In den anstehenden Verhandlungen von Europaparlament, Kommission und Mitgliedsländern müssten nun Verbesserungen erreicht werden, erklärte Lang im "Interview der Woche". Der Asylkompromiss der EU-Innenminister war bei vielen Grünen auf Kritik gestoßen. Führende Vertreter der Partei bezeichneten das Vorhaben als falsch. Bundesaußenministerin Baerbock musste sich auf dem Länderrat dafür rechtfertigen, dass sie das Vorhaben unterstützt.
Die Grünen-Vorsitzende Lang äußerte sich skeptisch zum Ansinnen der EU-Kommission, zur Eindämmung der illegalen Migration nach Europa Abkommen mit Ländern in Afrika zu schließen. Bei Tunesien etwa habe sie Zweifel, dass das Land menschenrechtlichen Standards genüge, erläuterte Lang.
Heizungsgesetz: Soziale Frage muss am Anfang stehen
In der Debatte um das sogenannte Heizungsgesetz räumte Lang Versäumnisse ein. Ihre Partei hätte sehr viel früher eine Diskussion über Verbraucherschutz führen sollen, sagte Lang. Sie warnte vor einer Kostenfalle. Gas und Öl würden in den nächsten Jahren deutlich teurer werden.
Die Grünen-Politikerin betonte, die soziale Frage müsse immer am Anfang stehen. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass die Koalition vor der Sommerpause im parlamentarischen Verfahren zu einer Einigung kommt. Ihre Partei setze sich dafür ein, dass es bei dem Gesetz eine soziale Staffelung gebe. Diejenigen, die wenig Geld hätten, sollten viel Unterstützung bekommen, meinte Lang. Sie sehe aber nicht ein, warum der Staat zum Beispiel Millionären den Einbau einer Wärmepumpe finanzieren sollte. Zu möglichen finanziellen Belastungen der Mieterinnen und Mieter infolge der Wärmewende äußerte sich Lang nicht.
Diese Nachricht wurde am 18.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.