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Leben für die Wissenschaft

Vor hundert Jahren, angelockt vom Duft einiger angegammelter Trauben, überquerte die Fruchtfliege die Schwelle des Labors. Diesen neuen Lebensraum eroberte Drosophila melanogaster im Sturm, denn Forscher und Fliegen bildeten ein perfektes Team. Die robusten, billigen und vor allem vermehrungsfreudigen Insekten halfen, die Genetik auf eine experimentelle Grundlage zu stellen. Später war die Fliege das erste Tier, dessen Entwicklung vom Ei über die Larve bis hin zum erwachsenen Tier im Detail verstanden werden konnte. Und die Gentechnik hat klar gezeigt, dass selbst im Menschen ein Gutteil Fruchtfliege steckt. Ob Alterungsprozesse, Krebs oder Verhalten, es gibt kaum ein Gebiet der Biologie oder Medizin, das nicht auch mit Hilfe von Drosophila untersucht wird.

Volkart Wildermuth | 07.04.2002
    In der Reihe "Leben für die Wissenschaft" sendeten wir bisher folgende Feature: 13.01.2002 – Vögel; 27.01.2002 – Mäuse; 24.02.2002 - Affen. Die Manuskripte der Sendungen erhalten Sie beim Hörerservice unter der Email-Anschrift: hoererservice@dradio.de