"Gleich sind wir da", meint unser Fahrer. Doch wir sehen: nichts. Besser gesagt nichts als einen rötlich-braunen Hügel, der aus der Wüstenebene ragt wie ein Haufen hingeworfener Ziegelsteine. Erst als wir näherkommen, hebt sich lehmfarbenes Mauerwerk vom Berghang ab. Das also ist Ouled Soltane, ein alter Ksar, eines der Wahrzeichen Südtunesiens. Was es damit auf sich hat, erklärt uns die Kulturwissenschaftlerin Andrea Philippi:
"Ksar kann man mit Schloss oder Burg übersetzen. Man sieht das wunderbar, wenn man durch diese Landschaft fährt auf den Bergwipfeln. Von Weitem könnte man denken das ist Natur, aber wenn man näherkommt, dann sieht man, da ist eine Architektur drin. Ursprünglich ist es so: Das sind Speicherburgen. Die Leute haben dort nicht drin gelebt. Es wurde hier das Hab und Gut gespeichert, das Getreide gespeichert, Olivenöl aufbewahrt. Und zum Beispiel man hat sich, wenn geheiratet wurde, hat man sich hier in den Innenhöfen getroffen und die Feste gefeiert. In Kriegszeiten hat man sich hier in das Ksar zurückgezogen, das dann abgeschlossen war."
Kein Wunder also, dass die Speicherburg von außen so abweisend wirkt: grob gemauertes Ziegelwerk ohne ein einziges Fenster - und nur eine Tür. Umso größer dann unser Staunen, als wir durch diese Tür ins Innere treten: Eine wahre Märchenwelt baut sich vor uns auf - mit erdfarbenen Mauern und Rundbögen. Wie Bienenwaben stapeln sich Dutzende kleine Räume vier Stockwerke hoch um zwei Innenhöfe. Jede der kleinen Waben hat einen eigenen Eingang, der wie ein Auge zum Innenhof schaut.
"Das Ksar besteht aus verschiedenen Gorfas. Die Gorfas, das sind kleine Speicherkammern. Die Familien hatten eine oder mehrere Speicherkammern - das kam halt drauf an, wie der Reichtum da bemessen war. Und man sieht oben so Äste raushängen und überall so kleine Steine. Und man hat Seile drangemacht, damit man wie bei einem Lastenaufzug Säcke und Getreide da hochgezogen hat. Und die kleinen Steinchen, die da rausstehen, das sind wie Stufen, so konnte man dann in diese Gorfas reinlaufen."
Vorräte und Preziosen werden in den Gorfas heute nicht mehr gelagert. Aber die tunesische Regierung hat den kulturellen Wert der einstigen Schatzkammern erkannt. Einige der alten Speicherburgen wurden in den letzten Jahren restauriert. Sie dienen heute als Freilichtmuseen, als Ateliers und Verkaufsräume für einheimische Künstler, als Konzertsaal unterm Sternenhimmel und als Filmlocations. In einer Star Wars-Episode fungierte Ouled Soltane als Sklavencamp auf einem Wüstenplaneten. Die Frage ist nur: Wo haben die Besitzer der Speicherkammern im echten Leben gewohnt? Im Fall von Ouled Soltane oder Ouled Debbab, so erfahren wir, lebten die Nomaden in der Ebene in ihren Berberzelten. Nur zu bestimmten Anlässen zogen sie sich in die Speicherburgen zurück. Und es gab auch noch eine andere Möglichkeit: Bergtroglodyten.
"Ein Bergtroglodyt - das Wort hört sich seltsam an - das sind im Endeffekt Höhlenwohnungen, Wohnungen wie Löcher, die in den Berg reingehauen worden sind und die richtig tief da reingehen. Der Vorteil von diesen Wohnungen ist, das es natürlich im Sommer, wenn es hier in dieser sehr heißen, kargen Landschaft sehr warm wird, ist es innen drin kühl. Im Winter kann es auch frisch werden, weil wir ja doch in einer gewissen Höhe sind, ist es eher warm in diesen Wohnungen."
Wir fahren also weiter nach Douiret. Früher sollen dort einmal bis zu 7000 Menschen gelebt haben. Schon aus der Ferne sehen wir: Auch in Douiret klebt oben am Gipfel des Berges eine alte Speicherburg - allerdings ist diese nur noch eine Ruine. Darunter, auf den ersten Blick kaum zu erkennen, ist der Berg durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Alles Höhlenwohnungen. Am Fuß des Berges empfangen uns zwei Männer mit ihren Maultieren. In Nullkommanix ist unser Gepäck auf den Mulis verzurrt und wir steigen den Berg hinauf - vorbei an grasenden Ziegen und zerfallenden Mauern. Nur an einer Stelle, rund um einen kleinen Platz, ist alles hübsch restauriert. Das muss es sein: das Gîte "Chez Raouf", ein kleines Gästehaus mitten in der Einöde. Vor der Rezeption in einer Minihöhle erwartet uns der Besitzer: Raouf Talbi. Der junge Berber, Mitte dreißig, mit beigefarbener Pumphose, graublauem Gewand und schwarzem Turban, hat sich eine große Lebensaufgabe gestellt: die Rettung seines Dorfes - und seiner Kultur:
"Ich träume schon lange davon, hier ein Gästehaus zu eröffnen, weil ich finde, dass das Dorf viel zu bieten hat. Ich würde gern hier bleiben, hier leben. Diesen Traum habe ich schon umgesetzt. Und mein zweiter Traum: Ich möchte eine große Farm aufbauen mit einem Campingplatz in den Olivenhainen. Ich wünsche mir, dass die Besucher dann, wenn sie hier Urlaub machen, so richtig mit den Leuten im Dorf leben. Sie können Gemüse und Olivenbäume pflanzen oder bei der Ernte helfen. Sie können ihr Öl verkosten und natürlich auch ein paar Liter mit nach Hause nehmen. Die Kinder können Ziegen hüten, mit den Hühnern spielen oder sich einen Esel schnappen und mit ihm spazieren gehen. Ich selbst biete Wanderungen und Touren an: zu Fuß, mit Eseln oder mit den Dromedaren - eine Woche, ein Tag, zwei Tage - wie die Gäste wollen. Da beziehe ich auch ein paar junge Leute aus dem Dorf mit ein. Ich nehme sie mit - zum Beispiel als Führer. Damit sie Arbeit haben, ein bisschen was verdienen und leben können."
Ein kleiner Spaziergang ist es zu unseren Zimmern, auf holprigem Pfad am Abhang entlang und dann durch einen Innenhof, der wie ein kleiner Dorfplatz wirkt. Wir wohnen wirklich in Höhlenwohnungen, zwischen weiß getünchten Felsen, handgewebten Teppichen und hölzernen Truhen. Gemeinsam mit unserem Gastgeber machen wir uns auf, die Überreste von Douiret zu erkunden. Wir wandern auf die andere Seite des Berges - und dort staunen wir nicht schlecht: Über drei Kilometer ziehen sich die Wohnhöhlen am Berghang entlang. Lauter kleine Löcher im Fels. Immer auf einer Höhe. Raouf geht voran durch einen Höhleneingang. Wir brauchen eine ganze Weile, bis die Augen sich an die Dunkelheit gewöhnen. Es riecht nach Stein und Erde. Ein fast magischer Hall umhüllt uns bei jedem Schritt. Als die Augen wieder sehen können, stehen wir in einem unterirdischen Raum.
"Das hier ist die alte Moschee des Dorfes - eine Höhlenmoschee. Sie ist 900 Jahre alt, aber früher war das mal eine Kirche. Die Berber waren ja zunächst Christen. Und als sie dann Muslime wurden, hat man die Kirche in eine Moschee umgewandelt. Das da ist der Mihrab, die Gebetsnische in Richtung Mekka, und dort neben der kleinen Treppe ist die Kanzel. Von dort oben sprach der Imam am Freitagabend und bei Festtagen zu den Muslimen. Dort drüben am Rand war die Koranschule. Als Schreibtisch benutzten die Kinder einen Stein, der mal zur Dekoration der Kirche gehörte. Und das hier war ein kleiner Vorratsraum. Früher wurde hier ja mit Öllampen beleuchtet. Da hat jede Familie aus dem Dorf mal ein, zwei Liter Öl mitgebracht für die Moschee."
Manchmal, so Raouf, kommen noch Leute aus dem Tal zum Beten hier herauf. Die meisten Besucher aber sind Fremde - Gäste seiner Herberge, Wanderer, Touristen, die zufällig vorbeikommen. Viele Ausländer aber sind es bis heute nicht. Das erleben wir auch beim Festival des Ksour in Tataouine. Hier kommen einmal im Jahr die Berber aus ganz Südtunesien zu einem Volksfest zusammen. Zwei, drei Europäer treffen wir noch, ansonsten sind die Einheimischen unter sich. Ganze Familienklans - teils in traditionellen Gewändern, teils in Jeans und T-Shirt - drängen sich am Rand des riesigen Festplatzes - sichtlich gespannt auf das, was da kommt.
Als die ersten Reiter dann über den Sandplatz preschen, mit Säbeln bewehrt waghalsige Kunststücke absolvieren und bei rituellen Tänzen wild in die Luft schießen, nimmt auch unser Atem schnell Tempo auf. Wie bei einem Déja vu werden wir hineingezogen ins Leben der alten Berber. Die Erde staubt und bebt vor den nachgebauten Häuserfronten, die da in den Sand gesetzt wurden wie Hollywoodkulissen. Frauen bereiten vor Berberzelten Mahlzeiten zu, Liebende suchen und finden sich, Männer in langen Gewändern führen ihre Kamele zu improvisierten Wasserstellen. Als uns eine Frau aus ihrem Korb ein mit Mandeln gefülltes Gebäck anbietet, haben wir schon fast vergessen, dass das da draußen ja eine große Inszenierung ist. Und wie dann beim Kamelrennen die Dromedare wie Blitze an uns vorbeischießen, scheint zum Greifen nah, was Raouf sich so sehr wünscht: dass die Kultur der Berber noch lange weiterlebt.
"Ksar kann man mit Schloss oder Burg übersetzen. Man sieht das wunderbar, wenn man durch diese Landschaft fährt auf den Bergwipfeln. Von Weitem könnte man denken das ist Natur, aber wenn man näherkommt, dann sieht man, da ist eine Architektur drin. Ursprünglich ist es so: Das sind Speicherburgen. Die Leute haben dort nicht drin gelebt. Es wurde hier das Hab und Gut gespeichert, das Getreide gespeichert, Olivenöl aufbewahrt. Und zum Beispiel man hat sich, wenn geheiratet wurde, hat man sich hier in den Innenhöfen getroffen und die Feste gefeiert. In Kriegszeiten hat man sich hier in das Ksar zurückgezogen, das dann abgeschlossen war."
Kein Wunder also, dass die Speicherburg von außen so abweisend wirkt: grob gemauertes Ziegelwerk ohne ein einziges Fenster - und nur eine Tür. Umso größer dann unser Staunen, als wir durch diese Tür ins Innere treten: Eine wahre Märchenwelt baut sich vor uns auf - mit erdfarbenen Mauern und Rundbögen. Wie Bienenwaben stapeln sich Dutzende kleine Räume vier Stockwerke hoch um zwei Innenhöfe. Jede der kleinen Waben hat einen eigenen Eingang, der wie ein Auge zum Innenhof schaut.
"Das Ksar besteht aus verschiedenen Gorfas. Die Gorfas, das sind kleine Speicherkammern. Die Familien hatten eine oder mehrere Speicherkammern - das kam halt drauf an, wie der Reichtum da bemessen war. Und man sieht oben so Äste raushängen und überall so kleine Steine. Und man hat Seile drangemacht, damit man wie bei einem Lastenaufzug Säcke und Getreide da hochgezogen hat. Und die kleinen Steinchen, die da rausstehen, das sind wie Stufen, so konnte man dann in diese Gorfas reinlaufen."
Vorräte und Preziosen werden in den Gorfas heute nicht mehr gelagert. Aber die tunesische Regierung hat den kulturellen Wert der einstigen Schatzkammern erkannt. Einige der alten Speicherburgen wurden in den letzten Jahren restauriert. Sie dienen heute als Freilichtmuseen, als Ateliers und Verkaufsräume für einheimische Künstler, als Konzertsaal unterm Sternenhimmel und als Filmlocations. In einer Star Wars-Episode fungierte Ouled Soltane als Sklavencamp auf einem Wüstenplaneten. Die Frage ist nur: Wo haben die Besitzer der Speicherkammern im echten Leben gewohnt? Im Fall von Ouled Soltane oder Ouled Debbab, so erfahren wir, lebten die Nomaden in der Ebene in ihren Berberzelten. Nur zu bestimmten Anlässen zogen sie sich in die Speicherburgen zurück. Und es gab auch noch eine andere Möglichkeit: Bergtroglodyten.
"Ein Bergtroglodyt - das Wort hört sich seltsam an - das sind im Endeffekt Höhlenwohnungen, Wohnungen wie Löcher, die in den Berg reingehauen worden sind und die richtig tief da reingehen. Der Vorteil von diesen Wohnungen ist, das es natürlich im Sommer, wenn es hier in dieser sehr heißen, kargen Landschaft sehr warm wird, ist es innen drin kühl. Im Winter kann es auch frisch werden, weil wir ja doch in einer gewissen Höhe sind, ist es eher warm in diesen Wohnungen."
Wir fahren also weiter nach Douiret. Früher sollen dort einmal bis zu 7000 Menschen gelebt haben. Schon aus der Ferne sehen wir: Auch in Douiret klebt oben am Gipfel des Berges eine alte Speicherburg - allerdings ist diese nur noch eine Ruine. Darunter, auf den ersten Blick kaum zu erkennen, ist der Berg durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Alles Höhlenwohnungen. Am Fuß des Berges empfangen uns zwei Männer mit ihren Maultieren. In Nullkommanix ist unser Gepäck auf den Mulis verzurrt und wir steigen den Berg hinauf - vorbei an grasenden Ziegen und zerfallenden Mauern. Nur an einer Stelle, rund um einen kleinen Platz, ist alles hübsch restauriert. Das muss es sein: das Gîte "Chez Raouf", ein kleines Gästehaus mitten in der Einöde. Vor der Rezeption in einer Minihöhle erwartet uns der Besitzer: Raouf Talbi. Der junge Berber, Mitte dreißig, mit beigefarbener Pumphose, graublauem Gewand und schwarzem Turban, hat sich eine große Lebensaufgabe gestellt: die Rettung seines Dorfes - und seiner Kultur:
"Ich träume schon lange davon, hier ein Gästehaus zu eröffnen, weil ich finde, dass das Dorf viel zu bieten hat. Ich würde gern hier bleiben, hier leben. Diesen Traum habe ich schon umgesetzt. Und mein zweiter Traum: Ich möchte eine große Farm aufbauen mit einem Campingplatz in den Olivenhainen. Ich wünsche mir, dass die Besucher dann, wenn sie hier Urlaub machen, so richtig mit den Leuten im Dorf leben. Sie können Gemüse und Olivenbäume pflanzen oder bei der Ernte helfen. Sie können ihr Öl verkosten und natürlich auch ein paar Liter mit nach Hause nehmen. Die Kinder können Ziegen hüten, mit den Hühnern spielen oder sich einen Esel schnappen und mit ihm spazieren gehen. Ich selbst biete Wanderungen und Touren an: zu Fuß, mit Eseln oder mit den Dromedaren - eine Woche, ein Tag, zwei Tage - wie die Gäste wollen. Da beziehe ich auch ein paar junge Leute aus dem Dorf mit ein. Ich nehme sie mit - zum Beispiel als Führer. Damit sie Arbeit haben, ein bisschen was verdienen und leben können."
Ein kleiner Spaziergang ist es zu unseren Zimmern, auf holprigem Pfad am Abhang entlang und dann durch einen Innenhof, der wie ein kleiner Dorfplatz wirkt. Wir wohnen wirklich in Höhlenwohnungen, zwischen weiß getünchten Felsen, handgewebten Teppichen und hölzernen Truhen. Gemeinsam mit unserem Gastgeber machen wir uns auf, die Überreste von Douiret zu erkunden. Wir wandern auf die andere Seite des Berges - und dort staunen wir nicht schlecht: Über drei Kilometer ziehen sich die Wohnhöhlen am Berghang entlang. Lauter kleine Löcher im Fels. Immer auf einer Höhe. Raouf geht voran durch einen Höhleneingang. Wir brauchen eine ganze Weile, bis die Augen sich an die Dunkelheit gewöhnen. Es riecht nach Stein und Erde. Ein fast magischer Hall umhüllt uns bei jedem Schritt. Als die Augen wieder sehen können, stehen wir in einem unterirdischen Raum.
"Das hier ist die alte Moschee des Dorfes - eine Höhlenmoschee. Sie ist 900 Jahre alt, aber früher war das mal eine Kirche. Die Berber waren ja zunächst Christen. Und als sie dann Muslime wurden, hat man die Kirche in eine Moschee umgewandelt. Das da ist der Mihrab, die Gebetsnische in Richtung Mekka, und dort neben der kleinen Treppe ist die Kanzel. Von dort oben sprach der Imam am Freitagabend und bei Festtagen zu den Muslimen. Dort drüben am Rand war die Koranschule. Als Schreibtisch benutzten die Kinder einen Stein, der mal zur Dekoration der Kirche gehörte. Und das hier war ein kleiner Vorratsraum. Früher wurde hier ja mit Öllampen beleuchtet. Da hat jede Familie aus dem Dorf mal ein, zwei Liter Öl mitgebracht für die Moschee."
Manchmal, so Raouf, kommen noch Leute aus dem Tal zum Beten hier herauf. Die meisten Besucher aber sind Fremde - Gäste seiner Herberge, Wanderer, Touristen, die zufällig vorbeikommen. Viele Ausländer aber sind es bis heute nicht. Das erleben wir auch beim Festival des Ksour in Tataouine. Hier kommen einmal im Jahr die Berber aus ganz Südtunesien zu einem Volksfest zusammen. Zwei, drei Europäer treffen wir noch, ansonsten sind die Einheimischen unter sich. Ganze Familienklans - teils in traditionellen Gewändern, teils in Jeans und T-Shirt - drängen sich am Rand des riesigen Festplatzes - sichtlich gespannt auf das, was da kommt.
Als die ersten Reiter dann über den Sandplatz preschen, mit Säbeln bewehrt waghalsige Kunststücke absolvieren und bei rituellen Tänzen wild in die Luft schießen, nimmt auch unser Atem schnell Tempo auf. Wie bei einem Déja vu werden wir hineingezogen ins Leben der alten Berber. Die Erde staubt und bebt vor den nachgebauten Häuserfronten, die da in den Sand gesetzt wurden wie Hollywoodkulissen. Frauen bereiten vor Berberzelten Mahlzeiten zu, Liebende suchen und finden sich, Männer in langen Gewändern führen ihre Kamele zu improvisierten Wasserstellen. Als uns eine Frau aus ihrem Korb ein mit Mandeln gefülltes Gebäck anbietet, haben wir schon fast vergessen, dass das da draußen ja eine große Inszenierung ist. Und wie dann beim Kamelrennen die Dromedare wie Blitze an uns vorbeischießen, scheint zum Greifen nah, was Raouf sich so sehr wünscht: dass die Kultur der Berber noch lange weiterlebt.