"Letter Against Apartheid"
Laurie Anderson tritt Folkwang-Professur nicht an

Die renommierte US-Performance-Künstlerin Laurie Anderson verzichtet auf die Pina Bausch Professur an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Die Hochschule teilte mit, es sei bekannt geworden, dass Anderson 2021 einen Aufruf palästinensischer Künstler mit dem Titel "Letter Against Apartheid" öffentlich unterstützt habe.

27.01.2024
    Die amerikanische Künstlerin und Regisseurin Laurie Anderson bei der Premiere ihres Films "Heart of a Dog" in Venedig bei den 72. Filmfestspielen; Aufnahme vom September 2015
    Die amerikanische Künstlerin und Regisseurin Laurie Anderson bei der Premiere ihres Films "Heart of a Dog" in Venedig bei den 72. Filmfestspielen; Aufnahme vom September 2015 ( picture alliance / dpa)
    Dieser Aufruf habe unter anderem Boykottforderungen der israelfeindlichen BDS-Bewegung aufgegriffen. Vor dem Hintergrund der mittlerweile öffentlich gewordenen Frage nach ihrer politischen Haltung habe sich Laurie Anderson schließlich entschlossen, sich von der Gastprofessur zurückzuziehen. "Für mich stellt sich nicht die Frage, ob sich meine politischen Ansichten geändert haben. Die eigentliche Frage ist: Warum wird diese Frage überhaupt gestellt?", wird Anderson in einer Pressemitteilung der Folkwang Universität zitiert. Die Künstlerin habe zusammen mit der Universität und der Pina-Bausch-Stiftung entschieden, dass der Verzicht auf die Professur der beste Weg sei.
    Die 76-jährige Anderson war erst Anfang des Monats als zweite Pina Bausch Professorin an die Folkwang Universität berufen worden. Die einstige Documenta-Teilnehmerin hatte Einzelausstellungen in mehreren Museen und sollte die Professur am 1. April antreten.
    Diese Nachricht wurde am 27.01.2024 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.