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Laptop-Verbot im Handgepäck
EU verhandelt mit USA über Ausweitung auf Europa

Erst galt das Laptop-Verbot nur für Flüge aus acht muslimischen Ländern in die USA, nun wird diskutiert, ob es auch auf Direktflüge aus Europa ausgeweitet werden soll. In Brüssel führen die EU und USA heute Gespräche darüber. Es gehe darum, die Bedrohung richtig einzuschätzen, so die für Sicherheit zuständige EU-Kommissarin.

Von Bettina Klein |
    Ein Reisender aus Libyen auf dem Weg nach London verstaut am Flughafen von Tunis seinen Laptop im Koffer. Im März 2017 hatten die USA und Großbritannien eingeführt, dass Laptops oder Tablets nicht mehr als Handgepäck mitgeführt werden, wenn man aus sechs muslimischen Ländern nach Großbritannien fliegt. Foto: AFP PHOTO / FETHI BELAID
    Ein Mann am Flughafen von Tunis verstaut seinen Laptop in seinem Gepäck. Im März 2017 hatten die USA und Großbritannien eingeführt, dass Reisende aus sechs muslimischen Lädern Laptops oder Tablets nicht mehr als Handgepäck mitgeführen dürfen. (AFP/Fethi Belaid)
    Der EU-Kommission geht es nicht darum, ein Laptop-Verbot im Handgepäck zu verhindern, sondern darum, mit der amerikanischen Heimatschutzbehörde möglichst umfassend Informationen auszutauschen und um Beeinträchtigungen des Luftverkehrs so gering wie möglich zu halten. Das bestätigte ein Sprecher der Kommission dem Deutschlandfunk-Studio in Brüssel am Vormittag.
    Bereits seit Ende vergangener Woche wird öffentlich so argumentiert. Bei einer Telefonschaltkonferenz am Freitagnachmittag von EU-Ministern, Kommissaren und dem amerikanischen Heimatschutzministerium wurden die US-Vertreter zu einem Gespräch in Brüssel eingeladen, das heute Nachmittag stattfinden wird. Es gehe darum die Bedrohung richtig einzuschätzen und zu sehen welche Möglichkeiten es gibt die Risiken zu mindern, so der für Sicherheit zuständige EU-Kommissar, der Brite Julian King
    Ernsthafte Auseinandersetzung mit den Gefahren
    Bei der Verhängung des Verbotes gegen Flüge von Airports im nahöstlichen Raum im März kursierte mancherorts die Vermutung, dies sei eine willkürliche Maßnahme der USA um Fluggesellschaften wie Emirates oder Ethihad Airways als Konkurrenten auf den Strecken in die USA zu schaden. Die neuesten Gerüchte über mögliche Anschlagsplanungen mit Laptops auf Flügen dürften nun auch dazu führen, dass man sich auf jeden Fall ernsthaft mit den Gefahren auseinandersetzen möchte. An dem Gespräch werden die stellvertretende US-Heimatschutzministerin Elaine Duke mit ihren Mitarbeitern und auf Europäischer Seite die für Transport zuständige Kommissarin Violetta Bulc und der für Inneres verantwortliche Dimitri Avramopulos teilnehmen. Der verwies gestern noch mal auf die lange Tradition der Zusammenarbeit, gerade auf dem Gebiet der Luftfahrtsicherheit, die die EU mit den USA habe.
    Man teile die Sorgen um die Sicherheit der Passagiere, so Avramopulos. Als Ergebnis der Gespräche heute soll es eine gemeinsame Abmachung geben. Die Kommission fürchtet einerseits einseitige Schritte der USA – und betont gleichzeitig das gleiche Verständnis von Sicherheit. Die EU wird wohl in jedem Fall auch die Argumente vortragen, die aus Sicht von Fluggesellschaften, Flughäfen und Passagieren gegen ein Verbot von Laptops im Handgepäck sprechen könnten.