
Die Ergebnisse will der Forscher heute bei den UNO-Klimaverhandlungen in Bonn vorstellen. Vorab bekannt ist, dass das Team die direkten und indirekten Emissionen des Ukraine-Krieges berechnet hat. Dabei kam raus, dass er allein im ersten Jahr etwa so viele Emissionen verursacht hat wie ein Land der Größe Belgiens im gleichen Zeitraum. Konkret: 120 Millionen Tonnen CO2-Emissionen-Äquivalente. Das heißt: Emissionen von klimaschädlichen Treibhausgasen wie Methan wurden umgerechnet in CO2-Emissionen, um die Werte besser vergleichen zu können.
Die Forschenden schätzen, dass durch das direkte Kampfgeschehen etwa 19 Prozent der Kriegs-Emissionen verursacht werden, vor allem durch Spritverbrauch. Feuer, die oft nahe der Frontlinie ausbrechen, verursachen etwa 15 Prozent Emissionen. Aber den größten Teil - nämlich rund 50 Millionen Tonnen - berechnen die Forschenden für die Zeit nach dem Krieg, wenn Kraftwerke, Industrie und Gebäude neu aufgebaut werden müssen.
In ihre Rechnung haben die Forschenden auch die Lecks an den Nordstream-Pipelines einbezogen, sowie Emissionen, die Flugzeuge durch ihre weiträumigen Umwege über Asien verursachen, seit die Sanktionen gegen Russland gelten. Der niederländische Forscher fordert, dass Russlands Präsident Putin nach dem Krieg Schadenersatz zahlen soll für die entstandenen Klimaschäden.
Diese Nachricht wurde am 07.06.2023 im Programm Deutschlandfunk Nova gesendet.