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Lego-Verleih
Bauspaß im Abo

Eigentlich war es eine Idee für Lego-begeisterte Kinder: 2013 startete in Castrop-Rauxel ein Online-Verleih für Lego-Bausätze. Auch der Todesstern von Star Wars mit seinen knapp 3.800 Teilen gehört dazu. Knapp 600 Abonnenten gibt es schon, doch über die Hälfte sind erwachsene Männer.

Von Simon Schomäker |
    Bunte Lego-Steine.
    Das Lego-Verleihgeschäft in Castrop-Rauxel ist bei dem dänischen Traditionsunternehmen längst bekannt. Regelmäßig bekommt der Verleih Ersatzteile direkt vom Werk. (picture-alliance / dpa / Karl-Josef Hildenbrand)
    Der Alltag von Lea-Maria und Patrick Zimmermann ist bunt – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn von einem Ladenlokal in der Castrop-Rauxeler Innenstadt aus organisieren die beiden ein besonderes Versandgeschäft: Sie verleihen Lego-Bausätze. Die Idee entstand in der Familie, berichtet Lea-Maria Zimmermann:

    "Es ist so, dass unser Sohn sehr viel Lego besitzt und wir der Meinung waren, dass es halt doch recht teuer ist. Und wir suchten halt eine Alternative zum Kauf."

    2013 starteten die Zimmermanns schließlich ihr Geschäftsmodell: Auf gut 100 Quadratmetern lagern mittlerweile etwa eine Million Lego-Elemente. Sie gehören zu ca. 900 Bausätzen, die das Startup-Unternehmen online zum Verleih anbietet. Diese Geschäftsidee ist nicht ganz neu. Internet-Plattformen, auf denen sich Spielzeug leihen lässt, gibt es schon länger. Allerdings findet sich kein Angebot darunter, das sich so umfassend dem Thema Lego widmet. Und bei Lea-Maria und Patrick Zimmermann ist die Zielgruppe nach oben offen:

    "Wir haben das Ganze konzipiert für Kinder, haben aber 60 Prozent Männer als Kunden. Bei den Kindern sind vor allem Star Wars und Ninjago sehr beliebt. Bei den Erwachsenen vorwiegend Technic und Star Wars. Wir haben zwischen 20 und 30 Todessterne alleine. Die gehen alle schon am nächsten Tag wieder raus."
    Einmal bauen zum monatlichen Festpreis
    Der Star Wars-Todesstern gehört mit seinen knapp 3.800 Teilen zu den Premium-Bausätzen - der höchsten von drei Abstufungen, in denen die Zimmermanns ihre Ausleihpaket-Abos anbieten. Ein Abo kann online abgeschlossen werden. Zu einem monatlichen Festpreis lässt sich dann jeweils ein Bausatz ausleihen – und zwar zeitlich unbegrenzt. Das nächste Lego-Modell kann aber erst geordert werden, sobald das vorherige nach Castrop-Rauxel zurückgekehrt ist.

    "Also das sind hier die verschiedenen Steine und die Anzahl. Und dann muss ich eben abhaken, ob die Steine auch komplett sind", erklärt Johanna Cadenbach. Sie ist eine von 16 Mitarbeitern, die sich mit den Geschäftsführern um knapp 600 Abonnenten bundesweit kümmern. Die junge Frau steht an einem Zähltisch. Dort überprüft sie mit einer Liste einen zurückgeschickten Bausatz auf Vollständigkeit. Für den Fall, dass Teile fehlen, gibt es das Ersatzteillager, das Lea-Maria Zimmermann gerade umstrukturiert. Sie zeigt einen ihrer Schubladenschränke:

    "Hier haben wir zum Beispiel unsere ganzen Männchen. Da haben wir Köpfe und Hosen, das wird gerade den neuen Anforderungen angepasst. Denn es gibt um die 23.000 verschiedenen Lego-Steine und die muss ich ja im schlimmsten Falle auch alle selber haben, wenn mal irgendwo was fehlt."
    Ersatzteile direkt vom Lego-Werk
    Das Lego-Verleihgeschäft der Zimmermanns ist bei dem dänischen Traditionsunternehmen längst bekannt. Regelmäßig bekommen die Castrop-Rauxeler Ersatzteile direkt vom Werk – ein Service, den Lego auch für Privatpersonen im Internet anbietet.
    Im Hinterzimmer des Ladenlokals läuft die Waschmaschine täglich auf Hochtouren. Inhalt: Kissenhüllen voll mit Lego-Elementen.
    "Unsere Sets werden immer gereinigt, bevor sie erneut in den Versand gehen – in der Waschmaschine, mit Color-Waschmittel. Ist gut für die Farbe."
    Angespornt durch den großen Zuspruch planen Lea-Maria und Patrick Zimmermann, sich mit ihrem Geschäft im kommenden Jahr zu vergrößern. Viele Kunden helfen sogar schon mit, das Sortiment stetig zu erweitern. Denn gut erhaltene gebrauchte Lego-Sets kaufen die Startup-Unternehmer gerne an.
    "Es ist unglaublich, was manche Leute im Keller stehen haben. Wir haben eine Kundin, die räumt gerade ihr Kinderzimmer auf. Sie schickt Peu à Peu immer mehr. Und sie hat heute angerufen, sie hätte da noch drei Kartons mit Sets."