Ihr pfeffriger Geschmack wird von einem leichten Walnuss-Aroma begleitet. Der Kenner weiß es durch Einsatz desselben Öls noch zu heben.
Was in den Küchen-Ratgebern aber nicht steht: Rucola enthält neben seiner Pfeffer-Note auch einen Problemstoff. Und zwar Nitrat - eine Stickstoff-Verbindung, die aus Düngemitteln stammt. Es gibt Pflanzen, die Nitrat besonders reichlich in ihrem Gewebe speichern. Dazu zählen viele Salat-Arten. Rucola aber übertrifft sie alle.
Das ist inzwischen durch Analysen in verschiedenen Bundesländern hinreichend belegt. So hält etwa das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit fest:
"Rucola-Salat fiel vielfach durch extrem hohe Nitratgehalte auf."
Die meisten Proben nahm bisher das Chemische und Veterinär-Untersuchungsamt Stuttgart. Das Ergebnis auch hier:
Die Untersuchung von 80 Proben Rucola ergab sehr hohe Nitrat-Gehalte von bis zu 13.000 Milligramm pro Kilogramm, was mehr als das Doppelte der Höchstmenge für Salat beträgt.
Viel Nitrat in Lebensmitteln gilt als gesundheitlich bedenklich. Dazu das Chemische Untersuchungsamt Sigmaringen in Baden-Württemberg:
NITRAT kann beispielsweise durch Bakterien der Mundflora in NITRIT umgewandelt werden. NITRIT ist eine Vorstufe der NITROSAMINE, die im Tierversuch eine krebserzeugende Wirkung zeigen.
Dennoch kann die Lebensmittel-Überwachung auffällige Rucola-Proben nicht beanstanden. Zwar existieren Grenz- und Richtwerte für Nitrat. Zum Beispiel für Eisberg-, Kopf- und Feldsalat. Auch für Spinat, Radieschen und Rote Beete. All das sind Pflanzen, von denen man weiß, dass sie Nitrat stark anreichern.
Rucola aber ist strenggenommen kein Salat. Die Rauke zählt botanisch zu den Kreuzblüten-Gewächsen. Und nicht, wie unsere gängigen Salat-Arten, zu den sogenannten Korbblütlern. Deswegen ließ sich Rucola wohl gesetztechnisch nicht einfach den Salaten zuschlagen.
Für die Bundesländer ist das ein unhaltbarer Zustand. So beklagen die Sigmaringer Lebensmittel-Chemiker in ihrem neuesten Jahresbericht:
Obwohl das Problem seit Jahren bekannt ist, besteht nach wie vor keine gesetzliche Regelung zur Begrenzung des Nitrat-Gehaltes in Rucola.
Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wollten dies schon vor zwei Jahren ändern. Da baten sie das BMVEL, das Berliner Verbraucherschutz-Ministerium, Nitrat-Grenzwerte auch für Rucola zu erlassen. Doch geschehen ist bis heute nichts. Das Thema sei "auf Bundesebene versandet". Solches verlautet aus den Länderministerien.
Das BMVEL allerdings sieht das Versäumnis in Brüssel. Auf Anfrage erklärte das Künast-Ministerium: Die Bundesregierung hat schon Ende des Jahres 2000 die aus Deutschland vorliegenden Daten an die EG-Kommission weitergeleitet und die Kommission gebeten, einen Höchstmengen-Vorschlag zu erarbeiten.
Brüssel habe daraufhin die Mitgliedsstaaten aufgefordert, Messwerte zu liefern. Aber:
Ein Ergebnis dieser Abfrage liegt bis heute dem BMVEL nicht vor. Ebenso liegt bis heute kein Höchstmengen-Vorschlag von der EG-Kommission vor.
Also bleibt es dabei: Die pfeffrigen Rucola-Blätter können auch bei nachgewiesenen Nitrat-Spitzenwerten nicht aus dem Verkehr gezogen werden ...
Was in den Küchen-Ratgebern aber nicht steht: Rucola enthält neben seiner Pfeffer-Note auch einen Problemstoff. Und zwar Nitrat - eine Stickstoff-Verbindung, die aus Düngemitteln stammt. Es gibt Pflanzen, die Nitrat besonders reichlich in ihrem Gewebe speichern. Dazu zählen viele Salat-Arten. Rucola aber übertrifft sie alle.
Das ist inzwischen durch Analysen in verschiedenen Bundesländern hinreichend belegt. So hält etwa das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit fest:
"Rucola-Salat fiel vielfach durch extrem hohe Nitratgehalte auf."
Die meisten Proben nahm bisher das Chemische und Veterinär-Untersuchungsamt Stuttgart. Das Ergebnis auch hier:
Die Untersuchung von 80 Proben Rucola ergab sehr hohe Nitrat-Gehalte von bis zu 13.000 Milligramm pro Kilogramm, was mehr als das Doppelte der Höchstmenge für Salat beträgt.
Viel Nitrat in Lebensmitteln gilt als gesundheitlich bedenklich. Dazu das Chemische Untersuchungsamt Sigmaringen in Baden-Württemberg:
NITRAT kann beispielsweise durch Bakterien der Mundflora in NITRIT umgewandelt werden. NITRIT ist eine Vorstufe der NITROSAMINE, die im Tierversuch eine krebserzeugende Wirkung zeigen.
Dennoch kann die Lebensmittel-Überwachung auffällige Rucola-Proben nicht beanstanden. Zwar existieren Grenz- und Richtwerte für Nitrat. Zum Beispiel für Eisberg-, Kopf- und Feldsalat. Auch für Spinat, Radieschen und Rote Beete. All das sind Pflanzen, von denen man weiß, dass sie Nitrat stark anreichern.
Rucola aber ist strenggenommen kein Salat. Die Rauke zählt botanisch zu den Kreuzblüten-Gewächsen. Und nicht, wie unsere gängigen Salat-Arten, zu den sogenannten Korbblütlern. Deswegen ließ sich Rucola wohl gesetztechnisch nicht einfach den Salaten zuschlagen.
Für die Bundesländer ist das ein unhaltbarer Zustand. So beklagen die Sigmaringer Lebensmittel-Chemiker in ihrem neuesten Jahresbericht:
Obwohl das Problem seit Jahren bekannt ist, besteht nach wie vor keine gesetzliche Regelung zur Begrenzung des Nitrat-Gehaltes in Rucola.
Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wollten dies schon vor zwei Jahren ändern. Da baten sie das BMVEL, das Berliner Verbraucherschutz-Ministerium, Nitrat-Grenzwerte auch für Rucola zu erlassen. Doch geschehen ist bis heute nichts. Das Thema sei "auf Bundesebene versandet". Solches verlautet aus den Länderministerien.
Das BMVEL allerdings sieht das Versäumnis in Brüssel. Auf Anfrage erklärte das Künast-Ministerium: Die Bundesregierung hat schon Ende des Jahres 2000 die aus Deutschland vorliegenden Daten an die EG-Kommission weitergeleitet und die Kommission gebeten, einen Höchstmengen-Vorschlag zu erarbeiten.
Brüssel habe daraufhin die Mitgliedsstaaten aufgefordert, Messwerte zu liefern. Aber:
Ein Ergebnis dieser Abfrage liegt bis heute dem BMVEL nicht vor. Ebenso liegt bis heute kein Höchstmengen-Vorschlag von der EG-Kommission vor.
Also bleibt es dabei: Die pfeffrigen Rucola-Blätter können auch bei nachgewiesenen Nitrat-Spitzenwerten nicht aus dem Verkehr gezogen werden ...