Gleichwertigkeitsbericht
Lebensverhältnisse in Deutschland nähern sich an

Das Bundeskabinett hat eine Untersuchung zur Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Deutschland beraten. In einer solch umfassenden Form sei man diesen Fragen bislang noch nie nachgegangen, hieß es in Berlin. Die Ergebnisse zeigten, dass die Unterschiede zwischen den Regionen in vielen Punkten in den vergangenen Jahren abgenommen hätten.

03.07.2024
    Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck stellen in der Bundespressekonferenz den Gleichwertigkeitsbericht 2024 vor. Habeck zeigt ein Schaubild, in dem es um die Kinderbetreuung von Unter-Dreijährigen geht.
    Bundesinnenministerin Faeser (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) bei der Vorstellung des Gleichwertigkeitsberichts 2024. (dpa / Kay Nietfeld)
    Der vom Wirtschafts- und Innenministerium erarbeitete Bericht soll den aktuellen Stand der Dinge bei der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Deutschland darlegen. Analysiert wurden dazu unter anderem Unterschiede zwischen Stadt und Land, verschiedenen Regionen sowie strukturschwachen und starken Gebieten. Experten führten Bürgerbefragungen durch. Sie werteten Daten etwa zu Wohnkosten, Arbeitsplätzen, Kitas, Ärzten, Handynetzen oder Sozialleistungen aus und untersuchten die Wirkungskraft von Förderprogrammen.

    Annährung bei vielen Indikatoren - in einzelnen Punkten aber auch größere Unterschiede

    Den Angaben zufolge nähern sich die Verhältnisse in den Regionen bei 27 von insgesamt 38 Indikatoren an. Zu diesen zählen demnach das kommunale Steueraufkommen, die Arbeitslosenquote, die Zahl der Straftaten, die Geburtenrate und Lebenserwartung, die Erreichbarkeit des nächsten Supermarkts und der Anteil der Waldfläche an der Gesamtfläche der 400 Kreise und kreisfreien Städte.
    Weiter auseinander entwickelt haben sich die Regionen dagegen, was den Anteil von Fachkräften und Experten an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten angeht. Auch bei der Wohngebäudedichte, dem Verhältnis von Kindern zu Kitaplätzen, dem Anteil der Einpersonenhaushalte und dem Altenquotienten wuchsen die Unterschiede. Keine statistisch relevante Veränderung gab es, was die Unterschiede bei der unterschiedlichen Bezahlung von Männern und Frauen (sogenannter Gender Pay Gap), die Bevölkerungsentwicklung, vorzeitige Sterblichkeit und die Dichte an Hausärzten betrifft. 
    Die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Bundesgebiet ist im Grundgesetz verankert und damit Staatsziel. Die Bundesregierung versucht dies mit verschiedenen Förderprogrammen umzusetzen.
    Diese Nachricht wurde am 03.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.