// Samstag, 3. März, 15 Uhr, Konferenzraum 2
Schrift ist nicht einfach nur zum Ansehen da – wie etwa ein Gemälde. Man kann Schrift kaum sehen, ohne sie sofort zu lesen, mit ihr etwas zu machen, sie in Gedanken, Bilder und Klänge zu übertragen. Hier setzt Swantje Lichtenstein an: Ihre "Soundwritings" sind poetische Texte auf der Basis von Audioaufnahmen von Sätzen und Worten. Die werden verfremdet, bearbeitet und verändert, werden zum Ausgangspunkt einer Komposition, in der Klang eine entscheidende Rolle spielt.
Hier beschäftigt sich Swantje Lichtenstein auch mit den Übergängen: Denn wo die Sprache am Ende eines Wortes oder eines Satz aufhört, denkt das Gehirn direkt weiter, wird ein Bereich an- aber nicht ausgedeutet; ein Zwischenreich mit vielen Möglichkeiten entsteht. Das nutzt Lichtenstein, um die Verhältnisse von Schrift und Klang auch mal auf den Kopf zu stellen.
Swantje Lichtenstein ist Autorin, Künstlerin, Professorin und Übersetzerin. Sie betätigt sich im Grenzbereich zwischen Performance, elektroakustischer Sound Art, (Konzeptuellem) Schreiben und Theorie aus einer transmedialen und feministischen Perspektive.