UNO-Klimakonferenz in Baku
Latif: "Diese Gipfel sind nicht zielführend"

Der Klimaforscher Mojib Latif hat sich kritisch zur morgen in Aserbaidschan beginnenden UNO-Klimakonferenz geäußert. Diese Gipfel seien offenbar nicht zielführend, denn nach 28 vorangegangenen Treffen sei immer noch kein Durchbruch erzielt worden, sagte der Professor am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel der "Rhein-Neckar-Zeitung" aus Heidelberg.

    Der Klimaforscher Mojib Latif steht vor einer Glasscheibe und spricht in ein Mikrofon. Er gestikuliert mit der rechten Hand. Er trägt eine schwarze Jacke, ein blaues Hemd und eine dunkle Krawatte.
    Der Klimaforscher Mojib Latif (Archivbild) (picture alliance/dpa)
    Auch bei der in Baku tagenden COP29 würden nur Symptome der Krise kuriert anstatt zu handeln. Dennoch sei es positiv zu sehen, dass die Konferenzen zumindest das Thema in die Öffentlichkeit rückten. Aber den eigentlichen Zweck erfüllten sie nicht.
    Das weiterhin von der Staatengemeinschaft ausgegebene Ziel, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 Grad, möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen, hält Latif für unrealistisch. Der Wert sei in den vergangenen Jahren immer wieder gerissen worden. Es habe daher etwas von Realitätsverweigerung, wenn man immer noch diesen Zielwert beschwöre. Selbst eine Begrenzung auf drei Grad sei gefährdet, sofern nicht schleunigst drastische Maßnahmen ergriffen würden. Die Erklärungen der letzten Weltklimakonferenzen vermitteln laut Latif den Willen dazu nicht.
    Diese Nachricht wurde am 10.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.