
Der Raum - zehn Meter lang, drei Meter breit und zweieinhalb Meter hoch - wurde 1975 zufällig entdeckt, als der damalige Betreiber der Grabkapellen an der florentinischen Kirche San Lorenzo, Dal Poggetto, einen weiteren Ausgang für die Besucher suchte.
Der Renaissance-Künstler Michelangelo soll sich in dem geheimen Zimmer 1530 für zwei Monate aufgehalten haben, um sich der Rache der mächtigen Medici-Familie zu entziehen. An den Wänden befänden sich feine Kohleskizzen, die Michelangelo zugeschrieben würden, erklärte Museumsdirektorin D'Agostino. Zuvor sei der Raum als Kohlelager benutzt worden. Unter zwei Schichten Putz fanden die Restauratoren dann laut D'Agostino die Skizzen.
Ab dem 15. November dürfen jeweils vier Besucher zur selben Zeit das "geheime Michelangelo-Zimmer" besuchen. Laut Museum ist eine Reservierung erforderlich. Die Medici-Grabkapellen sind bei Touristen beliebt. In ihnen sind die Angehörigen der Herrscherfamilie Medici beigesetzt. Die Bankiersfamilie herrschte über drei Jahrhunderte in Florenz, ihre Paläste und Kunstschätze prägen die Stadt noch heute. In den Kapellen befinden sich zudem zahlreiche Skulpturen von Michelangelo.
Diese Nachricht wurde am 31.10.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.