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Lehmbauten schirmen Handystrahlung ab

Wer in einem Gebäude mit seinem Mobiltelefon keine Verbindung bekommt, der geht nach draußen. Denn dicke Wände behindern Mobilfunkstrahlen, so mancher Handybenutzer hat sich darüber schon geärgert. Besonders wirksam sind in dieser Hinsicht Bauten aus Lehm, das hat ein Wissenschaftler aus Kassel jetzt herausgefunden. Für alle, die Gesundheitsschäden durch Strahlen befürchten, ist das eine gute Nachricht, Carolin Hoffrogge hat mit dem Forscher gesprochen.

Carolin Hoffrogge |
    Der Kassler Architektur- Professor Gernot Minke schwört auf den Baustoff Lehm. Seit 8 Jahren lebt er selbst in einem Lehmgewölbehaus. Hier ist kein Raum wie der andere, mal ist die Decke nur 1 Meter hoch, mal 3 Meter. Aber alle Wände werden von einer Kuppel aus Lehm überragt. Außerdem wachsen auf dem Dach seines Hauses auf einer 15 Zentimeter dicken Erdschicht vielerlei Gräser.

    Es war ganz erstaunlich, wie die die hochfrequente Strahlung abschirmen. Es ist ja nicht nur die Mobilfunkstrahlung, also Handy, sondern es sind ja auch andere Strahlen vom GPS, DECT- Telefon oder Radarstrahlen, Richtfunk, alle diese hochfrequente Strahlung, die auf uns einströmen, von denen wir aber nicht wissen, wir gefährlich sie sind, aber es gibt zumindest einige Ärzte, die auch mit mir schon vorher Kontakt hatten, die Patienten haben, die darunter leiden, extrem leiden, die Bauten, Gebäude suchen, die sicher sind, gegen diese Strahlen.

    Allgemeines Unwohlsein, Kopfschmerzen, höhere Krankheitsanfälligkeit bis hin zu Krebs: hier steht die medizinische Forschung noch am Anfang, wie stark der menschliche und tierische Organismus durch die hochfrequente Strahlung beeinträchtigt wird. Gernot Minke mit Beispielen:

    Ich weiß, dass in Bayern die s.g. Rinderstudie durchgeführt wurde. Da wurde eben festgestellt, das bei Rindern in der Nähe dieser Basisstationen vom Mobilfunk Verhaltensstörungen, Krankheiten, Unfruchtbarkeit, alles mögliche aufgetaucht ist, vermehrt zumindest, eindeutig vermehrt. Und es gibt dieses Gerichtsurteil aus Freiburg, das eine Basisstation von der Telekom verboten wurde auf einem Privathaus, weil darunter jemand wohnt, der ein Herzschrittmacher hat. Der konnte nachweisen, das er extrem gefährdet ist dadurch.

    Wer sich ein Lehmhaus baut, um sich damit vor den hochfrequenten, elektromagnetischen Strahlen zu schützen, sollte konsequent vorgehen, rät Professor Minke:

    Wenn man sich jetzt nur ein sicheres Dach baut, dann kommen die Strahlen durch die Fenster und Türöffnungen durch. Wenn man sich dagegen schützen will, muss man ganz konsequent das Haus bauen. So einfach ist es nicht, denn jede Schwachstelle, jede Lücke ist dann eben doch eine Gefahr. Wenn man empfindlich ist, und offensichtlich sind einige Patienten, die auch Allergien haben auch empfindlich gegen solche Strahlungen, dann muss man das konsequent machen, dass auch alle Öffnungen entsprechend abgeschirmt werden.

    Einfach Isolierverglasungen und Holzrahmen weisen eine kaum messbare Abschirmwirkung auf. Ganz anders sieht das bei 3 Scheiben- Verglasungen aus, die sollte zusätzlich noch mit einem metallischen Fliegengitter versehen sein. Dachfenster sind mit einem Reflektor Sonnenrollo gut ausgestattet.

    Man muss (...) die Fenster mit einer modernen Sonnenverglasung versehen, die Innen eine Silber oder Goldbedampfung haben, oder Edelmetallbedampfung, die schützen auch entsprechend.

    Wer in einem älteren Haus lebt, kann sich auch noch nachträglich durch Lehmeinbau vor den Strahlen schützen.

    Man könnte an die Hauswände, innen eine halbseitige Lehmschicht mauern, 11,5 Zentimeter stark, wenn der Platz da ist und das statisch geht, und man könnte ein Gründach auf das Haus setzen. Das hängt jetzt von der Dachneigung ab oder der Tragfähigkeit. Das Gründach ist bei flachgeneigten Ziegeldächern etwas schwerer aber wenn man ein Flachdach hat, wo eine Kiesschicht drauf ist, geht das ohne Schwierigkeiten.

    Doch wer sein Haus ausreichend gegen hochfrequente Strahlen von außen abgeschirmt hat, sollte sich im Inneren nicht den Wellen einen schnurlosen Telefons aussetzten. Auch dazu hätten die Münchner Untersuchungen deutliche Ergebnisse erbracht. Die Basisstation dieser Telefonde senden dauernd gepulster Strahlung aus, und könnten damit, so Gernot Minke eine erhebliche gesundheitliche Belastung darstellen.