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Laserscan
Megacity der Maya im Dschungel Guatemalas entdeckt

So lange können die Überreste von 60.000 Gebäuden unentdeckt bleiben: Forscher haben in Nord-Guatemala eine riesige Maya-Stadt gefunden – dank einer Lasertechnik, mit der man in den Dschungel hineinschauen kann. Nun müssen sie ihre Schätzungen korrigieren, wie viele Maya es gab.

Von Anne-Kathrin Mellmann |
    3-D-Bild einer riesigen, bisher unbekannten Maya-Stätte um die Stadt Tikal in Guatemala. Die Darstellung wurde von Guatemala's Mayan Heritage and Nature Foundation zur Verfügung gestellt. Forscher gaben die Entdeckung am 1. Februar 2018 bekannt.
    Diese bislang unbekannte Maya-Stätte fanden Wissenschaftler mithilfe einer Lasertechnik, die den Blick durchs Dickicht des Dschungels erlaubt (PACUNAM via AP / Canuto & Auld-Thomas)
    Häuser, Paläste und erhöhte Verbindungswege – etwa 60.000 Gebäudestrukturen verstecken sich unter der unendlich weiten, grünen Decke des Dschungels in Nord-Guatemala: Was bislang aussah wie bewachsene Hügel, sind in Wahrheit überwucherte Pyramiden und Paläste. Seit vielen Jahrhunderten formen die riesigen Gebäude die Landschaft in Mittelamerika und im Süden Mexikos.
    Es war bereits bekannt, dass sich nahe der Maya-Stadt Tikal weitere Ruinen befinden, aber die Forscher der guatemaltekischen Stiftung Pacunam hatten nicht mit einem solchen Ausmaß gerechnet. In Tikal selbst, einem beliebten Touristenziel, fanden sie eine etwa 30 Meter hohe Pyramide, Brunnen und eine 14 Kilometer lange Wand.
    Forscher korrigieren Schätzungen, wie viele Maya es gab
    Insgesamt untersuchten sie 2.100 Quadratkilometer Dschungel mit einer neuen Lasertechnik, die den Blick auf das freilegt, was unter dem Grün verborgen ist. Die gigantischen Gebäudestrukturen zeigen, wie dicht besiedelt das Gebiet einst war.
    Das, was man heute noch sieht, sind nur die Paläste und Pyramiden, denn die wurden aus Stein gebaut. Die Behausungen der Bevölkerung überdauerten das tropische Klima nicht: Sie lebten in Hütten aus Lehm, Holz und Palmblättern.
    Millionen Menschen sollen es gewesen sein, so die Wissenschaftler – doppelt so viele wie bislang vermutet. Fortschrittliche landwirtschaftliche Methoden sicherten das Überleben.
    Bringt der Fund Erklärungen für den Niedergang?
    Die Maya siedelten im nördlichen Mittelamerika und im Süden Mexikos. Sie waren gute Ingenieure und Mathematiker, beobachteten die Sterne und hatten einen präzisen Kalender.
    Schon im neunten und zehnten Jahrhundert nahm die Bevölkerung der Maya rapide ab. Wissenschaftler suchen bis heute nach Erklärungen für den Niedergang. Der Sensationsfund im Dschungel könnte sie einer Antwort näher bringen.