"Ja, ich bin ja mal gespannt, ob die Ministerin auf unseren Brief antwortet, damit wir endlich ein ordentliches Studium bekommen."
"Ja, wäre nicht schlecht, endlich mal mehr Praxis oder so."
"Alleine die Garantie für einen Masterplatz wäre schön."
Die Studierenden-Kneippe "Alibi‘" im oberschwäbischen Weingarten: Diejenigen, die da vor einem Bier um einen Holztisch herumsitzen, sind angehende Lehrer, die an der Pädagogischen Hochschule gleich nebenan studieren. Die Gespräche drehen sich immer wieder um dasselbe Thema: das Lehramtsstudium in Baden-Württemberg.
"Ja, wäre nicht schlecht, endlich mal mehr Praxis oder so."
"Alleine die Garantie für einen Masterplatz wäre schön."
Die Studierenden-Kneippe "Alibi‘" im oberschwäbischen Weingarten: Diejenigen, die da vor einem Bier um einen Holztisch herumsitzen, sind angehende Lehrer, die an der Pädagogischen Hochschule gleich nebenan studieren. Die Gespräche drehen sich immer wieder um dasselbe Thema: das Lehramtsstudium in Baden-Württemberg.
"Früher gab’s ein Staatsexamen im Studium. Und jetzt wurde das umgestellt auf Bachelor und Master. Dann ist unser Studium nach zehn Semester fertig und wir dürfen in den Vorbereitungsdienst namens Referendariat eineinhalb Jahre. Und danach sind wir Lehrer."
Erläutert David Löwe, Sprecher der Studierendenvertretung an der PH Weingarten. 2015 wurde das klassische Lehramtsstudium, das mit dem ersten Staatsexamen endete, in Baden-Württemberg durch ein kombiniertes Bachelor- und Masterstudium ersetzt, das in der Regel sieben Jahre dauert. Der Haken daran:
"Die erste nennenswerte Praxiserfahrung machen wir leider erst im achten Semester derzeit."
Und damit nach Meinung vieler Studierenden viel zu spät – und das gleich aus mehreren Gründen. Lehramtsstudent Roman Mutz würde gern früher vor eine Schulklasse treten. Denn:
"Da merkt man wirklich, ob der Beruf etwas für einen ist oder nicht. Und wenn das halt nach einem fertigen Bachelor erst im achten Semester passiert, ist das halt doof, wenn man dann merkt, dass es für einen nichts ist. Dann hat man quasi vier Jahre umsonst studiert."
Daneben gibt es noch einen zweiten Grund für mehr Schulpraxis schon zu Anfang des Studiums:
"Es wird immer wichtiger und wichtiger, weil die Klassen immer unterschiedlicher werden in sich selber."
Betont Lehramtsstudentin Lena Sturm:
"Auf der einen Seite haben wir die geflüchteten Kinder, die natürlich ganz anders reagieren, vielleicht nicht richtig Deutsch kennen. Und wenn da noch die Inklusion dazu kommt, finden wir das sehr gut. Aber persönlich sind wir sehr, sehr unvorbereitet."
Erläutert David Löwe, Sprecher der Studierendenvertretung an der PH Weingarten. 2015 wurde das klassische Lehramtsstudium, das mit dem ersten Staatsexamen endete, in Baden-Württemberg durch ein kombiniertes Bachelor- und Masterstudium ersetzt, das in der Regel sieben Jahre dauert. Der Haken daran:
"Die erste nennenswerte Praxiserfahrung machen wir leider erst im achten Semester derzeit."
Und damit nach Meinung vieler Studierenden viel zu spät – und das gleich aus mehreren Gründen. Lehramtsstudent Roman Mutz würde gern früher vor eine Schulklasse treten. Denn:
"Da merkt man wirklich, ob der Beruf etwas für einen ist oder nicht. Und wenn das halt nach einem fertigen Bachelor erst im achten Semester passiert, ist das halt doof, wenn man dann merkt, dass es für einen nichts ist. Dann hat man quasi vier Jahre umsonst studiert."
Daneben gibt es noch einen zweiten Grund für mehr Schulpraxis schon zu Anfang des Studiums:
"Es wird immer wichtiger und wichtiger, weil die Klassen immer unterschiedlicher werden in sich selber."
Betont Lehramtsstudentin Lena Sturm:
"Auf der einen Seite haben wir die geflüchteten Kinder, die natürlich ganz anders reagieren, vielleicht nicht richtig Deutsch kennen. Und wenn da noch die Inklusion dazu kommt, finden wir das sehr gut. Aber persönlich sind wir sehr, sehr unvorbereitet."
Keine Garantie auf einen Master-Studienplatz
Und so steht denn die Forderung nach mehr Praxisphasen in einem frühen Stadium des Studiums ganz oben in jenem Offenen Brief, den Lehramtsstudierende der pädagogischen Hochschulen Heidelberg und Weingarten sowie der Universitäten Heidelberg und Ulm an die grüne baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer geschrieben haben. Daneben plagt sie noch ein weiteres Problem:
"Wir wissen gar nicht, was wir machen, wenn wir keinen Master-Studienplatz bekommen nach dem Bachelor. Dann werden wir Barkeeper oder was?"
Aus Sicht der Studierenden ist diese Frage durchaus berechtigt.
"Da wir keine Garantie auf einen Masterstudienplatz haben. Das heißt: Wir haben den Bachelor. Aber wir haben keinen Master sicher."
Damit spricht Hannes Schreiber, der Realschullehrer werden möchte, ein aus Studierendensicht wichtiges Problem an: Diejenigen, die den ersten Teil des Lehramtsstudiums mit einem Bachelor abschließen, haben keinen garantierten Anspruch auf die Fortsetzung im Master. Und was tun mit einem pädagogischen Bachelor ohne Anschluss-Studium?
"Wir wissen gar nicht, was wir machen, wenn wir keinen Master-Studienplatz bekommen nach dem Bachelor. Dann werden wir Barkeeper oder was?"
Aus Sicht der Studierenden ist diese Frage durchaus berechtigt.
"Da wir keine Garantie auf einen Masterstudienplatz haben. Das heißt: Wir haben den Bachelor. Aber wir haben keinen Master sicher."
Damit spricht Hannes Schreiber, der Realschullehrer werden möchte, ein aus Studierendensicht wichtiges Problem an: Diejenigen, die den ersten Teil des Lehramtsstudiums mit einem Bachelor abschließen, haben keinen garantierten Anspruch auf die Fortsetzung im Master. Und was tun mit einem pädagogischen Bachelor ohne Anschluss-Studium?
"Wir werden so lange auf die Straße gehen, bis sich was verändert"
Die angesprochenen Punkte müssten überdacht und ausgebessert werden, heißt es in dem Offenen Brief an die baden-württembergische Wissenschaftsministerin. Deren Sprecherin betont auf Anfrage, man nehme die Anregungen der Studierenden durchaus ernst, vor allem die Forderung nach Praxisbezug. Der sei aber in der Masterphase und damit gegen Ende des Studiums durchaus richtig verortet. Denn am Anfang sei die fachwissenschaftliche Ausbildung beispielsweise in Englisch, Geografie oder Mathematik wichtiger.
Gleichwohl werde man über den Offenen Brief de Studierenden nachdenken und zeitnah antworten. Darauf hofft auch David Löwe von der Studierendenvertretung der Pädagogischen Hochschule Weingarten:
"Das ist ja ein Gesprächsangebot von uns an die Ministerin. Wir hoffen, dass sie das annimmt. Falls sie es nicht annimmt, werden wir auf die Straße gehen. Wir werden so lange auf die Straße gehen, bis sich etwas verändert."
"Das ist ja ein Gesprächsangebot von uns an die Ministerin. Wir hoffen, dass sie das annimmt. Falls sie es nicht annimmt, werden wir auf die Straße gehen. Wir werden so lange auf die Straße gehen, bis sich etwas verändert."