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Gesundheitssystem
Lauterbach verteidigt vor Beratungen mit den Ländern seine Krankenhausreform

Im Streit um die Reform der Krankenhäuser trifft sich Bundesgesundheitsminister Lauterbach heute mit seinen Länderkollegen in Berlin.

    Ein Arzt im Flur der Notfallannahme der Charité in Berlin-Mitte.
    Wieviele Krankenhäuser sind tatsächlich in ihrer Existenz bedroht? Eine Frage, die sich auch die Gesundheitsminister heute in Berlin stellen werden. (imago-images / Jens Schicke)
    Der SPD-Politiker sagte vor Beginn der Beratungen im ZDF, die Kliniken in Deutschland müssten aus dem Hamsterrad heraus, so viele Fälle wie möglich zu behandeln. Seine Reform nehme ökonomischen Druck und lege mehr Wert auf Qualität. Krankenhäuser sollen nach dem Willen des SPD-Politikers künftig mehr Geld für das Vorhalten von Leistungen bekommen und dafür weniger auf Fallpauschalen angewiesen sein. Außerdem werden die Kliniken in drei Versorgungsstufen eingeordnet - von der wohnortnahen Grundversorgung bis zur Maximalversorgung, zum Beispiel in Unikliniken.
    Dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gaß, zufolge, reicht das nicht aus, um ein Kliniksterben zu verhindern. Er sagte der "Rheinischen Post", Lauterbach wolle Geld nur umverteilen, aber kein zusätzliches bereitstellen.
    Der bayerische Gesundheitsminister Holetschek forderte Lauterbach erneut auf, seine Reformpläne zu überarbeiten. Die Länder müssten selbst entscheiden können, welche Versorgung wo stattfinde, sagte der CSU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es dürfe nicht dazu kommen, dass am grünen Tisch über die Krankenhäuser vor Ort entschieden werde. Vor allem die wohnortnahe Versorgung würde durch die Reform gefährdet, meint Holetschek.
    Diese Nachricht wurde am 01.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.