Der EU-Kommission geht es nicht darum, ein Laptop-Verbot im Handgepäck zu verhindern, sondern darum, mit der amerikanischen Heimatschutzbehörde möglichst umfassend Informationen auszutauschen und um Beeinträchtigungen des Luftverkehrs so gering wie möglich zu halten. Das bestätigte ein Sprecher der Kommission dem Deutschlandfunk-Studio in Brüssel am Vormittag.
Bereits seit Ende vergangener Woche wird öffentlich so argumentiert. Bei einer Telefonschaltkonferenz am Freitagnachmittag von EU-Ministern, Kommissaren und dem amerikanischen Heimatschutzministerium wurden die US-Vertreter zu einem Gespräch in Brüssel eingeladen, das heute Nachmittag stattfinden wird. Es gehe darum die Bedrohung richtig einzuschätzen und zu sehen welche Möglichkeiten es gibt die Risiken zu mindern, so der für Sicherheit zuständige EU-Kommissar, der Brite Julian King
Ernsthafte Auseinandersetzung mit den Gefahren
Bei der Verhängung des Verbotes gegen Flüge von Airports im nahöstlichen Raum im März kursierte mancherorts die Vermutung, dies sei eine willkürliche Maßnahme der USA um Fluggesellschaften wie Emirates oder Ethihad Airways als Konkurrenten auf den Strecken in die USA zu schaden. Die neuesten Gerüchte über mögliche Anschlagsplanungen mit Laptops auf Flügen dürften nun auch dazu führen, dass man sich auf jeden Fall ernsthaft mit den Gefahren auseinandersetzen möchte. An dem Gespräch werden die stellvertretende US-Heimatschutzministerin Elaine Duke mit ihren Mitarbeitern und auf Europäischer Seite die für Transport zuständige Kommissarin Violetta Bulc und der für Inneres verantwortliche Dimitri Avramopulos teilnehmen. Der verwies gestern noch mal auf die lange Tradition der Zusammenarbeit, gerade auf dem Gebiet der Luftfahrtsicherheit, die die EU mit den USA habe.
Man teile die Sorgen um die Sicherheit der Passagiere, so Avramopulos. Als Ergebnis der Gespräche heute soll es eine gemeinsame Abmachung geben. Die Kommission fürchtet einerseits einseitige Schritte der USA – und betont gleichzeitig das gleiche Verständnis von Sicherheit. Die EU wird wohl in jedem Fall auch die Argumente vortragen, die aus Sicht von Fluggesellschaften, Flughäfen und Passagieren gegen ein Verbot von Laptops im Handgepäck sprechen könnten.