Tatsächlich aber hatte sich nicht das Pendel bewegt, sondern der Kellerraum – als Folge der Erddrehung. Denn ein Pendel, das einmal schwingt, behält seine Schwingungsebene stets bei.
Dieses physikalische Gesetz lässt sich leicht veranschaulichen: Man lasse am ausgestreckten Arm ein Pendel schwingen – das geht mit einfachsten Mitteln, etwa dem Ladekabel eines Mobiltelefons, wobei der Steckdosenadapter als Gewicht dient.
Wenn man sich nun mit dem Pendel und ausgestrecktem Arm langsam dreht, so dreht sich das Pendel nicht mit. Es behält seine Schwingungsebene bei.
Auf die sich drehende Erde bezogen heißt das: Lässt man ein Pendel am Nordpol schwingen, so dreht sich binnen vierundzwanzig Stunden die Erde einmal unter ihm hinweg. Auf der Breite Deutschlands braucht ein Pendel etwa 31 Stunden für eine volle Runde in Folge der Erddrehung.
Der damalige französische Präsident Louis Napoléon hörte von Foucaults Experiment und bat um eine öffentliche Vorführung: Ende März ließ Léon Foucault ein fast siebzig Meter langes Pendel im Pariser Pantheon schwingen.
Am unteren Ende der Pendelkugel zeichnete ein Dorn Spuren in ein Sandbett – und so konnten auch Laien unmittelbar nachvollziehen, dass sich die Erde dreht.