Arzttermine
Lauterbach gegen Bevorzugung von Privatpatienten

Bundesgesundheitsminister Lauterbach unterstützt die Forderung der gesetzlichen Krankenkassen, Privatpatienten nicht länger bei der Terminvergabe zu bevorzugen. Längere Wartezeiten für Kassenpatienten in Praxen und Krankenhäusern seien nicht weiter tragbar.

    Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister im Portrait
    Bundesgesundheitsminister Lauterbach (picture alliance / dpa / Michael Matthey)
    Der SPD-Politiker sagte dem Berliner "Tagesspiegel", gesetzlich Versicherte müssten genauso behandelt werden wie Privatversicherte. Die Diskriminierung müsse schnellstmöglich enden. Auch der Vorsitzende des CDU-Sozialflügels, Radtke, sprach sich für eine Gleichbehandlung von Kassen- und Privatpatienten aus. Bei der Terminvergabe müsse es fair zugehen. Beide Politiker reagierten damit auf den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen.

    GKV: "Diskriminierung von Kassenpatienten"

    Der Spitzenverband hatte gefordert, dass bei der Terminvergabe in Arztpraxen nicht mehr danach gefragt werden dürfe, ob jemand gesetzlich oder privat versichert sei. Dafür müsse man sorgen, wenn man echte Gleichbehandlung wolle, sagte die stellvertretende GKV-Chefin Stoff-Ahnis dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Wenn man auf ein Buchungsportal gehe und als gesetzlich Versicherter einen Facharzttermin suche, bekomme man diesen in sechs Wochen oder noch später angeboten. Bei Privatpatienten klappe es dagegen oft schon am nächsten Tag, kritisierte Stoff-Ahnis. Sie verwies darauf, dass 90 Prozent der Menschen in Deutschland gesetzlich versichert seien. Deshalb halte sie es für mehr als gerechtfertigt, wenn es bei der Terminvergabe zu 100 Prozent um die medizinische Notwendigkeit gehe.

    Weitere Informationen

    Gesundheitssystem - Was das Hausarztmodell Patienten und Kassen bringen würde (Audio)
    Diese Nachricht wurde am 27.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.