Nach Auszählung von etwa zwei Drittel der Stimmen kommt sie auf jeweils rund 55 Prozent. Ursprünglich sollten die Ergebnisse bereits vergangene Woche vorliegen. Die Abstimmung wurde aber mit Verweis auf technische Probleme für einige Tage verlängert. Die Opposition befürchtet Wahlbetrug. Die SWAPO mit ihrer 72-jährigen Spitzenkandidatin Nandi-Ndaitwah, die die erste Frau an der Spitze Namibias werden könnte, ging zwar als Favoritin ins Rennen. Die Wahlen galten dennoch als die am stärksten umkämpften seit der Unabhängigkeit 1990.
In Namibia haben ähnlich wie in den anderen Ländern im Süden des afrikanischen Kontinents die einstigen Befreiungsbewegungen und die oft daraus hervorgegangenen langjährigen Regierungsparteien an Zuspruch verloren - vor allem bei der jüngeren Generation. Auch in Südafrika, Botswana oder Mauritius gingen ihre Zustimmungsraten bei den Wahlen dieses Jahr deutlich zurück. Der südafrikanische ANC ist inzwischen auf Koalitionspartner angewiesen, Botswanas BNP musste in die Opposition. In Mosambik gibt es seit Wochen gewaltsame Proteste. Gründe für die Vertrauensverluste sind die anhaltend schwierige Wirtschaftslage mit hoher Jugendarbeitslosigkeit, mangelhafte Gesundheitsversorgung, Wohnungsnot und Korruption.
Namibia war einst deutsche Kolonie und geriet nach dem Ersten Weltkrieg unter südafrikanische Kontrolle. Die SWAPO setzte sich an die Spitze der Freiheitsbewegung und dominierte nach 1990 die Politik.
Diese Nachricht wurde am 03.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.