Kiep war niedersächsischer Finanz- und Wirtschaftsminister und von 1971 bis 1992 Bundesschatzmeister der Christdemokraten. In dieser Funktion nahm er 1991 eine Spende von über eine Million Mark vom Waffenhändler Karl-Heinz Schreiber entgegen, die nie ordnungsgemäß verbucht wurde. Als dieser Vorgang bekannt wurde, kam die CDU-Spendenaffäre an die Öffentlichkeit.
Keine Gefängnisstrafe
Verurteilt wurde Kiep 2001 aber lediglich zu einer Geldstrafe wegen privater Steuerhinterziehung von 1991, außerdem 2004 wegen einer Falschaussage vor dem Parteispenden-Untersuchungsausschuss. Beim letztgenannten Urteil ging es um eine weitere 100.000-DM-Spende Schreibers aus dem Jahr 1994. Der Streit über den Verbleib dieses Geldes hatte im Februar 2000 zum Rücktritt des damaligen CDU-Vorsitzenden und heutigen Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble geführt.
Im Bundestag machte sich Kiep einen Namen als Außenpolitiker und war 1984 bis 2000 Vorsitzender der Atlantikbrücke.
Kiep ist nach Aussage seines Sohnes Walther junior nach kurzer schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie in seinem Haus in Kronberg im Taunus verstorben.
(vic/ach)