie wir es gewohnt waren"

Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir hat bei der Vorstellung der neuen Bundeswaldinventur vor den Auswirkungen des Klimawandels auf den Forst gewarnt. Der Verlust an Biomasse sei durch Stürme und Dürre sowie Käferbefall größer als der Zuwachs, so Özdemir. Auch weltweit ist der Waldzustand schlecht.

    Das Bild zeigt ausgetrocknete und abgestorbene Bäume im Bayerischen Wald.
    Auch in Deutschland setzt der Klimawandel den Ökosystemen zu. (picture alliance/dpa/Klaus Rose)
    Dies führe dazu, dass durch die Waldflächen inzwischen mehr Kohlenstoff abgegeben werde als sie aufnehmen könnten. Die Untersuchung zeige aber auch, dass der Umbau hin zu Mischwäldern vorankomme. Diese sind in einem veränderten Klima stabiler.
    Die Bundeswaldinventur ist die umfangreichste Erhebung zum Zustand der Wälder in Deutschland und wird alle zehn Jahre durchgeführt. Die Ergebnisse der jüngsten Inventur beziehen sich auf den Zeitraum Mitte 2021 bis Ende 2022.

    Weltweit zerstörte Fläche fast so groß wie Lettland

    Weltweit sind die Wälder durch wirtschaftliche Ausbeutung in einem schlechten Zustand. Das geht aus dem von verschiedenen internationalen Forschungsinstitutionen und Verbänden veröffentlichten Lagebericht 2023 hervor. Demnach wurden im vergangenen Jahr Bäume auf einer Fläche fast so groß wie Lettland zerstört. Insgesamt seien mehr als sechs Millionen Hektar Wald verloren gegangen, hieß es. Fast 96 Prozent der gesamten Entwaldung habe in tropischen Regionen stattgefunden. Besonders Afrika, Asien, Lateinamerika und die Karibik betrieben Raubbau an ihren Wäldern. Vor allem Landwirtschaft, Straßenbau, Brände und kommerzielles Holzfällen trieben die Zerstörung an.
    Diese Nachricht wurde am 08.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.