Wie viele neue Lehrer braucht das Land eigentlich jedes Jahr? Das hat die Kultusministerkonferenz mal ausgerechnet. Preisfrage: Wie viele Lehrer wurden denn tatsächlich eingestellt? In den letzten drei Jahren wurden zwar etwas mehr Lehrer eingestellt, als von der KMK vorausberechnet, sagt Christian Kuhlmann, Bildungsforscher an der TU Dortmund:
"Blickt man aber auf den gesamten Zeitraum von 2003 bis 2010 und vergleicht dort die KMK-Prognose mit den tatsächlichen Lehrereinstellungen, ergibt sich ein anderes Bild. Dort liegt man mit 7500 Lehrerinnen unter Deckung. Das bedeutet im Zeitraum 2003 bis 2010 ist die KMK-Prognose unterschritten worden."
Derzeit arbeiten also rund 7500 Lehrer weniger in Deutschland, als die Kultusminister das für nötig halten. Dieser diagnostizierte Lehrermangel, so die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, habe vor allem finanzielle Gründe: Es gibt immer weniger Schüler - für die Länder heißt das: Wir brauchen weniger Lehrer. Falsch, sagt die GEW. Die Lehrer werden für Ganztagsschulen und individuelle Förderung gebraucht. Aktuell müssten Lehrer den Lehrermangel durch Mehrarbeit auffangen. GEW-Chef Ulrich Thöne verlangt daher mehr Referendariatsplätze:
"Unsere Forderung ist, dass wir jährlich nicht nur eine Steigerung von 23.000 auf 30.000 brauchen an Referendariatsplätzen, wie es die KMK jetzt in den letzten Jahren schon vorgenommen hat, sondern wir brauchen eine Steigerung auf 39.000."
Doch diese vielen Ausbildungsplätze für Lehrer an Schulen, bringen nichts, wenn zu wenig Menschen überhaupt auf Lehramt studieren. Doch wie viele Lehrer die Hochschulen in den nächsten Jahren ausspuken werden, weiß niemand.
"Wir wissen eigentlich nicht mehr wie viele Leute durch die Umstellung auf MA/BA rüber gehen ins Lehramt","
sagt Bildungsforscher Frank Meetz von der TU Dortmund. Bachelor-Studierende müssten lediglich zu Studienbeginn ankreuzen, ob sie beabsichtigen, Lehrer zu werden. Von denen, die im ersten Semester Lehrer werden wollen, machten erfahrungsgemäß ganze 40 Prozent auch einen Master als Lehrer. Das könnten zukünftig jedes Jahr so zwischen 22.500 und 25.000 studierte Lehrer sein, aber genau weiß das wie gesagt niemand. Klar scheint nur: Es sind zu wenig Lehramtsstudierende, sagt Ilse Schaad von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft:
""Wenn alles nur ganz normal läuft, treten ab dem kommenden Jahr jedes Jahr mehr als 25.000 Lehrer aus dem Dienst aus. Das wird eher bei 30.000 bis 33.000 liegen. Und die können nicht ersetzt werden, weil wir die gar nicht ausbilden."
Heute wird die Lücke zum Teil gefüllt mit Quereinsteigern: Biologen, Mathematikern, die in einigen Bundesländern teils anstandslos als Lehrer verbeamtet werden, sagt die GEW-Expertin, aber auch das reiche nicht. Was also tun? Der Lehrerberuf soll attraktiver gemacht werden, sagt die GEW, mehr Geld, aber auch bessere Arbeitsbedingungen. Tausende würden noch während des Referendariats sich vom Lehrerberuf abwenden:
"Die Abbrecherquote ist erheblich. Das heißt, man muss auch die Ausbildungsbedingungen im Referendariat für die auszubildenden Lehrer verbessern."
Für alle, die heute schon auf Lehramt studieren interessant: Es gibt nach GEW-Angaben zwar insgesamt zu wenig Lehrer. Das gilt jedoch nicht für alle, Orte, Schulen und Fächerkombinationen. An Absolventen, die Deutsch und Geschichte an Gymnasien unterrichten wollen, herrscht mancherorts kein Mangel. Bildungsforscher Frank Meetz rät, eine Zusatzqualifikation zu machen, etwa in Mathematik, das könne sogar noch nach der Einstellung geschehen. Manche Schulen in Nordrhein Westfalen verlangten das sogar in Stellen-Ausschreibungen:
"Der aktuelle Stand in NRW ist der: Wenn ich eine Zusatzqualifikation mache, bekomme ich bis zu fünf Entlastungsstunden und bin bis zu einem Tag in der Woche dann an der entsprechenden Institution, meist der Bezirksregierung, und erwerbe die Zusatzqualifikation. Ich habe aber auch eine unterrichtsbezogene Begleitung durch Lehrerausbilder. Danach habe ich in diesem Fach eine Unterrichtserlaubnis für das Land NRW."
"Blickt man aber auf den gesamten Zeitraum von 2003 bis 2010 und vergleicht dort die KMK-Prognose mit den tatsächlichen Lehrereinstellungen, ergibt sich ein anderes Bild. Dort liegt man mit 7500 Lehrerinnen unter Deckung. Das bedeutet im Zeitraum 2003 bis 2010 ist die KMK-Prognose unterschritten worden."
Derzeit arbeiten also rund 7500 Lehrer weniger in Deutschland, als die Kultusminister das für nötig halten. Dieser diagnostizierte Lehrermangel, so die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, habe vor allem finanzielle Gründe: Es gibt immer weniger Schüler - für die Länder heißt das: Wir brauchen weniger Lehrer. Falsch, sagt die GEW. Die Lehrer werden für Ganztagsschulen und individuelle Förderung gebraucht. Aktuell müssten Lehrer den Lehrermangel durch Mehrarbeit auffangen. GEW-Chef Ulrich Thöne verlangt daher mehr Referendariatsplätze:
"Unsere Forderung ist, dass wir jährlich nicht nur eine Steigerung von 23.000 auf 30.000 brauchen an Referendariatsplätzen, wie es die KMK jetzt in den letzten Jahren schon vorgenommen hat, sondern wir brauchen eine Steigerung auf 39.000."
Doch diese vielen Ausbildungsplätze für Lehrer an Schulen, bringen nichts, wenn zu wenig Menschen überhaupt auf Lehramt studieren. Doch wie viele Lehrer die Hochschulen in den nächsten Jahren ausspuken werden, weiß niemand.
"Wir wissen eigentlich nicht mehr wie viele Leute durch die Umstellung auf MA/BA rüber gehen ins Lehramt","
sagt Bildungsforscher Frank Meetz von der TU Dortmund. Bachelor-Studierende müssten lediglich zu Studienbeginn ankreuzen, ob sie beabsichtigen, Lehrer zu werden. Von denen, die im ersten Semester Lehrer werden wollen, machten erfahrungsgemäß ganze 40 Prozent auch einen Master als Lehrer. Das könnten zukünftig jedes Jahr so zwischen 22.500 und 25.000 studierte Lehrer sein, aber genau weiß das wie gesagt niemand. Klar scheint nur: Es sind zu wenig Lehramtsstudierende, sagt Ilse Schaad von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft:
""Wenn alles nur ganz normal läuft, treten ab dem kommenden Jahr jedes Jahr mehr als 25.000 Lehrer aus dem Dienst aus. Das wird eher bei 30.000 bis 33.000 liegen. Und die können nicht ersetzt werden, weil wir die gar nicht ausbilden."
Heute wird die Lücke zum Teil gefüllt mit Quereinsteigern: Biologen, Mathematikern, die in einigen Bundesländern teils anstandslos als Lehrer verbeamtet werden, sagt die GEW-Expertin, aber auch das reiche nicht. Was also tun? Der Lehrerberuf soll attraktiver gemacht werden, sagt die GEW, mehr Geld, aber auch bessere Arbeitsbedingungen. Tausende würden noch während des Referendariats sich vom Lehrerberuf abwenden:
"Die Abbrecherquote ist erheblich. Das heißt, man muss auch die Ausbildungsbedingungen im Referendariat für die auszubildenden Lehrer verbessern."
Für alle, die heute schon auf Lehramt studieren interessant: Es gibt nach GEW-Angaben zwar insgesamt zu wenig Lehrer. Das gilt jedoch nicht für alle, Orte, Schulen und Fächerkombinationen. An Absolventen, die Deutsch und Geschichte an Gymnasien unterrichten wollen, herrscht mancherorts kein Mangel. Bildungsforscher Frank Meetz rät, eine Zusatzqualifikation zu machen, etwa in Mathematik, das könne sogar noch nach der Einstellung geschehen. Manche Schulen in Nordrhein Westfalen verlangten das sogar in Stellen-Ausschreibungen:
"Der aktuelle Stand in NRW ist der: Wenn ich eine Zusatzqualifikation mache, bekomme ich bis zu fünf Entlastungsstunden und bin bis zu einem Tag in der Woche dann an der entsprechenden Institution, meist der Bezirksregierung, und erwerbe die Zusatzqualifikation. Ich habe aber auch eine unterrichtsbezogene Begleitung durch Lehrerausbilder. Danach habe ich in diesem Fach eine Unterrichtserlaubnis für das Land NRW."