LSD (Lysergsäurediäthylamid) war immer mehr als nur eine Droge unter vielen. LSD ist die potenteste Droge, die jemals synthetisiert wurde. Das macht ihren Sonderstatus aus und auch die Tatsache, dass sie, anders als andere Drogen, einen dreifachen Gebrauchswert hat: LSD ist ein Medikament, LSD ist eine Rauschdroge, LSD ist ein psychotoxischer Kampfstoff.
In den Medienberichten anlässlich des 100. Geburtstages von Albert Hofmann, des LSD-Entdeckers, war deutlich das Bedürfnis zu spüren, noch einmal aus gegebenem Anlass in die Hippie-Seligkeit der psychedelischen Jahre einzutauchen, in denen die Droge zum Sakrament erhoben worden war. Die magische Buchstabenkombination LSD färbt die Erinnerungen an die 60er Jahre bunt ein.
Verblasst ist dagegen die Erinnerung an die Jahre des Kalten Krieges, in denen die Droge an Menschen auf ihre Tauglichkeit als Wahrheitsserum bei Verhören getestet wurde. Die von der US-Army und der CIA durchgeführten Versuche sind nach der heutigen UN-Definition als Folter zu werten. Das alles ist bekannt. Es wurde im Laufe der Jahre in den Medien offen gelegt. Doch im öffentlichen Bewusstsein wirkt dieses Wissen nicht nach, wohl auch deshalb, weil man als gegeben akzeptiert, dass auch heute noch ähnliche Experimente an Menschen durchgeführt werden. Ob das so ist, wird sich zeigen, wenn erst einmal die Verhörprotokolle von Guantanomo allgemein zugänglich sein werden.
Völlig in Vergessenheit geraten ist, dass LSD ursprünglich als Medikament konzipiert war und nach der Entdeckung seiner psychotropen Wirkung als Hilfsmittel in der Psychotherapie eingesetzt wurde. Manche der bis zum Verbot 1966 veröffentlichten Forschungsergebnisse waren viel versprechend. Bei der Bearbeitung von Traumata, aber auch bei der Therapie von Alkoholabhängigen erwies sich LSD als hilfreich und darüber hinaus als kostengünstig. Doch die unverzichtbaren Folgestudien zur Überprüfung der positiven Behandlungsergebnisse blieben aus. Mit dem Verbot mussten alle Forschungsprojekte schlagartig eingestellt und alle Therapien abgebrochen werden. Das Verbot war total.
Nun, so scheint es, erlebt LSD, dessen Bedeutung als Rauschdroge kontinuierlich gesunken ist, eine Renaissance - als Medikament. Konfrontiert mit den materiellen und psychosozialen Folgen der Kriege in Afghanistan und dem Irak, ist die US-Militärführung brennend an einer Behandlungsmethode interessiert, die es möglich macht, Tausende von körperlich verkrüppelten und seelisch traumatisierten Veteranen kostengünstig zu versorgen. Der Handlungsdruck ist groß. Er fördert die Bereitschaft, das Forschungsverbot zu lockern und Projekte zu genehmigen, die an die LSD-Forschung vor dem Verbot anknüpfen. Geprüft werden soll, ob LSD tatsächlich geeignet ist zur Behandlung von Traumata und schweren Schmerzzuständen. Entsprechende Projekte sind den USA, in Israel und in den Niederlanden in Planung. Einige laufen bereits.
Günter Amendt
de.wikipedia.org/wiki/Albert_Hofmann
Im April 1943 kommt ein Schweizer Chemiker zufällig mit einer Substanz in Berührung, deren Wirkung nicht nur sein eigenes Bewusstsein nachhaltig beeinflussen wird: LSD. Ein Gespräch mit Albert Hofmann, der im Januar 2006 100 Jahre alt geworden ist. "Das LSD ist zu mir gekommen" - taz-Interview mit Albert Hofman
The Albert Hofmann Foundation
Auszug aus dem Manuskript:
"... plötzlich wurde ich merkwürdig berauscht. Die Außenwelt verwandelte sich wie in einem Traum. Die Gegenstände erschienen immer reliefartiger, sie nahmen ungewöhnliche Ausmaße an; und die Farben wurden leuchtender. Sogar die Selbstwahrnehmung und das Zeitgefühl waren verändert. Blieben die Augen geschlossen, so kam ein ununterbrochener Strom phantastischer Bilder von außerordentlicher Plastizität und Lebendigkeit über mich, die von einem intensiven kaleidoskopartigen Farbspiel begleitet waren. Nach zwei Stunden etwa verschwand die nicht unangenehme Berauschtheit, welche ich erlebt hatte, während ich bei vollem Bewusstsein war."
Nüchtern betrachtet ist diese Notiz des Schweizer Chemikers Albert Hofmann das Protokoll eines Laborunfalls. Man kann Hofmanns Erzählung allerdings auch als eine Art Gründungsdokument der psychedelischen Bewegung, die sich zwei Jahrzehnte später konstituieren und über den Globus verbreiten sollte, lesen und historisch einordnen. Denn es handelt sich in der Tat um die erste Schilderung eines LSD-Trips.
Sonntagsspaziergang: Sex, Drugs, Rock'n'roll
Die letzten Hippies von Eugene
Ken Kesey gilt in den 1960er Jahren als einer der begabtesten jungen amerikanischen Schreiber. Doch im Grunde ist er längst fürs bürgerliche Leben verloren, denn ein paar Jahre zuvor hat er als Freiwilliger an Experimenten der CIA mit der halluzinogenen Droge LSD, kurz: Acid, teil genommen. Die LSD-Erlebnisse haben ihm so gut gefallen, dass er auf seiner Farm in La Honda, eine Autostunde südlich von San Francisco, seine eigenen Acid-Tests veranstaltet.
Literaturliste:
B. Vesper.
Die Reise.
Romanessay. Ein März Buch im Area Verlag, 2005
A. Hofmann.
LSD mein Sorgenkind.
Klett-Cotta, Stuttgart 1979
R. Steckel.
Bewusstseinserweiternde Drogen.
Eine Aufforderung zur Diskussion. Edition Rauschkunde. Werner Pieper & The Grüne Kraft, Löhrbach 2001
T. Leary.
Politik der Ekstase.
Christian Wegner Verlag, Hamburg 1970
J. Gartz, Hrsg.
Halluzinogene im "Sozialismus".
Nachtschatten Verlag, Solothurn
1998
L. Dammbeck.
Das Netz – die Konstruktion des Unabombers.
Edition Nautilus, Hamburg 2005
Siehe auch: www.t-h-e-n-e-t.com
Albert Hofmann
LSD, mein Sorgenkind
Die Entdeckung einer 'Wunderdroge'.
2006 DTV
Mathias Bröckers, Roger Liggenstorfer
Albert Hofmann und die Entdeckung des LSD.
Auf dem Weg nach Eleusis.
2006 AT-Verlag
Grenzgänge - Albert Hofmann zum 100. Geburtstag. Exploring the frontiers - in celebration of Albert Hofmann's 100th birthday.
Hrsg. v. Günter Engel u. Paul Herrling
2006 Schwabe
Luc Sala, Jon Hanna, Mary Kauki
100 Years 'Mensch' - Albert Hofmann
1 DVD-Video.
Die Basel '06 Souvenir DVD. 45 Min..
2006 Grüne Kraft Pieper's Medienexperimente, L.
Albert Hofmann
Die Mutterkornalkaloide.
Vom Mutterkorn zum LSD.
Die Chemie der Mutterkornalkaloide.
2000 Nachtschatten Verlag
Albert Hofmann
Erinnerungen eines Psychonauten
1 Audio-CD.
Von der Entdeckung entheogener Drogen. 68 Min.
2003 Suppose Verlag
Weitere Buch- und CD-Tipps:
Günter Amendt (Wikipedia)
Amendt, Günter: Die Legende vom LSD
Aufstieg und Fall einer Droge.
144 Seiten, Zweitausendeins 2008, 12,90 Euro
Günter Amendt, "Deutschlands renommiertester Drogenexperte" (Frankfurter Rundschau), über Heilsversprechungen, Mythen und vertane Chancen der zentralen Droge der sechziger Jahre.
"Was wir die sechziger Jahre nennen, hätte sich nicht ereignet, wenn es nicht die psychedelischen Sakramente gegeben hätte." Tom Robbins, Bestsellerautor
Während in Europa der Zweite Weltkrieg wütet, experimentiert in der neutralen Schweiz der Chemiker Albert Hofmann im Frühling 1943 mit Lysergsäure, einem Alkaloid des Mutterkorns. Plötzlich fühlt er sich "merkwürdig berauscht". Die Außenwelt, schreibt er später, "verwandelte sich wie in einem Traum. Die Gegenstände nahmen ungewöhnliche Ausmaße an; und die Farben wurden leuchtender. Sogar die Selbstwahrnehmung und das Zeitgefühl waren verändert." Hofmann hat eine neue Droge gefunden: LSD.
Rasch gilt sie als vielversprechendes Medikament zur Behandlung von Alkoholismus und traumatischer Störungen. Soziologen und Psychiater spekulieren über ihren therapeutischen Einsatz bei der Re-education von Nazi-Deutschland. Auch US-Army und CIA sind interessiert: Sie suchen nach einer wirkungsvollen Verhördroge. In Experimenten an Soldaten und Studenten wird die Tauglichkeit von LSD als chemische Waffe erprobt.
Als wirkungsvollste psychoaktive Substanz, die je entdeckt wurde, stimuliert LSD auch die Kultur: Bis zu seinem Verbot 1966 beeinflusst es Literatur, Musik und Malerei. Cary Grant pries seine Wirkung ebenso wie John Lennon, und Steve Jobs, der Apple-Gründer, zählt es zu "den drei wichtigsten Erfahrungen meines Lebens". In den USA nimmt die Verehrung der Droge quasireligiöse Züge an. Der Mediziner und Psychiater Timothy Leary weckt wider besseren Wissens - beraten von Medientheoretiker Marschall McLuhan - unerfüllbare Hoffnungen. LSD soll die Menschheit bessern, LSD wird Partydroge.
Was ist davon geblieben? Die Droge ist heute nicht mehr die Hostie eines neuen, bewussteren Zeitalters, sondern ein kostengünstiges Therapeutikum, z.B. für traumatisierte US-Soldaten aus dem Irak und aus Afghanistan.
Drogenforscher und Aufklärer Günter Amendt erzählt die Geschichte riesiger Erwartungen und der realen Bedeutung von LSD. Und fragt: Wieviel Substanz hat die verbotene Substanz tatsächlich?
Günter Amendt, Wolfgang Neskovic
No Drugs. No Future
Drogen im Zeitalter der Globalisierung
Europa Verlag, Hamburg 2003
Das Buch ist bei "Zweitausendeins" erhältlich
Klappentext
"Es ist alles bekannt. Es ist alles gesagt. Jetzt muss politisch gehandelt werden." Günter Amendt - Deutschlands führender Drogenexperte und streitbarer Publizist zieht Bilanz. Der Titel fasst dreißig Jahre Drogenforschung zusammen und zeichnet ein ungeschöntes, glasklares Bild unserer Gesellschaft in der nahen Zukunft und welche Rolle Drogen in ihr spielen werden. Am Paradebeispiel Doping zeigt Amendt, wie Drogen als Antriebskraft und Mittel zur Steuerung und Selbststeuerung des Menschen schon jetzt aus dem Alltagsbewusstsein nicht mehr wegzudenken sind. Und er führt die Absurdität des so genannten, von den USA ausgehenden 'War on Drugs' ("eine der gravierendsten Fehlentwicklungen des Globalisierungsprozesses") vor Augen. Die einzige Lösung des Drogenproblems besteht darin, sich von der Illusion einer drogenfreien Gesellschaft zu verabschieden. Das Buch untersucht nicht zuletzt, wer sich aus welchen Gründen diesem "Gebot der praktischen Vernunft" widersetzt.
Wolfgang Schmidbauer, Jürgen Scheidt
Handbuch der Rauschdrogen.
Unter Mitarb. v. Monika Schulenberg
2004 Fischer (TB.), Frankfurt
Interview mit Günter Amendt (telepolis)
Fear and Loathing in Las Vegas
Hunter S. Thompson
vorgelesen von
Martin Semmelrogge, Günter Amendt und Smudo
mit Originalillustrationen von Ralph Steadman
Textauswahl Felix Schaer
4 CDs, Multibox mit Booklet
Spieldauer: 3 Std. 47 Min.
Das betäubende Rauschen von heißem Gummi auf Asphalt, eine Kühlerhaube, die sich Meile um Meile durch das Land frisst, und ein Kofferraum voller Drogen - eine abgefahrene Reise in das Herz des amerikanischen Traums ... Vollgepumpt mit Drogen und einen lukrativen Reporterauftrag in der Tasche, fährt Hunter S. Thompson, alias Raoul Duke, zusammen mit dem legendären samoanischen Freak-Anwalt Dr. Gonzo nach Las Vegas. Dort will er die entscheidende Geschichte seiner Generation schreiben. Doch statt dessen delirieren die ständig bekifften, beduselten und insgesamt ausgeflippten Typen von einer dramatischen Situation in die nächste, schrecken Bürger und Barmänner, überlisten Polizisten und Portiers, ruinieren Fahrzeuge und Hotelzimmer. Der Wahnwitz eskaliert, als ausgerechnet die Koksnase Thompson für den Rolling Stone eine Seminar über Narkotika und Suchtmittel besuchen soll: Thompson inmitten von Drogenfahndern, das Hirn voller Halluzinationen und kurz vorm Durchdrehen ...Martin Semmelrogge, Günter Amendt und Smudo als Leser bringen die abgedrehten Figuren Raoul Duke und Dr. Gonzo auf unterschiedlichste Weise und unverkennbar zu Gehör: mal schnoddrig nölend, mal lebhaft überdreht oder runtergekommen abgeklärt - die Darbietung der drei Leser sucht in jedem Fall ihresgleichen und macht Angst und Schrecken in Las Vegas zu einem Hörerlebnis der Extraklasse.
Presse: "Hier sitzt die ultimative Truppe vorm Mikro: Semmelrogge, Smudo und Amendt lesen die Höllenfahrt, als hinge davon ihr Leben ab."
kultur Spiegel
In den Medienberichten anlässlich des 100. Geburtstages von Albert Hofmann, des LSD-Entdeckers, war deutlich das Bedürfnis zu spüren, noch einmal aus gegebenem Anlass in die Hippie-Seligkeit der psychedelischen Jahre einzutauchen, in denen die Droge zum Sakrament erhoben worden war. Die magische Buchstabenkombination LSD färbt die Erinnerungen an die 60er Jahre bunt ein.
Verblasst ist dagegen die Erinnerung an die Jahre des Kalten Krieges, in denen die Droge an Menschen auf ihre Tauglichkeit als Wahrheitsserum bei Verhören getestet wurde. Die von der US-Army und der CIA durchgeführten Versuche sind nach der heutigen UN-Definition als Folter zu werten. Das alles ist bekannt. Es wurde im Laufe der Jahre in den Medien offen gelegt. Doch im öffentlichen Bewusstsein wirkt dieses Wissen nicht nach, wohl auch deshalb, weil man als gegeben akzeptiert, dass auch heute noch ähnliche Experimente an Menschen durchgeführt werden. Ob das so ist, wird sich zeigen, wenn erst einmal die Verhörprotokolle von Guantanomo allgemein zugänglich sein werden.
Völlig in Vergessenheit geraten ist, dass LSD ursprünglich als Medikament konzipiert war und nach der Entdeckung seiner psychotropen Wirkung als Hilfsmittel in der Psychotherapie eingesetzt wurde. Manche der bis zum Verbot 1966 veröffentlichten Forschungsergebnisse waren viel versprechend. Bei der Bearbeitung von Traumata, aber auch bei der Therapie von Alkoholabhängigen erwies sich LSD als hilfreich und darüber hinaus als kostengünstig. Doch die unverzichtbaren Folgestudien zur Überprüfung der positiven Behandlungsergebnisse blieben aus. Mit dem Verbot mussten alle Forschungsprojekte schlagartig eingestellt und alle Therapien abgebrochen werden. Das Verbot war total.
Nun, so scheint es, erlebt LSD, dessen Bedeutung als Rauschdroge kontinuierlich gesunken ist, eine Renaissance - als Medikament. Konfrontiert mit den materiellen und psychosozialen Folgen der Kriege in Afghanistan und dem Irak, ist die US-Militärführung brennend an einer Behandlungsmethode interessiert, die es möglich macht, Tausende von körperlich verkrüppelten und seelisch traumatisierten Veteranen kostengünstig zu versorgen. Der Handlungsdruck ist groß. Er fördert die Bereitschaft, das Forschungsverbot zu lockern und Projekte zu genehmigen, die an die LSD-Forschung vor dem Verbot anknüpfen. Geprüft werden soll, ob LSD tatsächlich geeignet ist zur Behandlung von Traumata und schweren Schmerzzuständen. Entsprechende Projekte sind den USA, in Israel und in den Niederlanden in Planung. Einige laufen bereits.
Günter Amendt
de.wikipedia.org/wiki/Albert_Hofmann
Im April 1943 kommt ein Schweizer Chemiker zufällig mit einer Substanz in Berührung, deren Wirkung nicht nur sein eigenes Bewusstsein nachhaltig beeinflussen wird: LSD. Ein Gespräch mit Albert Hofmann, der im Januar 2006 100 Jahre alt geworden ist. "Das LSD ist zu mir gekommen" - taz-Interview mit Albert Hofman
The Albert Hofmann Foundation
Auszug aus dem Manuskript:
"... plötzlich wurde ich merkwürdig berauscht. Die Außenwelt verwandelte sich wie in einem Traum. Die Gegenstände erschienen immer reliefartiger, sie nahmen ungewöhnliche Ausmaße an; und die Farben wurden leuchtender. Sogar die Selbstwahrnehmung und das Zeitgefühl waren verändert. Blieben die Augen geschlossen, so kam ein ununterbrochener Strom phantastischer Bilder von außerordentlicher Plastizität und Lebendigkeit über mich, die von einem intensiven kaleidoskopartigen Farbspiel begleitet waren. Nach zwei Stunden etwa verschwand die nicht unangenehme Berauschtheit, welche ich erlebt hatte, während ich bei vollem Bewusstsein war."
Nüchtern betrachtet ist diese Notiz des Schweizer Chemikers Albert Hofmann das Protokoll eines Laborunfalls. Man kann Hofmanns Erzählung allerdings auch als eine Art Gründungsdokument der psychedelischen Bewegung, die sich zwei Jahrzehnte später konstituieren und über den Globus verbreiten sollte, lesen und historisch einordnen. Denn es handelt sich in der Tat um die erste Schilderung eines LSD-Trips.
Sonntagsspaziergang: Sex, Drugs, Rock'n'roll
Die letzten Hippies von Eugene
Ken Kesey gilt in den 1960er Jahren als einer der begabtesten jungen amerikanischen Schreiber. Doch im Grunde ist er längst fürs bürgerliche Leben verloren, denn ein paar Jahre zuvor hat er als Freiwilliger an Experimenten der CIA mit der halluzinogenen Droge LSD, kurz: Acid, teil genommen. Die LSD-Erlebnisse haben ihm so gut gefallen, dass er auf seiner Farm in La Honda, eine Autostunde südlich von San Francisco, seine eigenen Acid-Tests veranstaltet.
Literaturliste:
B. Vesper.
Die Reise.
Romanessay. Ein März Buch im Area Verlag, 2005
A. Hofmann.
LSD mein Sorgenkind.
Klett-Cotta, Stuttgart 1979
R. Steckel.
Bewusstseinserweiternde Drogen.
Eine Aufforderung zur Diskussion. Edition Rauschkunde. Werner Pieper & The Grüne Kraft, Löhrbach 2001
T. Leary.
Politik der Ekstase.
Christian Wegner Verlag, Hamburg 1970
J. Gartz, Hrsg.
Halluzinogene im "Sozialismus".
Nachtschatten Verlag, Solothurn
1998
L. Dammbeck.
Das Netz – die Konstruktion des Unabombers.
Edition Nautilus, Hamburg 2005
Siehe auch: www.t-h-e-n-e-t.com
Albert Hofmann
LSD, mein Sorgenkind
Die Entdeckung einer 'Wunderdroge'.
2006 DTV
Mathias Bröckers, Roger Liggenstorfer
Albert Hofmann und die Entdeckung des LSD.
Auf dem Weg nach Eleusis.
2006 AT-Verlag
Grenzgänge - Albert Hofmann zum 100. Geburtstag. Exploring the frontiers - in celebration of Albert Hofmann's 100th birthday.
Hrsg. v. Günter Engel u. Paul Herrling
2006 Schwabe
Luc Sala, Jon Hanna, Mary Kauki
100 Years 'Mensch' - Albert Hofmann
1 DVD-Video.
Die Basel '06 Souvenir DVD. 45 Min..
2006 Grüne Kraft Pieper's Medienexperimente, L.
Albert Hofmann
Die Mutterkornalkaloide.
Vom Mutterkorn zum LSD.
Die Chemie der Mutterkornalkaloide.
2000 Nachtschatten Verlag
Albert Hofmann
Erinnerungen eines Psychonauten
1 Audio-CD.
Von der Entdeckung entheogener Drogen. 68 Min.
2003 Suppose Verlag
Weitere Buch- und CD-Tipps:
Günter Amendt (Wikipedia)
Amendt, Günter: Die Legende vom LSD
Aufstieg und Fall einer Droge.
144 Seiten, Zweitausendeins 2008, 12,90 Euro
Günter Amendt, "Deutschlands renommiertester Drogenexperte" (Frankfurter Rundschau), über Heilsversprechungen, Mythen und vertane Chancen der zentralen Droge der sechziger Jahre.
"Was wir die sechziger Jahre nennen, hätte sich nicht ereignet, wenn es nicht die psychedelischen Sakramente gegeben hätte." Tom Robbins, Bestsellerautor
Während in Europa der Zweite Weltkrieg wütet, experimentiert in der neutralen Schweiz der Chemiker Albert Hofmann im Frühling 1943 mit Lysergsäure, einem Alkaloid des Mutterkorns. Plötzlich fühlt er sich "merkwürdig berauscht". Die Außenwelt, schreibt er später, "verwandelte sich wie in einem Traum. Die Gegenstände nahmen ungewöhnliche Ausmaße an; und die Farben wurden leuchtender. Sogar die Selbstwahrnehmung und das Zeitgefühl waren verändert." Hofmann hat eine neue Droge gefunden: LSD.
Rasch gilt sie als vielversprechendes Medikament zur Behandlung von Alkoholismus und traumatischer Störungen. Soziologen und Psychiater spekulieren über ihren therapeutischen Einsatz bei der Re-education von Nazi-Deutschland. Auch US-Army und CIA sind interessiert: Sie suchen nach einer wirkungsvollen Verhördroge. In Experimenten an Soldaten und Studenten wird die Tauglichkeit von LSD als chemische Waffe erprobt.
Als wirkungsvollste psychoaktive Substanz, die je entdeckt wurde, stimuliert LSD auch die Kultur: Bis zu seinem Verbot 1966 beeinflusst es Literatur, Musik und Malerei. Cary Grant pries seine Wirkung ebenso wie John Lennon, und Steve Jobs, der Apple-Gründer, zählt es zu "den drei wichtigsten Erfahrungen meines Lebens". In den USA nimmt die Verehrung der Droge quasireligiöse Züge an. Der Mediziner und Psychiater Timothy Leary weckt wider besseren Wissens - beraten von Medientheoretiker Marschall McLuhan - unerfüllbare Hoffnungen. LSD soll die Menschheit bessern, LSD wird Partydroge.
Was ist davon geblieben? Die Droge ist heute nicht mehr die Hostie eines neuen, bewussteren Zeitalters, sondern ein kostengünstiges Therapeutikum, z.B. für traumatisierte US-Soldaten aus dem Irak und aus Afghanistan.
Drogenforscher und Aufklärer Günter Amendt erzählt die Geschichte riesiger Erwartungen und der realen Bedeutung von LSD. Und fragt: Wieviel Substanz hat die verbotene Substanz tatsächlich?
Günter Amendt, Wolfgang Neskovic
No Drugs. No Future
Drogen im Zeitalter der Globalisierung
Europa Verlag, Hamburg 2003
Das Buch ist bei "Zweitausendeins" erhältlich
Klappentext
"Es ist alles bekannt. Es ist alles gesagt. Jetzt muss politisch gehandelt werden." Günter Amendt - Deutschlands führender Drogenexperte und streitbarer Publizist zieht Bilanz. Der Titel fasst dreißig Jahre Drogenforschung zusammen und zeichnet ein ungeschöntes, glasklares Bild unserer Gesellschaft in der nahen Zukunft und welche Rolle Drogen in ihr spielen werden. Am Paradebeispiel Doping zeigt Amendt, wie Drogen als Antriebskraft und Mittel zur Steuerung und Selbststeuerung des Menschen schon jetzt aus dem Alltagsbewusstsein nicht mehr wegzudenken sind. Und er führt die Absurdität des so genannten, von den USA ausgehenden 'War on Drugs' ("eine der gravierendsten Fehlentwicklungen des Globalisierungsprozesses") vor Augen. Die einzige Lösung des Drogenproblems besteht darin, sich von der Illusion einer drogenfreien Gesellschaft zu verabschieden. Das Buch untersucht nicht zuletzt, wer sich aus welchen Gründen diesem "Gebot der praktischen Vernunft" widersetzt.
Wolfgang Schmidbauer, Jürgen Scheidt
Handbuch der Rauschdrogen.
Unter Mitarb. v. Monika Schulenberg
2004 Fischer (TB.), Frankfurt
Interview mit Günter Amendt (telepolis)
Fear and Loathing in Las Vegas
Hunter S. Thompson
vorgelesen von
Martin Semmelrogge, Günter Amendt und Smudo
mit Originalillustrationen von Ralph Steadman
Textauswahl Felix Schaer
4 CDs, Multibox mit Booklet
Spieldauer: 3 Std. 47 Min.
Das betäubende Rauschen von heißem Gummi auf Asphalt, eine Kühlerhaube, die sich Meile um Meile durch das Land frisst, und ein Kofferraum voller Drogen - eine abgefahrene Reise in das Herz des amerikanischen Traums ... Vollgepumpt mit Drogen und einen lukrativen Reporterauftrag in der Tasche, fährt Hunter S. Thompson, alias Raoul Duke, zusammen mit dem legendären samoanischen Freak-Anwalt Dr. Gonzo nach Las Vegas. Dort will er die entscheidende Geschichte seiner Generation schreiben. Doch statt dessen delirieren die ständig bekifften, beduselten und insgesamt ausgeflippten Typen von einer dramatischen Situation in die nächste, schrecken Bürger und Barmänner, überlisten Polizisten und Portiers, ruinieren Fahrzeuge und Hotelzimmer. Der Wahnwitz eskaliert, als ausgerechnet die Koksnase Thompson für den Rolling Stone eine Seminar über Narkotika und Suchtmittel besuchen soll: Thompson inmitten von Drogenfahndern, das Hirn voller Halluzinationen und kurz vorm Durchdrehen ...Martin Semmelrogge, Günter Amendt und Smudo als Leser bringen die abgedrehten Figuren Raoul Duke und Dr. Gonzo auf unterschiedlichste Weise und unverkennbar zu Gehör: mal schnoddrig nölend, mal lebhaft überdreht oder runtergekommen abgeklärt - die Darbietung der drei Leser sucht in jedem Fall ihresgleichen und macht Angst und Schrecken in Las Vegas zu einem Hörerlebnis der Extraklasse.
Presse: "Hier sitzt die ultimative Truppe vorm Mikro: Semmelrogge, Smudo und Amendt lesen die Höllenfahrt, als hinge davon ihr Leben ab."
kultur Spiegel